Vielleicht war die Erwartungshaltung einfach zu hoch: Die 2. Herren-Bundesliga hat in dieser Saison jedenfalls schon heißere Tänze erlebt als den trotz einiger knapper Matches gefühlt doch sehr souveränen 6:3-Erfolg des TSV Bad Königshofen im mit Spannung erwarteten innerfränkischen Spitzenspiel beim TV Hilpoltstein und sie hat auch schon mehr als 450 Zuschauer zu einem Spiel versammelt.
Den Gewinnern aus Bad Königshofen kann`s egal sein: Die Unterfranken, die mit rund 50 Fans anreisten, sind neuer Spitzenreiter der Liga, während die unterlegenen Mittelfranken, für die sich außer zwei geschenkten Punkten und dem Sieg durch Alexander Flemming über Mizuki Oikawa keine Wirkungstreffer ergaben, auf Tabellenplatz sechs abrutschten.
Angesichts des vor wenigen Tagen bekannt gemachten Rückzugs des TuS Fürstenfeldbruck hielt sich die Hilpoltsteiner Enttäuschung allerdings in Grenzen, denn in puncto Primärziel Klassenerhalt - so war schon im Vorfeld zu lesen - wähnt man sich in dessen Folge bereits „safe“. Doch Vorsicht! Bei genauer Betrachtung der Bundesspielordnung (BSO) wird man wohl nicht nur in Mittelfranken feststellen müssen: Der Schein trügt, denn Fürstenfeldbruck spielt die laufende Saison noch zu Ende und kann „HIP“ (oder ein anderes Team) sportlich immer noch auf den regulären Tabellenplatz neun verdrängen. Und so lange diese Gefahr besteht, bleibt auch die Gefahr des Abstiegs real. Warum? Erstens könnte die Liga ihre Sollstärke zehn ggf. auch ohne den TuS erreichen - sehr unwahrscheinlich, aber wenn man u.a. die Möglichkeit freiwilliger TTBL-Teilnahmeverzichte bedenkt - theoretisch möglich. In diesem Fall wären die „Schotten“ gemäß BSO für den Tabellenneunten der Zweitliga-Abschlusstabelle komplett dicht. Doch selbst im anzunehmenden Fall eines vakanten Platzes, bleibt der Tabellenneunte der Zweitliga-Schlusstabelle nicht automatisch in der Liga, sondern müsste sich in einer Relegationsrunde mit den Tabellenzweiten der beiden 3. Bundesligen um diesen streiten.
