Tischtennis-»Komet« TSV Bad Königshofen hat am Wochenende einen kleinen Dämpfer erlitten. Genau vier Jahre lang verloren Jungstar Kilian Ort und Co. kein einziges Punktspiel. An diesem Wochenende endete die sensationelle Siegesserie und es »erwischte« die Unterfranken sogar gleich doppelt:
Niederlage Nummer eins fügte ihnen am Samstag der TTC Fortuna Passau zu. Vor knapp 400 Zuschauern in der Schweinfurter Georg Wichtermann Halle, in der Bad Königshofen ausnahmsweise sein Heimspiel austrug, stand es am Ende 4:6. Die Gäste aus Niederbayern legten einen 2:0-Traumstart in den Doppeln hin, hatten im Ungar Daniel Zwickl, der Richard Vyborny und Chun-Lin Lee im Spitzenpaarkreuz klar besiegte, den überragenden Mann in ihren Reihen und wussten beim Stand von 4:4 ihre große Routine auszuspielen: Frantisek Krcil (39 Jahre) wiederholte seinen Vorrundensieg über Jugend-Nationalspieler Kilian Ort (17 Jahre) in drei knappen Sätzen. Fortuna-Spielertrainer Martin Pytlik (44 Jahre), der schon seit Orts Geburtsjahr 1997 für Passau in der 2. Bundesliga spielt, wusste gegen Christoph Schüller (21 Jahre) mit 11:9 im fünften Satz den Spieß gegenüber der Vorrunde umzudrehen.
Niederlage Nummer zwei erlitt der TSV tags darauf in seinem eigentlichen »Wohnzimmer«, der Dreifachsporthalle Bad Königshofen. Gegen den Tabellensechsten ASV Grünwettersbach hieß es nach erneut über vier Stunden Spielzeit ebenfalls 4:6. Bei Punkteteilung in den Doppeln sowie in den Einzeln des hinteren Paarkreuzes (Ort und Schüller gewannen jeweils gegen den Serben Rade Markovic, verloren aber gegen den Norweger Geir Andre Erlandsen) machte das vordere Paarkreuz den Unterschied. Während Vyborny vor seiner Niederlage gegen den Waliser Adam Robertson den ehemaligen deutsche Vizemeister Lei Yang bezwungen hatte, blieb der junge Taiwanese Chun-Lin Lee gegen beide ASV-Frontmänner chancenlos.
In der Tabelle rutschten die Grabfelder durch diese beiden Niederlagen hinter den TTC Weinheim auf den dritten Rang ab. Die bis dato große Chance Spitzenreiter TTC Frickenhausen noch vom Thron zu stoßen sank bei nunmehr vier Punkten Rückstand auf ein theoretisches Minimum. In seinen letzten zwei Spielen in Fürstenfeldbruck und gegen Frickenhausen II könnten die Grabfelder sogar noch einmal unverhofft in Bedrängnis in Sachen eingleisige Bundesliga geraten.
Fürstenfeldbruck landet Big Point bei Spitzenreiter Frickenhausen
Grünwettersbachs »Big Points« in Bad Königshofen taten auch dem SC Fürstenfeldbruck weh, dessen Vorsprung auf die Badener nur noch zwei Punkte beträgt. Nur gut, dass sich die Oberbayern am Samstag selbst von ihrer vor allem kämpferisch besten Seite zeigten und Ligaprimus Frickenhausen II wie schon im Hinspiel ein 5:5-Remis abrangen. Trotz eines 2:5-Rückstands steckte das SCF-Qartett, für das bis dahin lediglich das Doppel Zhao/Knight (3:1 gegen Sel/Qiu Dang) und Tomislav Zubcic (3:0 gegen Zolt Sel) gepunktet hatten, nicht auf und stellte durch Siege von Darius Knight (3:1 gegen Qiu Liang), Florian Schreiner (3:2 gegen Sel) und Zubcic (3:2 gegen Qiu Dang) den finalen Geichstand her. Nicht zu bezwingen war einzig Frickenhausens Nummer eins, der 17-jährige Japaner Masataka Morizono, der kommende Saison im TTBL-Team der Schwaben aufschlagen wird. Er gewann gegen Knight und Zhao Tian Ming ohne Satzverlust.
Hilpoltstein schafft ersten Rückrundensieg
Das Ende einer Serie erlebte neben Bad Königshofen auch der TV Hilpoltstein, allerdings im Sinne einer positiven Wende: Gegen die TTBL-Reserve des 1. FC Saarbrücken TT feierten die Mittelfranken in der Aufstellung Alexander Flemming, Nico Christ, Dennis Dickhardt und Felix Bindhammer ihren ersten Sieg der Rückrunde: Vor nur 11 Zuschauern konnten die Hauherren, die erwartungsgemäß ohne den immer noch verletzte Marc Rode und Spielertrainer Slobodan Grujic antraten, einmal mehr nur durch ihren belgischen Spitzenmann Cedric Nuytinck, punkten. Mit seinem slowenischen Partner Jaka Golavsek vereritelte im Doppel drei Matchbälle des neu-formierten HIP-Duos Flemming/Bindhammer und siegte 17:15 im Entscheidungssatz. Solo gestatte der 20-jährige Linkshänder Flemming und Christ jeweils nur einen Satzgewinn, um direkt noch vor Spielende die Halle zu verlassen.
