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Bavarian TT-Race  

Jahresfinale 2015 in Ruhpolding

Eine Dame im Finale: Elena Pietsch im Interview

Elena Pietsch hat es als erste Dame ins Finale des Commerzbank Sports & More Bavarian TT-Race geschafft. Foto: privat

In Ruhpolding steigt am Samstag das große Jahresfinale des Commerzbank Sports & More Bavarian TT-Race. 2014 noch „reine Männersache“, hat es diesmal auch eine Dame ins Starfeld geschafft: Elena Pietsch, die Nummer eins des Landesligisten SV Haimhausen. Wir sprachen mit der 22-jährigen Lehramtsstudentin über ihre Race-Erlebnisse und ihre Erwartungen an das Finale. 

Elena, Du hast es als einzige Dame und Fünfte der Punktewertung in`s Finale geschafft. Dazu erst einmal „Herzlichen Glückwunsch!“. Hand auf`s Herz: Wie hat die „Männerwelt“ Deine Erfolge verkraftet?

Die Reaktionen waren vor allem zu Beginn durchaus unterschiedlich, manchmal auch recht amüsant und in erster Linie davon abhängig, ob mich meine männlichen Kontrahenten bereits kannten oder nicht. Anfangs bekam ich mitunter schon Sprüche zu hören wie „Jetzt komm ich gegen die „Kleine“, hab also quasi ein Freilos“ und der Frust war entsprechend groß, wenn sich diese Erwartung nicht erfüllte. Sobald die männlichen Kollegen mich kannten und um meine Spielstärke wussten, hat sich das aber total entspannt. 

War die Finalteilnahme ein Ziel, das Du bewusst anvisiert hast?  

Ich habe schon im vergangenen Jahr am CoBa-Race teilgenommen, bin damals allerdings erst im April eingestiegen. Zu spät, um es noch in`s Finale zu schaffen. Diesmal habe ich mir tatsächlich von Beginn an vorgenommen, mich für Ruhpolding zu qualifizieren und freue mich sehr, dass es geklappt hat. 

Das Commerzbank Sports & More Bavarian TT-Race ist als „Unisex-Turnier“ angelegt. Obwohl insgesamt ein voller Erfolg, ist die Damenbeteiligung an der Turnierserie bislang noch sehr gering. Hast Du dafür eine Erklärung? 

Ich kann das ehrlich gesagt überhaupt nicht verstehen und mir nur so erklären, dass noch zu wenige Damen davon wissen. Ich finde das Format einfach super und es macht unheimlich viel Spaß hier mitzuspielen. Die Turnierdauer ist mit rund drei Stunden überschaubar kurz, die Wartezeiten zwischen den Spielen sind extrem gering, die Atmosphäre ist sehr entspannt, man trifft auf (bislang unbekannte) Gegner mit einer großen Bandbreite unterschiedlichster Spielsysteme und man kann sich einer hohen Beteiligung sicher sein, während man bei vielen getrenntgeschlechtlichen Turnieren nicht selten befürchten muss, dass überhaupt keine oder nur eine sehr kleine Damenkonkurrenz zustande kommt. 

Die Spatzen pfeifen von den Dächern, dass sich die Teilnahme für Dich auch privat gelohnt hat. Stimmt das?

Ja, das stimmt. Ich habe meinen Freund, einen Finalisten des Vorjahres, durch die Turnierserie kennengelernt. Schade ist nur, dass er es diesmal nicht selbst wieder ins Finalfeld geschafft hat. Das bringt ein gewisses Konfliktpotential mit sich, doch er darf mich nach Ruhpolding begleiten ;-) und kann es hoffentlich auch als passiver Teilnehmer genießen. 

Thema Finale, welche Erwartungen hast Du an Ruhpolding - sportlich, aber auch außersportlich? 

Ich habe mir das Feld natürlich angeschaut, gehe aber ohne konkrete Ziele in das Finale. Vielmehr freue mich auf spannende Duelle mit etwa gleichstarken Kollegen bei entspannter Stimmung. Ansonsten habe ich gehört, dass auch Hotel und Rahmenprogramm insbesondere Gala-Diner sehr schön sein sollen. Wir werden alle miteinander sicher eine tolle Zeit haben. 

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