Die Weltmeisterschaften der Tischtennis-Senioren 2016 in Alicante-Elche (Spanien) sind vorüber. Mit 4.600 Teilnehmern aus 76 Nationen gab es eine Rekord-Teilnehmerzahl. Erstmals war die Klasse AK 90 und älter am Start, bei der es immerhin noch 10 Herren waren, während bei der AK 85 Herren noch 28 und bei AK 85 Damen 10 Personen teilnahmen. Aus Bayern waren in allen Altersklassen viele Damen und Herren am Start.
In der aufwendigen Eröffnungsfeier erinnerten die Gastgeber an die heroischen Kämpfe im Mittelalter, wie sie alljährlich bei den Festen der Moros y Christianos (“Mauren und Christen”) mit Trachtenumzügen, Musik und Pulverdampf die Siege über die Muselmanen ins Gedächtnis rufen. Durch die zu langen Reden bei der gegebenen Sonneneinstrahlung wurde die Veranstaltung in dem einem Amphitheater ähnlichen Rahmen zu einer strapaziösen Angelegenheit.
Nichtsdestotrotz war dieses Mammutturnier in einer Halle mit 165 Tischen, 60 Trainingstischen und drei doppelseitigen, langen Tribünenreihen sehr gut organisiert und die Spielbedingungen waren gleichmäßig gut.
In Anbetracht der sommerlichen Temperaturen war auch das Klima in der Halle relativ erträglich. Am Faszinierendsten allerdings war das Gemeinschaftserlebnis und die Stimmung, wie so viele Tischtennisbegeisterte im Alter von 40 bis über 90 Jahren aus aller Welt eine Woche lang dem Wettkampf frönten. Über eine Championships App konnten sich die Teilnehmer über ihre Spielansetzungen und über die Turnierergebnisse informieren lassen. Kritikpunkte waren am ehesten zu hören über das kulinarische Angebot, die Preisgestaltung sowie über diverse Transportservices. Auch die Ausdehnung der Finals auf einen zusätzlichen Spieltag am Sonntag kam nicht so gut an, war aber wohl der hohen Teilnehmerzahl geschuldet und das Positive überwog bei Weitem. Auch ein Grund, aus dem viele Teilnehmer schon jetzt die nächste WM im Jahr 2018 in Las Vegas im Visier haben.
Die sportlichen Erfolge sind den Siegerlisten auf www.wvc.2016.com zu entnehmen.
Aus bayerischer Sicht schoß dabei Heiner Koula (TuS Bad Aibling) den Vogel ab, indem er in der AK 85 erst den WM-Titel im Doppel errang und dann noch durch seinen Sieg im Einzel zum zweifachen Weltmeister wurde! Und Carsten Matthias/Berthold Pilsl (TSV Ottobrunn/noch TSV Murnau) erspielten sich in einem wahren Spielrausch sensationell den WM-Titel im Doppel der AK 50.
Für diesen Blick hinter die Kulissen sowie die imposanten Fotos danken wir Josef Merk (SpVgg Westheim), der selbst als Teilnehmer vor Ort war und sich Wunsch der BTTV-Redaktion gleich nach seiner Rückkehr die Mühe gemacht hat, seine Eindrücke mit uns zu teilen.
