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Sonstiges  

BTTV-Jahrestagung in Wolnzach

Post SV Augsburg erhält Michael-Esterl-Gedächtnispreis

Der Post SV Augsburg vertreten durch Abteilungsleiter Thomas Schober (l.) und dem Leiter seines Förderkreises Dieter Voigt (Bildmitte) wurde aus den Händen von BTTV-Präsident Claus Wagner mit dem Michael-Esterl-Gedächtnispreis ausgezeichnet. Foto: Nils Rack

Außergewöhnliches soziales Engagement, das im wahrsten Wortsinne seinesgleichen sucht, zeichnet die Tischtennis-Abteilung des Post SV Augsburg und ihren Förderkreis »Wir fördern Talente« aus: Seit vielen Jahren organisieren sie schwabenweit Tischtennisaktionen - Showkämpfe, Trainingseinheiten und Turniere - in Justizvollzugsanstalten, Krankenhäusern und sozialen Einrichtungen. Ende vergangenen Jahres verlieh die Deutsche Olympische Gesellschaft den Fuggerstädtern dafür den bundesweit ersten Preis ihres Fairplay-Wettbewerbs. Am Samstag kam im Rahmen des Festaktes der BTTV-Jahrestagung in Wolnzach eine weitere Auszeichnung dazu: Aus den Händen von BTTV-Präsident Claus Wagner nahmen Abteilungsleiter Thomas Schober und Förderkreis-Leiter Dieter Voigt stellvertretend für ihr gesamtes Team den Michael-Esterl-Gedächtnispreis entgegen. Seine Dankesworte verband Voigt mit dem Wunsch viele Nachahmer zu finden: »Wir haben kein Patent darauf.«

Nachstehend die Laudatio des BTTV-Präsidenten Claus Wagner: 

Sehr geehrte Damen und Herren, 

eine der wichtigsten Auszeichnungen, die der BTTV zu vergeben hat, ist der Michael-Esterl-Gedächtnispreis zu Ehren eines langjährigen, leider aber viel zu früh verstorbenen Vizepräsidenten des Verbandes, der mit seinen kreativen Ideen sehr viel für das Ansehen des Tischtennissportes in Bayern tat.

Der Michael-Esterl-Gedächtnispreis wird in der Regel einmal pro Legislaturperiode verliehen; im Jahr 2013 geht er an den Post SV Augsburg.

Als im Jahre 1967 die Tischtennis-Bundesliga ins Leben gerufen wurde, war der Post SV Augsburg – Deutscher Pokalmeister 1967 in der Besetzung Martin Ness, Peter Stähle, Günther Wuchenauer – als einer von zwei bayerischen Vereinen dabei. Sechs Jahre lang hielten sich die Augsburger in der 1. Liga, mehrere Jahre als einziger bayerischer Verein, um später noch viele Jahre in der 2. Bundesliga mitzuwirken. Daraus wird deutlich: Der Post SV Augsburg hat viele Jahre lang die Spitze im bayerischen Tischtennis repräsentiert.

Das aber ist nicht der Grund, warum ihm das zuständige Kuratorium unter der Leitung unseres Ehrenratsvorsitzenden Erhard Uwira auf Vorschlag des Präsidiums den Michael-Esterl-Gedächtnispreis 2013 zuerkannt hat.

Dieser Preis wird verliehen an Organe, Gliederungen oder Vereine des BTTV, die sich in außergewöhnlichem Maße um das Ansehen des bayerischen Tischtennissports oder um seine organisatorische und sportliche Entwicklung verdient gemacht haben. Kriterien für die Vergabe sind vor allem die Neuartigkeit, der Einfallsreichtum und die Kreativität in Idee und Ausführung der auszuzeichnenden Maßnahme.

Außergewöhnlich ist es tatsächlich, was der Post SV Augsburg mit dem Team um Abteilungsleiter Thomas Schober und seinen Tischtennis-Förderkreis unter der Leitung des langjährigen bayerischen Spitzenspielers Dieter Voigt, der sich den Namen »Wir fördern Talente!« gegeben hat, in den letzten Jahren geleistet haben. Man dachte sich besondere Aktionen aus, um Menschen zum Tischtennis zu bringen, die sonst nicht so leicht Zugang haben. Verein und Förderkreis haben ihren Blick nicht nur auf sportliche Erfolge gerichtet, sondern legen Wert auf soziales Engagement, denn » wir wollen unseren Spitzenspielern zeigen, dass es neben dem Sport auch wichtige soziale Aufgabenbereiche gibt, die nicht vernachlässigt werden dürfen«, so Dieter Voigt. Für die schwabenweit organisierten Tischtennisaktionen in Justizvollzugsanstalten, Krankenhäusern und Behinderteneinrichtungen wurde dem Förderkreis von der Deutschen Olympischen Gesellschaft der erste Preis im bundesweiten Fairplay-Wettbewerb verliehen; eine großartige Würdigung für die Übermittlung des Fairplay-Gedankens an Jugendliche im Sport.

Über die bisher letzte Aktion berichtete »Bayernsport« in dieser Woche. Zahlreiche Aktive des Post SV Augsburg trainierten mit Gefangenen der Justizvollzugsanstalt Kaisheim. Ein Showprogramm zeigte, was man mit Training erreichen kann, eine Doppel/Mixed-Turnier mit gemischten Paarungen aus Verein und JVA rundete den Tischtennisnachmittag, von dem alle Beteiligten in begeisternden Worten sprachen, ab. Bereits im Januar hatte ein ähnliches Programm in der JVA Aichach stattgefunden.

Unter dem Motto: »Sport hilft kranken Kindern zu lernen, mit ihren Belastungen umzugehen«, gestalteten Tischtennistalente des Post SV Augsburg einen Sportnachmittag in der Kinderklinik Augsburg. Die Kinder und Jugendlichen sowie deren Eltern und Geschwister waren zum Mitspielen eingeladen. Besondere Freude bereitete die gemeinsame Teilnahme an einem Rundlauf. Auch von dieser Aktivität waren alle Beteiligten sehr begeistert, denn »solche Aktionen sind ideal, um Kindern und Jugendlichen Freude an der Bewegung zu vermitteln«, wie sich die Diplom-Psychologin des Schwäbischen Kinderkrebszentrums, Sonja Ickinger, ausdrückte.

Um all dies zu ermöglichen – die ersten Aktionen liegen schon ein paar Jahre zurück, fanden aber sehr schnell Beachtung – suchte sich der Post SV Augsburg mit seinem Förderkreis einen Sponsor. Die Lechwerke Augsburg waren von der Idee sehr angetan und erklärten ihre Beteiligung, die inzwischen aufgrund der Bedeutung dieser Aktivitäten spontan verlängert wurde. So sind weitere Maßnahmen möglich und noch für dieses Jahr geplant: ein TT-Nachmittag an der Brunnenschule in Königsbrunn, ein TT-Nachmittag im Nachsorgezentrum für Hirnverletzte in Augsburg und ein TT-Nachmittag im Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren.

Wer dies alles gehört hat, wird sicher sofort bestätigen, dass hier Außergewöhnliches von einem Verein geleistet wurde, für Menschen, die auf Zuwendung angewiesen sind, aber auch für die Persönlichkeitsbildung der eigenen Aktiven und nicht zuletzt für das Ansehen des Tischtennissportes, der hier von vielen Außenstehenden als ein bedeutsames Instrument zur Entwicklung eines positiven Lebensgefühls eingestuft wurde.

Der Dank des BTTV gilt dem Post SV Augsburg und seinem Förderkreis für diese kreativen Ideen und ihre geniale Ausführung. Er erfolgt in Form der Verleihung des Michael-Esterl-Gedächtnispreises als einer der höchsten Auszeichnungen des Verbandes, verbunden mit einem Gutschein für TT-Artikel. Wir sind sicher, einen würdigen Preisträger gefunden zu haben. Herzlichen Glückwunsch! 

Claus Wagner

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