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Mannschaftssport Erwachsene  

Vorrunde Deutsche Pokalmeisterschaft der Herren

Heimvorteil Bad Königshofen - Bayerisches Übergewicht in Brackwede

Joao Geraldo ist Bad Königshofens neue Nummer eins. Foto: TSV Bad Königshofen

Für 16 Herren-Mannschaften aus der neuerdings eingleisigen 2. Bundesliga sowie den beiden Staffeln der neu-geschaffenen 3. Bundesliga ist die Vorrunde der Deutschen Pokalmeisterschaft am Wochenende der erste Härtetest der Saison 2014/15. Unter den Teilnehmern ist auch ein bayerisches Quartett: Die Zweitligisten TSV Bad Königshofen, TTC Fortuna Passau und SC Fürstenfeldbruck sowie Drittligist TV Hilpoltstein. Bundesweit kommen - teils morgen, teils am Sonntag - vier Vierer-Gruppen im Modus »Jeder gegen Jeden« zur Austragung. Nur die Gruppensieger qualifizieren sich für die 1. Hauptrunde des Pokalwettbewerbs und werden dort Heimrecht gegen einen der vorqualifizierten Erstligisten haben. Gespielt wird im System der 1. Bundesliga (TTBL) mit Dreier-Mannschaften bei frei wählbarer Aufstellung bis zum dritten Gewinnpunkt.

Bad Königshofen freut sich über Heimvorteil und zwei »Neue«

Schon bevor der erste Ballwechsel gespielt ist, dürfen sich Spieler, Klubverantwortliche und Fans des TSV Bad Königshofen zu den Gewinnern des diesjährigen Pokal-Wettbewerbs zählen, denn die Auslosung beglückte die Unterfranken mit dem Heimrecht in Gruppe 3. Ihre Gäste und Kontrahenten sind am Sonntag in der Dreifachturnhalle die 2. Mannschaft des 1. FC Saarbrücken (Cedrik Nuytink, Tamas Lakatos, Marc Rode, Tomas Mikutis), die in Bestbesetzung zu den absoluten Topteams der 3. Bundesliga/Süd zählt, sowie die Zweitligisten TTC Ruhrstadt Herne (Dragan Subotic, Petko Gabrovski, David Mc Beath, Anton Källberg) und TTC Weinheim (Robin Devos, Jörg Schlichter, Björn Baum, Dennis Klein). Aus Sicht von TSV-Topass Kilian Ort ist der Turnierausgang völlig offen: »Für mich gibt es keinen Favoriten.« Neben der sportlichen Brisanz sorgen die personellen Veränderungen im eigenen Team für gespannte Vorfreude in Bad Königshofen. Zu den verbleibenden Kräften Christoph Schüller (Position 4), Richard Vyborny (3) und Kilian Ort (2), der im Tausch mit Viborny ins Spitzenpaarkeuz rückt, gesellen sich der 19-jährige Portugiese Joao Geraldo und der 39-jährige Tscheche Marek Klasek.

Als neue Nummer eins ersetzt »Links-Angreifer« Geraldo, der am Liebherr Masters College in Ochsenhausen trainiert, im Spitzenpaarkreuz den Taiwanesen Chun Lin Lee, der zum Militärdienst in seine Heimat beordert wurde. Die Nummer  163 Welt- und 88 der Europarangliste stand schon zur vergangenen Saison ganz weit oben auf  dem »Wunschzettel« von TSV-Manager Andy Albert. Damals machte jedoch die Spvgg Ottenau das Rennen. Deren Abstieg aus der 2. Bundesliga konnte Geraldo trotz einer starken 14:15-Bilanz im vorderen Paarkreuz nicht verhindern. Ottenau zog bis in die Verbandsliga (Baden) zurück, Geraldo heuerte in Bad Königshofen an. 

Routinier Klasek übernimmt die Doppelrolle als Coach und Ersatzspieler von Da Jun Fu, der nach über sechsjährigem TSV-Engagement bereits zu Jahresbeginn nach China zurückgekehrt war, um in Peking eine neue Arbeitsstelle als Tischtennistrainer an einer Schule anzutreten. Routinier Klasek ist in Deutschland vor allem durch sein Engagement beim TTC Zugbrücke Grenzau bekannt. Mit den Westerwäldern wurde er im Jahr 2003 Deutscher Vizemeister und erreichte das Finale der European Champions League. Als Mitglied der tschechischen Nationalmannschaft, deren Co-Trainer er inzwischen ist, zählen Platz fünf bei der Mannschafts-WM 2006 in Bremen und zwei Bronzemedaillen bei Mannschafts-Europameisterschaften zu seinen größten Erfolgen. Zuletzt spielte der muskulöse Angreifer in seinem Heimatland für KST Robot Metalfin Hustopece in der »Extraliga«. Weil Metalfin, finanziell angeschlagen, den Vertrag mit dem Ex-Nationalspieler nicht verlängern konnte, suchte Klasek kurzfristig nach einer neuen Wirkungsstätte und fand sie auf Vermittlung seines Landsmanns Vyborny beim TSV Bad Königshofen. 

Turnierzeitplan für So. 31. August, Dreifachhalle Bad Königshofen

10.30 Uhr: TSV Bad Königshofen – 1. FC Saarbrücken II,  TTC Weinheim – TTC Ruhrstadt Herne

ca. 13.00 Uhr:  TSV Bad Königshofen – TTC Ruhrstadt Herne, 1. FC Saarbrücken II – TTC Weinheim

ca. 15.30 Uhr: TSV Bad Königshofen – TTC Weinhein, TTC Ruhrstadt Herne – 1. FC Saarbrücken II

Bayerische Mehrheit in Bielefeld 

Durch bayerische Brille geblickt, lösen Zusammensetzung und vor allem Austragungsort von Gruppe 2 derweil keine Begeisterungsstürme aus: Mit Passau, Fürstenfeldbruck und Hilpoltstein wurden dieser Gruppe gleich drei BTTV-Klubs zugelost, doch Heimrecht genießt ausgerechnet das einzige nicht-bayerische Gruppenmitglied: Der im Südwesten der Ostwestfalen-Metropole Bielefeld beheimatete Nord-Drittligist SV Brackwede. Auf dem Papier ist Passau favorisiert. Der aktuelle Zweitliga-Süd-Vizemeister konnte seine Truppe gegenüber der Vorsaison weiter verstärken. Von Erstliga-Aufsteiger TTC Schwalbe Bergneustadt stieß der 18-jährige Pole Jakub Dyjas mit der Empfehlung einer 16:0-Bilanz im hinteren Paarkreuz der 2. Bundesliga/Nord als neue Nummer zwei zu den Niederbayern. Wie der Neu-Königshöfer Geraldo trainiert auch Dyjas am Liebherr Masters College in Ochsenhausen. Dessen Sportmanager ist der Ungar Daniel Zwickl, Passaus alte und neue Nummer eins. In Passau sportlich längst heimisch sind die tschechischen Hintermänner Frantisek Krcil, Tomas Sadilek und Spielertrainer Martin Pytlik. 

Schwer einzuschätzen ist die neu-formierte Mannschaft des SC Fürstenfeldbruck. Die Oberbayern trennten sich vom Engländer Darius Knight, dem Kroaten Tomislav Zubcic und der letztjährigen Nummer eins, dem Chinesen Zhao Tiang Ming. Geblieben sind Florian Schreiner (Position 2) und der Serbe Bojan Crepulja (3). Vier hierzulande noch unbekannte Youngsters aus China und Taiwan teilen sich die Position eins. Sie heißen Chia-Sheng Lee, Shun-Hung Chang, Wen Guo und Chuang Wie Fan. Neu im Kader, der am Standort Bad Aibling die gesamte Saison über täglich gemeinsam trainieren wird,  ist außerdem der 21-jährige kroatische Nationalspieler Filip Cipin, der in der aktuellen Weltrangliste auf Rang 267 rangiert und beim SCF die Position vier bekleidet. 

Auf Kontinuität baut man dagegen beim TV Hilpoltstein. Trotz des Abstiegs in die 3. Bundesliga halten Alexander Flemming, Nico Christ, Dennis Dickhardt und Felix Bindhammer den Mittelfranken auch in der neuen Saison die Treue. Lediglich von Arne Hölter galt es Abschied zu nehmen. Ihn zog es zu Nord-Drittligisten Reinickendorfer Füchse nach Berlin, wo er schon seit längerem wohnt und studiert. Um Hölters Weggang zu kompensieren und gegen Ausfälle gewappnet zu bleiben, holten sich die »Hipperer« einen neunen fünften Mann an Bord: Der Slowene Jaka Golavsek, der zuletzt das Trikot des Zweitliga-Mitabsteiger 1. FC Saarbrücken II trug,  übernimmt die Rolle des Ersatzspielers.

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