Am Herbsttermin der „Just for Girls“-Trainerinnenausbildung in Bad Marienberg nahmen mit Maria-Sophie Schneider und Luana Begaj auch zwei bayerische Spielerinnen teil, die beim SV Villenbach (Schwaben-Nord) aktiv sind.
Eigentlich wollten die 15- und 18-Jährige die STARTTER-Lizenz bereits im Frühjahr erwerben, doch dann machte der Bahnstreik (damals die EVG und nicht wie derzeit die GDL) den beiden Mädels einen Strich durch die Rechnung. Weshalb sie damals zwar schon am dreistündigen Online-Seminar teilgenommen haben, jedoch die Reise zum Praxis-Wochenende nach Bad Marienberg (zwischen Koblenz und Siegen) nicht antreten konnten.
Erfahrungsaustausch und Bewusstsein schärfen
Um ihr Wissen aufzufrischen, nahmen Schneider und Begaj nochmals am Online-Event teil. „Das war zwar etwas langweilig, weil wir relativ viel selbst erschließen konnten“, räumt Schneider ein. „Interessant war der gegenseitige Erfahrungsaustausch, zumal auch eine Bundesliga-Spielerin dabei war.“ Begaj schiebt hinterher: „Beim Thema Prävention gegen sexuelle Gewalt wurde unser Bewusstsein geschärft. Da wurden einige Fallbeispiele genannt. Zum Beispiel dürfte unsere Trainerin eigentlich keine Spielerinnen zum Auswärtsspiel fahren.“
Das Wochenende in Bad Marienberg haben Schneider und Begaj genossen. „Wir haben uns zwar erst gefragt, wo wir da gelandet sein“, schmunzelt Begaj angesichts der Idylle im gut 6000-Einwohner-Ort im tiefsten Westerwald. „Es war ganz cool. Obwohl die Altersspanne von 15 bis 26 Jahren reichte, haben uns untereinander gut verstanden. Wir haben viel miteinander geredet und es hat angefühlt, als würden wir uns schon viele Jahre kennen. Es ist etwas anderes, nur Mädels um sich herum zu haben, als wenn man mit der Schule in einer Jugendherberge übernachtet.“ Gelernt haben sie an diesem Wochenende einiges, sowohl im Theorie- als auch Praxisteil. „Es war abwechslungsreich, bei Anfängern geht es zunächst einmal um die richtige Schlägerhaltung und den Umgang mit dem Ball, der für Ungeübte schnell und klein ist“, betont Schneider. „Wir haben neue Wettkampfformen gelernt. Das Wochenende hat uns selbst auch etwas gebracht, weil wir unsere Technik verbessern konnten.“ Ein netter Nebeneffekt also. „Vom Großen zum Kleinen lautet unser Motto, weswegen wir anfangs einen Luftballon verwenden, den treffen Anfänger besser“, so Begaj.
Über den Newsletter aufmerksam geworden
Beide sind beim SV Villenbach seit Mai 2016 mit einer Spielberechtigung ausgestattet und wurden gefragt, ob sie bei Training der Minis mithelfen können. So wurde aus den Betreuerinnen mit der Zeit Trainerinnen, die sich weiterbilden wollten. „Ich habe dann geschaut, was es für die Mädels gibt, und bin im BTTV-Newsletter auf die ,Just for Girls'-Trainerinnenausbildung gestoßen“, erzählt Jugendleiterin Katrin Gröner. Nun haben Schneider und Begaj Blut geleckt und können sich vorstellen, nach dem Co-Trainer auch irgendwann die C-Lizenz in Angriff zu nehmen. „Nach dem Studium“, schränkt Begaj ein, die vor acht Jahren nach Deutschland kam und sich, um schneller Anschluss zu finden, für Tischtennis und gegen Fußball entschied. Bei Schneider waren es die Freundinnen der großen Schwester, die Tischtennis spielen.
