Zum Inhalt springen

Sonstiges  

Der Funke ist übergesprungen

Junge Tischtennis-Spieler aus der Region zum internationalen Jugendaustausch in Kenias Hauptstadt Nairobi

Im Museumsdorf Bomas bekamen Einheimische und Gäste einen Einblick über die ländlichen Lebensbedingungen in Kenia. Foto: Johannes Höfener

 

Nairobi/Bamberg
Kibera, der größte Slum Nairobis, ja sogar Ostafrikas. Mit diesem Begriff verbinden viele Menschen in Europa unsägliche Armut und damit auch Hoffnungslosigkeit. Clemens Moyano Schmitt aus Oberhaid hat nun eine andere Erfahrung bei einem Besuch in Kibera machen dürfen: "Mich hat fasziniert, dass die Menschen trotz ihrer Armut nicht den Kopf in den Sand stecken", stellt der 13-jährige Jugendspieler des SV Walsdorf nach einem mehrstündigen Besuch fest. Auf nur wenigen Quadratmetern wohnt oftmals eine vielköpfige Familie. "Und wenn es geregnet hat, dann steht der Wohnraum unter Wasser." Das eigene Lebensumfeld in Deutschland und den hohen Lebensstandard wisse man nach einem solchen Besuch umso mehr zu schätzen, weiß der junge Tischtennisspieler.

Rund zweieinhalb Wochen lang war eine 14-köpfige Delegation aus der Region Bamberg bereits zum vierten Mal in der kenianischen Hauptstadt, um mit kenianischen Jugendlichen gemeinsam einen Teil der großen Ferien zu verbringen.

"Wir kommen, um Freunde zu besuchen", erzählt Tischtennis-Kreisjugendwart Christoph Gahlau. Bereits seit 2007 finden jährlich gegenseitige Besuche statt. Für die Jugendlichen aus Deutschland wurde dieses Mal ein Programm vorbereitet, bei dem die sozialen Unterschiede zwischen Arm und Reich besonders deutlich wurden: Auf der einen Seite der Slum Kibera, auf der anderen Seite aber auch das reiche Nairobi mit der Skyline des bedeutendsten Finanzplatzes in Ostafrika. Symbol dafür ist der 105 Meter hohe "Kenyan International Congress Center" (KICC) Von dessen Dach bekamen Deutsche wie Kenianer einen atemberaubenden Blick auf Nairobi. Im Museumsdorf Bomas erhielten die Jugendlichen Einblicke, wie die einzelnen Stämme Kenias lebten und zum Teil bis heute Leben. Bei einer Führung durch das kenianische Parlament gewannen die Teilnehmer Einblicke in die kenianische Politik.

Natürlich wurde auch Tischtennis gespielt. Beim Besuch vor zwei Jahren nahmen die Tischtennisspieler aus Franken noch zwei Pokale mit nach Hause. Dieses Mal fanden sie in Spielern aus dem benachbarten Uganda ihren Meister. Das Team aus Uganda war mit aktuellen Jugend-Nationalspielern bestückt. Im Halbfinale des Mannschaftswettbewerbs gab es für David Michler (SV Walsdorf), Michael Hennemann (TSV Scheßlitz) und Lukas Hennemann (TSV Untersiemau) eine klare 1:3 Niederlage. Im Herren-Einzel erwischte die Truppe aus Deutschland keinen allzu guten Tag. Sowohl für David Michler wie auch Michael Hennemann war bereits in der 2. Runde Endstation. Bester Spieler hier war der erst 16-jährige Zapfendorfer Lukas Hennemann (TSV Untersiemau). Er erreichte bei den Herren und bei den Junioren das Halbfinale und verlor hier jeweils gegen den ugandischen Junioren-Nationalspieler Gilbert Celibe.

Die Tischtennis-Spieler von St. Teresa´s freuten sich über die Spende von zwei gut erhaltenen Tischtennis-Tischen. Dies sei möglich geworden durch eine private Spende und der Unterstützung des Bayerischen Tischtennis-Verbandes. "Das gemeinsame Hobby Tischtennis ist die Verbindung. Bei Jugendlichen, die das erste Mal bei diesem Jugendaustausch mit dabei waren, ist der Funke sofort übergesprungen", stellte Kreisjugendwart Christoph Gahlau fest.

Auch Clemens Moyano Schmitt war von der Reise und der Begegnung mit den ostafrikanischen Tischtennis-Spielern richtig begeistert: "Wenn die Kenianer nächstes Jahr kommen, dann bin auf jeden Fall wieder dabei."

Text: Christoph Gahlau

Knapp 100 Teilnehmern nahmen an den Nairobi Open teil, darunter auch die Gruppe aus der Region Bamberg. Foto: Johannes Höfener
Dem Sportclub St. Teresa´s konnte ein gut erhaltener Tisch als Spende übergeben werden. Foto: Johannes Höfener
Besonders beeindruckend für die Jugendlichen war der Besuch in Kibera, dem größten Slum Nairobis. Die Gäste aus Deutschland bekamen auch die Möglichkeit sich in den bescheidenen Unterkünften umzusehen. Foto: Ruth Mwangi

Aktuelle Beiträge