Zum Inhalt springen

Personal/Hintergrund  

Verbandshauptausschuss in Kempten

"Ich werde meinen eigenen Weg in meinen eigenen Schuhen gehen" - Konrad Grillmeyers Grundsatzrede im Wortlaut

Konrad Grillmeyer erklärte sich am Samstag zur Übernahme des BTTV-Präsidentenamtes bereit. Foto: Nils Rack

Die Frage, wer sich der schwierigen Herausforderung stellt, als BTTV-Präsident in Nachfolge des im Mai verstorbenen Claus Wagner das höchsten BTTV-Amt zu übernehmen, hat gestern in Kempten die Jahrestagung des Verbandshauptausschuss beantwortet: Konrad Grillmeyer, bis dato Vizepräsident für Finanzen, ist die neue „Nummer eins“ des Verbandes. Seine Bereitschaftserklärung gab der 65-jährige Niederbayer am Samstagabend im Rahmen der feierlichen VHA-Eröffnungsveranstaltung im Hotel bigBOX ab. Sie bildete den Beginn der von Grillmeyer stellvertretend für das gesamte BTTV-Präsidium gehaltenen Grundsatzrede, in deren weiteren Verlauf  er auf die zentralen Herausforderungen, aktuellen Projekte und Zielsetzungen des BTTV einging. Was Grillmeyer am Vorabend seiner offiziellen Bestätigung zum neuen BTTV-Präsidenten zu sagen hatte, wollen wir freilich alle interessierten Leser von bttv.de wissen lassen, deshalb nachstehend der komplette Wortlaut der Rede: 

Liebe Sportkameradinnen und Sportkameraden, sehr verehrte Gäste,

wer von uns hätte noch vor zwei Monaten daran gedacht, dass hier und heute nicht Claus Wagner stehen und reden würde? Ich glaube niemand!

Das Schicksal hat es anders gewollt und daher müsst ihr jetzt zumindest heute mit mir vorlieb nehmen. 

Es hat natürlich auch seinen Grund, warum gerade ich hier stehe. Wir waren uns im Präsidium einig, keine vorgezogenen Neuwahlen verbunden mit einem außerordentlichen Verbandstag durchzuführen, sondern mit dem jetzigen Präsidium die Legislaturperiode zu Ende zu bringen. Dabei haben mich meine Präsidiumskollegen gebeten, die Präsidentschaft und damit die Nachfolge von Claus Wagner anzutreten. Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht und lange und gründlich überlegt. Nachdem mir meine Kollegen im Präsidium signalisiert haben, dass sie mich bei dieser Aufgabe stark unterstützen werden, habe ich dem zugestimmt – ich stehe für das Amt des Präsidenten zur Verfügung!

Ich werde aber bestimmt nicht in die Fußstapfen von Claus Wagner treten, denn ich glaube sie wären nicht nur mir, sondern auch vielen anderen viel zu groß. Ich werde meinen eigenen Weg in meinen eigenen Schuhen gehen. Dass sich danach – vorausgesetzt ich werde vom Verbandshauptausschuss kommissarisch eingesetzt und bestätigt – einiges ändern wird, muss jedem klar sein. Ich werde zum Beispiel nicht bei jeder Veranstaltung anwesend sein können, vielmehr haben mir meine Präsidiumskollegin und -kollegen versichert, dass sie vermehrt derartige BTTV-Repräsentationen wahrnehmen wollen. In Ausnahmefällen werde ich zusätzlich auch unsere Bezirksvorsitzenden in die Pflicht nehmen. Außerdem wird es in Bezug auf Informationen aus dem Präsidium gewisse Kanalisierungen geben um Mehrfachveröffentlichungen zu vermeiden. Was sich aber nicht ändert, sind unsere gemeinsamen Ziele und begonnen Projekte. Ich werde versuchen, diese mit vollem Einsatz sowie der Hilfe und Unterstützung von uns allen weiter zu führen und wenn möglich auch zu vollenden.

Nun aber zum Thema, wie geht es in unserem Verband weiter, was steht an?

Unser Verband steht nach wie vor vor großen Herausforderungen. Wir haben mit einem Mitgliederrückgang zu kämpfen und weiteren demographischen und soziodemographischen Entwicklungen. Wir müssen unsere Sportangebote im Einzel- und Mannschaftssport überdenken und gemäß den Bedürfnissen unserer Vereine und Spieler weiterentwickeln. Wir müssen manche Themen wie z.B. den Leistungssport und dessen Förderung weiterhin effizienter gestalten und professionalisieren. Wir müssen den Verband besser aufstellen, damit wir kampagnenfähig sind für Partner und bereit sind für eine Offensive im Bereich Vereinsservice – hierzu benötigen wir eine nachhaltige, zukunftssichere Struktur. Und wir dürfen bei all diesen Herausforderungen die finanzielle Situation niemals unberücksichtigt lassen.

Es wäre vermessen, zu vielen der genannten Themen jetzt schon konkrete Maßnahmen oder sogar Ergebnisse vorzustellen. Einige Projekte haben gerade erst begonnen, andere sind auf einem ersten guten Weg. So glaube ich, dass wir mit der wichtigen Unterstützung von Fachwarten aus den Untergliederungen eine Strukturreform im BTTV erfolgreich umsetzen – die ersten beiden Sitzungen der dafür eingesetzten AG stimmen mich zuversichtlich. Wir werden die weiteren Themen soweit nötig fundiert analysieren, entsprechende zielgerichtete und finanzierbare Maßnahmen beschließen und diese von kompetenten Mitarbeitern aus Ehren- und Hauptamt umsetzen.

Konkret und ausführlich möchte ich das geplante TT-Zentrum in München nennen. Eines der wichtigsten Projekte des BTTV verbunden mit extrem umfangreichen Aufgaben ist das gewünschte Tischtennis-Zentrum in München. Wir haben an verschiedenen Stellen darüber berichtet und eigentlich gibt es seit den letzten Informationen keine nennenswerten Entwicklungen. Dennoch möchte ich an dieser Stelle auf die Wichtigkeit und den derzeitigen Stand des Projektes hinweisen:

Der Verband ist verpflichtet worden und er hat sich verpflichtet, seine leistungssportlichen Aktivitäten nach München an den Standort der neuen Eliteschule zu verlagern. Dies ist keine Abwertung der übrigen Bezirke im BTTV, sondern eine konsequente Umsetzung von leistungssportlichen Vorgaben der Fokussierung und Konzentration an einen Standort. Auch das Trainerpersonal wird nach München verlagert bzw. aufgestockt. Ich begrüße in unserer Mitte den neuen Verbandstrainer Manuel Hoffmann, der speziell für die Umsetzung bzgl. Leistungszentrum und Eliteschule ab 1. Juli in Diensten des BTTV steht. Viel Erfolg bei dieser Tätigkeit im Team der übrigen Verbands- und Honorartrainer!

Leider steht für das Training der Eliteschüler und der Kadermitglieder am Bundesstützpunkt in München derzeit keine adäquate Trainingsstätte zur Verfügung. Deshalb organisiert das Leistungssportpersonal momentan jede Trainingseinheit einzeln für die in München ansässigen und nach München übergesiedelten Kaderspieler. Zu denen gehört auch Daniel Rinderer, der sich als einer der deutschlandweit Besten seines Jahrgangs für eine leistungssportliche Karriere unter der Führung des BTTV in der Landeshauptstadt entschieden hat. Die flexible Trainingsgestaltung kann aber nur eine Übergangslösung sein, denn mit erfolgreicher weiterer Anbindung an die Eliteschule und einer entsprechenden Zahl von Schülern bzw. Kaderspielern wird die Kapazität im „angedockten Training“ bei Vereinen nicht ausreichen und die Logistik unüberwindbare Hindernisse darstellen.

Ziel ist eine eigene Halle in München – in unmittelbarer Nähe zur Eliteschule.
Dieses Ziel wurde vorgestellt, und zwar allen im Prozess Beteiligten, die da sind: Bayerisches Innenministerium (für den Leistungssport), Bayerisches Kultusministerium (für die Eliteschule), DOSB, DTTB, BLSV, Olympiastützpunkt München, Landeshauptstadt München, politische Entscheidungsträger im Bayerischen Landtag und im Münchner Stadtrat. Nach einzelnen bilateralen Gesprächen fand am 1. April ein Infotag statt, in dem die Ziele und die Vorstellungen des BTTV diesen Stakeholdern umfassend präsentiert wurden. Eine eigene Halle nur mit Leistungssport zu füllen, wäre anmaßend. Der Verband hat sein Konzept vorgestellt, dass in einem eigenen Zentrum alle tt-spezifischen Maßnahmen – Breiten- und Leistungssport, Schulsport, Inklusion, Integration, Events, Ausbildungen und Seminare, Heimstatt höherklassiger Vereine, allgemeiner Vereinssport – durchgeführt werden können. Mit einem eigenen Zentrum hätten wir die Chance, die Sportart Tischtennis mit allen Facetten umzusetzen und uns als das was wir sind und was wir sein wollen – eine moderne Lifetime-Sportart – in einem Leuchtturmprojekt zu profilieren.
Was bedeutet dies für den Verband und wie sieht die Finanzierung aus?
Eines vorweg: Dieses Projekt kann, will und wird der Verband nicht alleine stemmen. Für das Grundstück, das gerade gesucht wird, und für den Bau müssen Bundes-, Landes- und städtische Mittel zur Verfügung stehen. Der BTTV kann sich mit Eigenmitteln allenfalls an der Anschaffung von Einrichtungen beteiligen, die nicht unter die leistungssportliche Förderung fallen. Dazu werden Rücklagen gebildet, aber aus diesem Grund alleine erfolgt keine Beitragserhöhung. Wir bemühen uns auch u.a. durch die neugeschaffene Stelle des Referenten für Kommunikation und Fundraising externe Geldmittel für das Zentrum zu generieren.
Ich freue mich, an dieser Stelle den neuen Mitarbeiter für dieses Thema, Florian Leidheiser, begrüßen und vorstellen zu können, der am 1. September seine Tätigkeit in der Geschäftsstelle aufnehmen wird. Herzlichen Willkommen und viel Erfolg bei dieser anspruchsvollen Aufgabe!
Wir stehen derzeit in Kontakt mit verschiedenen Organisationen, um den nächsten Schritt, die Festlegung eines Standortes zu erreichen. Wie gesagt: Wir benötigen für dieses Projekt umfassende Unterstützung – innerhalb der Organisation des BTTV, aber auch von der Politik und den Sportorganisationen und wir danken vorab für deren Engagement.

Sollte das Projekt nicht verwirklicht werden können, sollte der Status Bundesstützpunkt und die Anerkennung an die Eliteschule des Sports wegfallen, sollte die leistungssportliche Entwicklung nicht erfolgreich sein, dann fehlen in den Folgejahren Fördergelder für Talente, Trainer und Strukturen, die eine Fortführung des Leistungssports im BTTV im bisherigen Umfang unmöglich machen. Wir haben mit dem TT-Zentrum eine große Chance – es ist aber auch unsere einzige!

Nicht nur weil sie als Partner des TT-Zentrums wichtig für den BTTV sind, lassen Sie mich als nächstes auf unsere Dachverbände eingehen. Sie setzen ebenfalls Rahmenbedingungen, in denen wir tätig waren, sind und bleiben, und wir sind mit allen unseren sportlichen Aktionen vernetzt mit den Dachverbänden BLSV und DTTB.

(BLSV) Der Bayerische Landes-Sportverband ist für den BTTV erster Ansprechpartner für die Zusammenarbeit im bayerischen Sport. Und diese Zusammenarbeit funktioniert auf allen Ebenen: in den Kreisen, in den Bezirken und auf Verbandsebene bzw. im Haus des Sports. Wir sind sehr gespannt auf die Umsetzung des Projektes „Matterhorn“ und die angekündigten Features, mit denen die Schnittstellen zwischen BLSV und Fachverbänden einfacher und effizienter gestaltet werden sollen. Wir sind sicher, dass auch das Know-How unserer hauptamtlichen Mitarbeiter zu einem Ausbau von Synergien führen kann und bieten unsere Mitarbeit an. Wir wollen die Rolle als „gestaltendes Mitglied in den Dachverbänden“ (so unser Leitbild) gerne wahrnehmen.

Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit und die Unterstützung seitens des Landes-Sportverbandes u.a. in Bezug auf das TT-Zentrum darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch Meinungsverschiedenheiten gibt. Dies gehört in demokratischen Strukturen von selbständigen Verbänden dazu.
Eine grundlegende Veränderung im BLSV möchte ich deshalb an dieser Stelle explizit ansprechen und auch kritisieren. Ich begrüße herzlich den BLSV-Kreisvorsitzenden Oberallgäu, Herrn Benno Glas, bei unserer Eröffnungsveranstaltung. Ich bitte sowohl ihn als auch die weitere Führung unseres Dachverbands, den unsererseits vorgebrachten Argumenten Gehör und Umsetzung zu verschaffen.
Es geht um die Verteilung von BLSV-Eigenmitteln an die Sportfachverbände. Eines vorweg: das frühere System war intransparent und entsprach nicht den Bedürfnissen einer gerechten Verteilung unter den Sportfachverbänden. Das neue kennzahlenbasierte System ist transparent, aber es entspricht unserer Meinung nach ebenfalls nicht oder noch viel weniger den Bedürfnissen der Verbände und stellt dadurch keine gerechtere Verteilung dar.
Die gewichtigste Kennzahl für die Verteilung ist zukünftig die Anzahl der gemeldeten Mitglieder pro Sportart durch die Vereine. Wir wissen, dass diese Zahlen nicht der Realität entsprechen – die Vereine melden nach ihrem Gusto und ihrem Geldbeutel. Wenn man dazu berücksichtigt, dass allein der FC Bayern München mit fast 250.000 Mitgliedern in diese Statistik „einfällt“, wohlwissend, dass diesen Fans gar keine Sportangebote gemacht werden (müssen), wenn man weiß, dass manche Verbände ihre Zahlen manipulieren durch Freikarten zu Großveranstaltungen kombiniert mit einer Vereinsmitgliedschaft, wenn man dann noch von Auswüchsen aus anderen Landessportbünden weiß, wo Sportarten ihre Zahlen willkürlich „faken" konnten, dann ist die Grundlage für die Bemessung schon zweifelhaft. Dazu kommt: Im Ergebnis werden Verbände alimentiert, die keine eigenen Beiträge erheben und Verbände, die mangels Wettkampfbetrieb gar keine Mittel benötigen. Der Bedarf der Verbände, subsidiäre Vorgaben, mögliche Zahlungen von Sponsoren und mögliche Abgaben an die Dachverbände finden überhaupt keine Berücksichtigung. Und ohne die genannten weiteren Faktoren, also nur bzgl. der gemeldeten Mitglieder, steht Tischtennis sehr schlecht da: Trotz eines flächendeckenden Angebots an Einzel- und Mannschaftsspielbetrieb in jedem bayerischen Kreis, eines umfangreichen Serviceangebots, das unsere Vereine zu schätzen wissen, trotz moderner Medien und effizienter Kommunikation, trotz eigener Mitarbeiter auf der PayRoll des BTTV, trotz hoher Beiträge an den DTTB und trotz ca. 750.000 Euro eigener Beiträge von seinen Mitgliedern soll der Verband nach vollständiger Umsetzung der kennzahlenbasierten Berechnung ca. 150.000 Euro aus dem Gemeinschaftstopf zu viel erhalten haben und dann vielleicht sogar diese Summe zurückzahlen …. Dies empfinden wir als ungerecht und diese Kritik werden wir weiter äußern und argumentativ untermauern! Es müsste möglich sein, eine höhere Eigenverantwortung größtenteils abgekoppelt von der Verteilung seitens des BLSV zu erzielen – der BTTV hat hierzu entsprechende Vorschläge unterbreitet.

(DTTB) Sportartspezifisch und insbesondere bzgl. des Leistungssports eingebettet sind wir im Deutschen Tischtennis-Bund. Der DTTB besitzt die Richtlinienkompetenz im Leistungssport und er ist Veranstalter von Großereignissen, demnächst von der Weltmeisterschaft 2017 in Düsseldorf. Ich begrüße herzlich den Präsidenten des DTTB, Michael Geiger, und kann ihm die volle Unterstützung des BTTV bei der Bewerbung der Großveranstaltungen zusagen: Wir wollen alle dafür sorgen, dass diese Events erfolgreich verlaufen – sportlich wie kommerziell. Auch in anderen Bereichen nimmt der DTTB seine dachverbandliche Rolle verstärkt wahr. Mit großer Freude haben wir zur Kenntnis genommen, dass DTTB und Mitgliedsverbände in vielen Bereichen immer näher zusammenrücken. Insofern begrüßt der BTTV die Strategie-Offensive des DTTB unter Einbindung seiner Mitglieder. Zahlreiche Impulse stammen ja aus den Mitgliedsverbänden und ich möchte gerne die Schwerpunkte einer gemeinsamen Weiterentwicklung hervorheben: Erweiterte und in letzter Konsequenz ausschließliche Nutzung von click-TT als gemeinsame Online-Plattform für den Spielbetrieb, für mini-Meisterschaften, für die gemeinsame Verwaltung. Gemeinsame Präsentation und Öffentlichkeitsarbeit zur Stärkung des Ansehens der Sportart Tischtennis – hier ist unserer Meinung nach die Zusammenlegung von Internetangeboten das Gebot der Stunde. Es müsste gelingen, allen Zielgruppen die von ihnen gewünschten Informationen über ein einziges Portal zur Verfügung zu stellen – mit seinen bisher vorhandenen Auftritten bedient der jeweilige nur einen, seinen Ausschnitt.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit und die Fokussierung auf ein Thema – ich nenne hier das Beispiel aus dem Bereich Vereinsservice bzw. Sportentwicklung, nämlich die Kampagne „Spiel mit!“ sollte auch auf andere Themengebiete übertragbar sein. Wir werden durch intensiven Austausch und den Willen nach gemeinsamer Umsetzung viele Synergien entdecken: Im Leistungssport, in der Verwaltung, im Einzelspielbetrieb, usw.
Für die Gemeinsamkeit, ja sogar für eine bessere Außendarstellung wird sicherlich ein bundesweit einheitlicheres und transparenteres Regelwerk beitragen. In der WO AG, die demnächst eine vereinheitlichte Spielordnung für den gesamten Bereich des Deutschen Tischtennis-Bundes vorschlagen wird, engagieren sich sowohl Vertreter des DTTB als auch des BTTV. Ein weiteres gelungenes Beispiel für Synergien. Ich fordere Sie, Herr Präsident Geiger, deshalb auf und ich sichere Ihnen unsere Unterstützung zu: Nehmen wir die Herausforderungen für die Sportart Tischtennis an und lassen Sie uns zusammen nach Lösungen für alle Beteiligten – Dachverband, Mitgliedsverbände, Vereine und Spieler – suchen. Ich freue mich auf den gemeinsamen Weg. Dieser Weg muss allerdings ohne Beitragserhöhung seitens des DTTB erfolgen, denn sinkende Mitgliederzahlen und andere, teilweise hier schon genannte Rahmenbedingungen machen es dem BTTV derzeit unmöglich, höhere Abgaben zu entrichten.

Finanzen

Ich hatte eingangs erwähnt, dass die Finanzen immer berücksichtigt werden müssen. Sie sind ein permanentes und wichtiges Thema im Verband. Es soll aber auf keinen Fall der Anschein erweckt werden, dass wir keinen eigenen Gestaltungsspielraum besitzen. Wir haben (noch) Ressourcen – personelle und finanzielle – um uns für die Zukunft zu wappnen; Gott sei Dank, denn ohne Investitionen in zukünftige Schwerpunkte würde der Verband zu einem Verwalter von externen Faktoren verkümmern. Es gibt genug zu tun im eigenen Haus:

Ich möchte an dieser Stelle nur ein paar Schlagwörter nennen.
Wir müssen Maßnahmen noch zielgerichteter und professioneller umsetzen; Effizienz und Effektivität sind hier die Schlagworte.
Wir müssen noch mehr Mittel von Dritten durch Sponsoring, Fundraising bzw. Dienstleistungsangebote generieren.
Wir müssen durch eine entsprechende Verbandsstruktur sicherstellen, dass kein Verein und kein Spieler – egal wo er in Bayern Tischtennis spielt – übervorteilt wird, sondern dass wir verursachergerecht und mit einer stimmigen Dienstleistung eine faire Verteilung der Lasten erreichen.
Wir müssen in die neuen Medien investieren. Ohne technisch „state of art“ zu sein, ohne Weiterentwicklungen in click-TT, myTT, responsive design, social media erreichen wir manche Zielgruppen nicht.

Wir müssen die Vereine stärken bei Vereinsservice, Mitgliedergewinnung und Mitgliederbewahrung; wir müssen  Breitensportangebote, mini-Meisterschaften, Schulkooperationen, usw. bewerben, damit neue Mitglieder zu unserer Sportart kommen.

Wir müssen alle Potenziale im Leistungssport ausschöpfen wie Sichtung, strukturiertes Fördersystem, Effizienz und Konzentration im Einsatz der Mittel, duales System –Schule und Sport-, -Sport und Beruf-, damit auch weiterhin Fördermittel zur Verfügung stehen und Talente bereit sind, den leistungssportlichen Weg mit dem Verband zu gehen.

Wir müssen weiterhin zielgruppenspezifische Angebote wie die Turnierserie Commerzbank Sports & More Bavarian TT-Race, den Seniorenligenspielbetrieb, sowie die altersbezogene Spielberechtigung kreieren, damit wir als Sportart und als Verband attraktiv bleiben.

Es gäbe noch viele weitere Punkte zu nennen, weshalb ich hier auch noch an unseren Präsidiumsbericht zum Verbandshauptausschuss erinnern möchte, in dem weitere aufgezählt sind.

Ich darf zusammenfassen, dass wir bei allen Herausforderungen, die sich uns stellen, die Geschlossenheit des BTTV und die Hilfe unserer Dachverbände und die der politischen Entscheidungsträger benötigen.

Was wir in keinem Fall aus den Augen verlieren dürfen sind unsere finanziellen Verhältnisse und Möglichkeiten, die wir zur Verwirklichung unserer Ziele brauchen. Keinesfalls aber dürfen wir uns in finanzielle Abenteuer stürzen.

Wie Ihr eben gehört habt, haben wir viel zu tun. 

Danke für die Aufmerksamkeit.

Aktuelle Beiträge