Die Pandemie hat den Alltag und den Vereinssport seit fast zwei Jahren mit Unterbrechungen fest im Griff. Im Hinblick auf den Trainings- und Wettkampfbetrieb, aber auch in den Mitglieder-Zahlen (vor allem im Nachwuchsbereich), hat Corona sicher seine Spuren hinterlassen. Zwischenzeitlich war gar kein Training möglich. Der Spielbetrieb in Bayern ist noch bis Ende Februar ausgesetzt, zuvor konnten zwei Spielzeiten nicht zu Ende gebracht werden bzw. wurden annulliert. Für die meisten Aktiven, die nicht in DTTB-Ligen (ab Oberliga) aktiv sind, bleiben derzeit nur das Vereinstraining oder Turniere des Bavarian TT-Race übrig.
Wir haben am Mittwoch auf unserem Instagram-Kanal eine Umfrage zum Trainingsbetrieb in bayerischen Tischtennis-Abteilungen durchgeführt. Die Rückmeldung fiel ganz unterschiedlich aus, wobei in den meisten Vereinen der Betrieb grundsätzlich relativ normal vonstatten geht. „Dreimal pro Woche mit den entsprechenden Hygienemaßnahmen“, heißt es vom FC Dechsendorf. „Ganz normaler Trainingsbetrieb“, schreibt der TSV Nördlingen. Beim TSV Keilberg hingegen wird es vermutlich bis Ende Februar kein Training geben, „aufgrund der aktuell weiterhin angespannten Lage. Wir als Abteilungsleitung sehen es als die sinnvolle und sichere Entscheidung an“. Der TTC Hof wiederum kann momentan sogar mehr Training anbieten, weil „wegen der Spielausfälle die Halle öfter zum Training genutzt werden kann.“
Resonanz im Training: Unterschied Nachwuchs – Erwachsene
Auch im Hinblick auf die Trainingsbeteiligung gibt es laut der Instagram-Umfrage große Unterschiede. Bei einigen Vereinen boomt der jüngere Nachwuchs, während es vor allem im Erwachsenenalter Rückgänge bzw. Stagnation zu verzeichnen gibt. „Bei der Jugend sehr viel Nachwuchs, Erwachsenentraining eher unterdurchschnittlich“, heißt es beim TTC Hof. Ganz ähnlich sieht es beim TSV Waldersdorf aus. Ein weiterer User schreibt: „Im Vergleich zu 2019 trainieren etwa 75 Prozent der Erwachsenen, Nachwuchs unverändert, sind eher welche dazugekommen.“
„Jugendtraining: Hochbetrieb, Erwachsenentraining eher weniger los“, so das Feedback des TSV Nördlingen. „Etwas verhaltener, aber nichts dramatisches“, schreibt ein User. Ein anderer wiederum antwortet: „Leider weniger Trainingsbeteiligung. Viele hören auch komplett auf.“ Einen Unterschied scheint es durchaus bei den Altersstufen zu geben. „Nachwuchs steigend, viele Anfänger. Erwachsene weniger“, so ein User. „Gute Resonanz nur im Jugendtraining“, heißt es beim SV DJK Heufeld.
Beim TTC Birkenfeld 1961 gibt es „eine durchweg positive Resonanz. Jeder ist froh, dass Training stattfindet.“ Beim FC Dechsendorf sind die „Teilnehmerzahlen im Erwachsenentraining sehr hoch. Im Jugendtraining sind jüngere Kinder sehr aktiv, Jugendliche eher weniger.“ „Erwachsenentraining etwas reduziert, Jugendtraining sehr gut, vor allem viele Anfänger“, schreibt ein User. Und ein anderer: „Jugend aktiv, bei den Herren weniger Begeisterung.“ Und es gibt auch Rückmeldungen in diese Richtung: „Leider wenig Trainingsbeteiligung, viele hören komplett auf."
Insgesamt ein geteiltes Meinungsbild. Die einen sind froh, überhaupt zu spielen – gerade jüngere – andere haben vielleicht die Lust etwas verloren oder wollen sich keiner potentiellen Gefahr aussetzen.
Race-Turniere im Kommen
Der Mannschafts-Spielbetrieb ruht bis Ende Februar, doch manche, wenn auch wenige, Vereine konnten ein kleines Wettkampfangebot schaffen. "Vereinsmeisterschaften mit 2G+ ausgerichtet, seit Jahren die beste Teilnehmerresonanz“, schreibt ein User. Auch in anderen Abteilungen fanden Vereinsmeisterschaften statt, der TTC Hof will im Februar ein Generationenturnier austragen. Viele Vereine, das wird aus den Zahlen im Januar ersichtlich, setzen aktuell auf die überschaubaren Turniere des Bavarian TT-Race. „Bei uns wird es im Februar erstmals ein Race-Turnier geben“, so der TSV Nördlingen. „Wir haben Race-Turniere für uns entdeckt und veranstalten jeden Freitag eines“, schreibt der TV/DJK Hammelburg.
