Für eine dicke Überraschung sorgte Florian Schreiner (SC Fürstenfeldbruck) bei den Deutschen Meisterschaften der Jugend. In Gräfenhausen (Hessen) legte er eine beeindruckende Siegesserie hin, die ihn bis ins Endspiel des Jungen-Einzels brachte und die am Ende mit der deutschen Vizemeisterschaft belohnt wurde. Damit gewann der BTTV doch die Medaille, die sich die Verantwortlichen insgeheim erhofften. Natürlich waren die Verbandstrainer sehr angetan von der Silbermedaille durch Florian Schreiner. »Ich bin sehr zufrieden mit dem Abschneiden, auch der der anderen Spieler«, betont Thomas Wetzel. Und Cornel Borsos spricht von einer »Spitzenleistung«.
Dabei war der junge Nationalspieler nur als Gruppenzweiter in die Finalrunde eingezogen, in der er dann aber mächtig auftrumpfte. Nach einem klaren Erfolg in der ersten Hauptrunde warf er den an Nummer eins gesetzten Gregor Surnim (Hessen) in vier Sätzen aus dem Rennen. Im Viertelfinale lag der Fürstenfeldbrucker gegen Liang Qiu (Baden-Württemberg) 1:2 zurück, gewann dann aber Durchgang vier. Auch ein 0:5-Rückstand im fünften Satz schreckte ihn nicht zurück, denn er siegte noch mit 11:8 und stand im Halbfinale. Hier ging Torsten Mähner (Hessen) mit 2:0 in Führung, doch auch diese Partie drehte Schreiner und erreichte zur Freude der bayerischen Delegation das Endspiel. »Er ist in beiden Spielen ganz cool geblieben«, lobt Borsos. Im Endspiel lieferte er sich mit Frederick Jost (Baden-Württemberg) ein weiteres Duell auf Augenhöhe, schien auch hier nach einem 1:2-Rückstand noch der Partie eine Wende zu geben. Doch eine 9:7-Führung reichte im vierten Durchgang nicht zum 2:2-Satzausgleich, so dass Jost mit 3:1 gewann und deutscher Meister wurde. Trotz der Niederlage gab es viel Freude über Rang zwei und den etwas überraschenden Sprung aufs Siegerpodest. »Florian hat ganz klar sein bestes nationales Turnier in dieser Saison gespielt«, würdigt Borsos die tollen Auftritte des Nationalspielers.
Maximilian Heeg (1. FC Hösbach) hatte als Gruppenzweiter ebenfalls die Endrunde erreicht, schied dann aber, auch etwas durch eine Verletzung gehandicapt, in der ersten Hauptrunde aus. Manuel Hoffmann (TV Hilpoltstein) und Tim Gottal (DJK Sparta Noris Nürnberg) waren in der Vorrunde mit je einem Sieg und zwei Niederlage gescheitert, Marius Zaus (SpVgg DJK Effeltrich) kassierte drei Fünf-Satz-Niederlagen.
Mit Julia Drummer (TTC Langweid), Lena Berchtold (TTC Birkland) und überraschend auch der jungen Eva-Maria Maier (TSV Schwabhausen) waren gleich drei der vier BTTV-Mädchen in die Endrunde gekommen. Lediglich Lisa Böhmländer (SpVgg DJK Wolframs-Eschenbach) war aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses mit 1:2 ausgeschieden. Für Berchtold kam dann das Aus in der ersten Finalrunde, während Drummer und auch Maier noch einmal weiterkamen. »Eva-Maria hat uns sehr positiv überrascht«, lobt Borsos. Erst Nationalspielerin Anja Schuh erwies sich im Achtelfinale als noch zu stark für das Talent aus Schwabhausen. Pech hatte Julia Drummer, die nach ihrer langen Verletzungspause wieder aufsteigende Form bewies. Mit 9:11 verlor sie im fünften Satz und verpasste nur hauchdünn ein Viertelfinal-Duell mit Petrissa Solja.
Während sich im Mädchen-Doppel die beiden BTTV-Duos schon in Runde eins verabschiedeten, schnupperte Florian Schreiner noch einmal an den Medaillenrängen. Mit Julian Mohr (Hessen) kam er ins Viertelfinale, in dem beide nach einer knappen Niederlage ausschieden. Tim Gottal/Marius Zaus standen immerhin im Achtelfinale. Auch im Mixed hätte es fast mit einer weiteren Medaille geklappt, doch Tim Gottal schied mit Anna Krieghoff (Sachsen) im Viertelfinale in vier Sätzen gegen die späteren Vizemeister aus. Diese waren auch schon im Achtelfinale das Aus für Julia Drummer/Florian Schreiner gewesen.
