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Mannschaftssport Erwachsene  

2. Bundesliga Herren

Passau: Sensationell! Fürstenfeldbruck: S**stark! Hilpoltstein: Souverän!

Passaus Spielertrainer Martin Pytlik durfte sich über ein Sensationsremis in Mühlhausen freuen. Foto: Roland C. Ritter

Dieser Spieltag der 2. Herren-Bundesliga hatte es wirklich in sich: Der TTC Fortuna Passau brachte Spitzenreiter Post SV Mühlhausen an dessen Tischen den ersten Punktverlust bei (8:8), der SC Fürstenfeldbruck revanchierte sich am Tabellenzweiten TTC Frickenhausen II mit einem ganz starken 9:5-Erfolg für die deftige 0:9-Vorrundenpleite und der TV Hilpoltstein ließ beim 9:4 über Schlusslicht TTC Zugbrücke Grenzau II nichts anbrennen. 

Passau markiert nach vier Stunden und 45 Minuten den finalen Ausgleich 

Nach enttäuschender Vorrunde ist der TTC Fortuna Passau bärenstark in die Rückrunde gestartet: Erst der 9:2-Derbyerfolg über Hilpoltstein, jetzt das Sensationsremis beim bis dato verlustpunktfreien Tabellenführer Mühlhausen. Dabei schien ein Sieg der Gastgeber nach Abschluss der drei Eingangsdoppel, die allesamt recht deutlich an den Favoriten gingen, nur noch eine Frage der Höhe. Stunden später sah es dann so aus, als bliebe eine famose Aufholjagd des TTC Fortuna unbelohnt. Waren sieben trotzig erkämpfte Einzelsiege zum Punktgewinn einer zu wenig? Im Abschlussdoppel gingen Spielertrainer Martin Pytlik und Tomas Pristal, der unmittelbar davor gegen Jindrich Pansky die Chance auf den Führungstreffer verpasst hatte, jedenfalls erst einmal gehörig baden: Mit 1:11 verloren sie den ersten Satz gegen Mattis Burgis/Petr David, die in dieser Saison erst ein Doppel abgegeben hatten, sang und klanglos. Doch siehe da, Passaus Doppelknoten platzte: Ein 11:7, 11:9, 12:14 und 11:9 aus Sicht der Fortuna markierte nach rekordverdächtiger Spieldauer von 4 Stunden und 45 Minutenden 8:8-Endstand und Kämpfernatur Pytlik war einmal mehr Passaus »Man of the Match«. In den Einzeln war ihm in der Mitte ein Doppelschlag gegen David und Bohumil Vozicky gelungen. Gleiches schaffte im hinteren Paarkreuz der blendend aufgelegte Matthias Bomsdorf mit Siegen über den tschechischen Altmeister Pansky und Erik Schreyer. Die weiteren TTC-Punkte buchten Tomas Sadilek und Frantisek Krcil im Spitzenpaarkreuz jeweils gegen den lettischen Olympiateilnehmer Mattis Burgis sowie Mathias Habesohn gegen Vozicky. 

Fürstenfeldbruck leistet Mühlhausen Schützenhilfe

Dass die Mühlhäuser ihren Tabellenvorsprung dennoch ausbauen konnten, lag am SC Fürstenfeldbruck, der mit der TTBL-Reserve des TTC Frickenhausen den aktuell ärgsten Verfolger der Thüringer besiegte. »Ich hoffe, dass das Match morgen etwas länger dauert als in der Vorrunde, in der wir im Schnelldurchgang 0:9 geschlagen wurden«, formulierte SCF-Abteilungsleiter Rudi Lutzenberger die Erwartungen am Vortag der Begegnung noch recht bescheiden. Ein Marathonmatch sollte sich auch in der Tat nicht entwickeln, doch das lag wider Erwarten an der Dominanz des SCF. Dabei machte sich in den Doppeln eine Änderung bezahlt: Zwar musste das eingespielte Spitzenduo Darius Knight/Tomislav Zubcic gegen Masaki Yoshida/Dang Qiu in fünf Sätzen die erste Saisonniederlage einstecken, doch dafür punkteten die »Neu-Formationen«: Florian Schreiner wendete an der Seite seines Vaters Ralf vis-à-vis  Zolt Sel/Liang Qiu einen 0:2-Satzrückstand zum 3:2-Erfolg und Andras Podpinka/Bojan Crepulja besorgten durch ein 3:1 über Alfredas Udra/Jaka Golavsek die 2:1-Führung. In den Einzeln gelang dann gleich drei SCF-Akteuren ein Doppelschlag: Zubcic und Podpinka sorgten mit ihren Siegen über Dang Qiu und Sel für eine 4:0-Überlegenheit im mittleren Paarkreuz und Crepulja setzte sich »hinten« sowohl gegen Udra als auch den für TTC-Spielertrainer Jian Xin Qiu ins Team gerückten Golavsek durch. Vorneweg war es außerdem Knight gelungen mit einem 3:1-Sieg über Liang Qiu einen Punkt aus dem Spitzenpaarkreuz zu entführen, das ansonsten den Gästen »gehörte«. Der japanische Klassenbeste Yoshida erwehrte sich den beherzten Sturzversuchen von Schreiner und Knight erfolgreich, zudem behauptete sich Qiu im Nachwuchs-Duell gegen Florian Schreiner. Vater Ralf, der es als nurmehr »Hobbysportler« nicht mehr ganz so zarten Alters freilich schwer hat, musste sich im hinteren Paarkreuz dem Letten Udra beugen. 

Hilpoltstein bleibt der 2. Bundesliga erhalten

Die Fans des TV Hilpoltstein durften sich schon vor dem 9:4-Sieg ihrer Mannschaft über Schlusslicht Grenzau freuen, denn Teamchef Bernd Beringer gab bekannt, dass die Mittelfranken der 2. Bundesliga auch in der kommenden Saison erhalten bleiben. Rein Sportlich musste man sich um den Klassenerhalt zwar nicht sorgen, doch die ungeliebte Umstellung von Sechser- auf Vierermannschaft ließ Beringer laut über einen Rückzug nachdenken.

Am Tisch gehörte der doppelt gelieferte Beweis, dass Arne Hölter auch Entscheidungssätze gewinnen kann, zu den erfreulichsten Details des ersten Rückrundenheimspiels. Nur zwei von neun Fünfsatzmatches konnte die 20-jährige Nummer drei der Mittelfranken bis dahin für sich entscheiden, ehe es diesmal gleich zweimal klappte: Erst gegen Christopher Simonis, dann trotz 0:2-Rückstand auch gegen den wiedergenesenen Dennis Müller. Im Doppel mit Dennis Dickhardt brauchte Hölter dagegen erstaunlicherweise nur vier Sätze, um das ecuadorianisch/spanische Spitzenduo der Gäste, Alberto Mino/Alvaro Robles, zu bezwingen. Damit war Hölter neben Spitzenspieler Flemming der erfolgreichste TV-Crack des Nachmittags. Zusammen mit Christoph Schmidl hatte Flemming den 1:0-Führungstreffer besorgt, sich solo in vier Sätzen gegen Robles für die erlittene Hinspielniederlage revanchiert und konnte dann auch seine erste Begegnung mit Mino knapp in fünf Sätzen erfolgreich gestalten. Ungeschlagen blieb auch Schmidl mit seinem Erfolg über Andrey Semenov. Nico Christ und Dennis Dickhardt spielten ausgeglichene Tagesbilanzen. Siegen über Mino bzw. Simonis standen Niederlagen gegen Robles bzw. Müller gegenüber. Manuel Hoffmann, der an Stelle von Felix Bindhammer sein Saisondebüt in der »Ersten« gab, ging leider leer aus. Bitter: Sowohl das Doppel mit Christ als auch sein Einzel gegen Pierre Alexander Burger gingen in der Verlängerung des fünften Durchgangs verloren. 

Erfolgreiches Vater/Sohn-Duo: Ralf und Florian Schreiner. Foto: Theo Neidek
Alexander Flemming blieb gegen Grenzau ungeschlagen. Foto: Erik Thomas

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