Das Spielgeschehen in der 2. Herren-Bundesliga bietet bei vier bayerischen Vertretern (Bad Königshofen, Passau, Fürstenfeldbruck und Hilpoltstein) in dieser Saison leider nur selten Gelegenheit zu uneingeschränkter BTTV-Freude. Das liegt erstens daran, dass das, was den einen oder anderen bayerischen Klub freut, den einen oder anderen meist unglücklich macht und zweitens erlebt der TV Hilpoltstein eine Spielzeit »zum Vergessen«, die überhaupt nur selten für positive Schlagzeilen taugt und am Samstag im badischen Murgtal ihren Tiefpunkt erreichte. Bei der bis dahin mit nur einem Pünktchen ausgestatteten SpVgg Ottenau kamen die Mittelfranken mit 2:6 unter die Räder. Nach Punkteteilung in den Doppeln, gelang im Einzel einzig Dennis Dickhardt ein Sieg. Nach Abwehr von fünf Matchbällen im vierten Durchgang vereitelte der Pilot in fünf Sätzen den ersten Saisonsieg von Daniel Weiskopf. In einer von vier Fünfsatzniederlagen des TVH »verhalf« Felix Bindhammer seinem Gegenüber Jörg Kühnerer dagegen zum ersten Erfolgserlebnis dieser Saison überhaupt.
Passau so gut wie durch
Während Hilpoltstein der 2. Bundesliga am 13. April mit einem Heimspiel gegen Mainz (vorläufig) ade sagt, um 2014/15 in der 3. Bundesliga zu alter Stärke zurückzufinden, schlägt der TTC Fortuna Passau mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch in der kommenden Saison in der dann eingleisigen 2. Bundesliga auf. Nach dem 6:3-Heimsieg, den die Niederbayern am Samstag über den TTC Weinheim feierten, müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn sich der Liga-Dino die Butter noch vom Brot nehmen ließe. Selbst im unwahrscheinlichen Fall zweier Niederlagen in den noch ausstehenden Auswärtspartien gegen Ottenau (12.4.) und Grünwettersbach (13.4.) sollte das Spielverhältnis für eine Top 5-Platzierung in der Abschlusstabelle reichen.
Bad Königshofen jubelt, Fürstenfeldbruck auf Schützenhilfe angewiesen
An eine Passauer Niederlage in Grünwettersbach wollen wir aus gesamtbayerischer Sicht aber auch mit Blick auf den SC Fürstenfeldbruck überhaupt nicht denken. Die Oberbayern sind in Folge ihrer sonntäglichen 2:6-Niederlage im Bayernderby gegen den TSV Bad Königshofen auf Passauer Schützenhilfe angewiesen. Spielerisch trennten Bad Königshofen und Fürstenfeldbruck zwar nur Nuancen, doch das nackte Resultat könnte in seiner Konsequenz einen zukünftigen Klassenunterschied bedeuten: Während die unterfränkischen Sieger den Ligaerhalt auch rechnerisch hundertprozentig fix machten, rutschten die geschlagenen Oberbayern ob des schlechteren Spielverhältnisses hinter den zeitgleich in Mainz erfolgreichen und jetzt punktgleichen ASV Grünwettersbach auf den undankbaren sechsten Tabellenrang ab. Die Entscheidung fällt nun am 13. April: Parallel zum Spiel der Passauer in Grünwettersbach gastiert Fürstenfeldbruck dann beim Tabellendritten in Weinheim. Ob zu diesem Zeitpunkt auch der Sechste der Abschlusstabelle noch hoffen darf, entscheidet sich am 6. April im Abstiegs-Finale der TTBL zwischen dem SV Plüderhausen und dem Post SV Mühlhausen. Gewinnt Plüderhausen dieses Match nicht, käme es zwischen den Sechsten der 2. Bundesligen Nord und Süd zu einem Entscheidungsspiel um den zehnten Zweitligaplatz. Warum? Im Gegensatz zu Mühlhausen würde sich Plüderhausen im Falle des TTBL-Abstiegs nicht in die 2. Bundesliga verabschieden, sondern »freiwillig« in weit tiefere Gefilde abtreten.
Was Fürstenfeldbruck gegen Weinheim und in einem eventuellen Entscheidungsspiel unbedingt braucht, sind gute Nerven, die gegen Bad Königshofen fehlten. Drei von vier Fünfsatzspielen endeten zu Gunsten der Gäste. Dass Bojan Crepulja, der von SCF-Trainer Andras Podpinka kurzfristig für Florian Schreiner ins Team genommen wurde, in seinem Einzel gegen Kilian Ort dessen Matchball zum 11:8 im fünften Satz mit einem Fehlaufschlag quasi selbst verwandelte, war symptomatisch.
