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Neues aus den Vereinen  

„Ich bin zufrieden, dass ich mit fast 75 Jahren noch alles mitmachen kann“

Heute ist Weltparkinsontag/Ernst Amon spielt aktiv Tischtennis im Verein und parallel am Stützpunkt Dietersheim von Ping Pong Parkinson

Ernst Amon in Aktion. Fotos: privat

Seit mehr als 40 Jahren spielt Ernst Amon aus Neustadt an der Aisch Tischtennis. Erst seit einem dreiviertel Jahr ist er auch bei Ping Pong Parkinson aktiv, aber nahm bereits im vergangenen September an der Weltmeisterschaft in Wels (Österreich) teil.

Der fast 75-Jährige (Ende April hat er Geburtstag) will seine Erfahrung an Neueinsteiger von Ping Pong Parkinson weitergeben. SV Puschendorf, TTC Retzelfembach und zuletzt zehn Jahre TTC Birkenfeld, der ihm vor drei Jahren die BTTV-Leistungsnadel für 40 Jahre verlieh, lauteten seine Stationen in den vergangenen 20 Jahren. Weil er am Stützpunkt Dietersheim erstmals mit Ping Pong Parkinson in Berührung kam, wechselte Amon im Winter zum dortigen Sportclub und hatte bisher in der zweiten Mannschaft zwei Einsätze. Alle vier Einzel gingen zwar verloren, doch für Amon zählt nicht das nackte Ergebnis. „Das Wichtigste ist, dass es mir Spaß macht. Das wird schon noch besser, schließlich habe ich ein Jahr nicht mehr aktiv gespielt, weil ich viel mit dem Alpenverein unterwegs war.“ Sein TTR-Wert liegt inzwischen knapp über 1000, früher war er auch schon bei etwas über 1400. 100 Punkte verlor zwischen 2007 und 2011 wegen Inaktivität. 39 Punkte gingen zwar bei der WM verloren, als er vier von zehn Spielen für sich entscheiden konnte.

„Gott sei Dank zittere ich nicht“

Die Diagnose Parkinson bekam er vor viereinhalb Jahren. Er machte Trippelschritte und stürzte die Treppe nach oben. „Es sind kleine Aussetzer. Gott sei Dank zittere ich nicht“, so Amon. Bei der Krankengymnastik entdeckte einen Flyer zu Ping Pong Parkinson. Daraufhin habe er sich bei der Stützpunktleiterin Claudia Rehr gemeldet. „Das schaue ich mir mal an“, war er positiv angetan. „Ein netter Haufen.“ Ein so netter Haufen, dass er dauerhaft dabei bleibt und sich überreden ließ, bei der Weltmeisterschaft mitzumachen. Er meldete sich für die Klasse 1 an, weil er nur leichte Symptome hat. „Da hat es andere schlimmer erwischt, aber die stehen trotzdem mit Freude an der Platte“, dachte er sich im September vergangenen Jahres. Als „gigantisch“ bezeichnet er das Erlebnis, gegen Gegner aus anderen Nationen antreten zu dürfen.

Da liegt der Verdacht nahe, dass Amon auch dieses Jahr bei der WM wieder den Schläger schwingt. Doch Pustekuchen! „Der Termin passt nicht. Wegen meiner Krankheit muss ich ein paar Mal im Jahr für zwei Wochen ins Krankenhaus.“ Auch die German Open im Mai finden ohne ihn statt. „Das wäre auch toll, aber es geht nicht immer. Schließlich habe ich auch noch eine Familie“, sagt er fast schon entschuldigend. Aber im Juni spielt er bei einem Stada-Cup, einer deutschlandweiten Turnierserie, mit.

„Bewegung ist immer das beste Allheilmittel“

Auch wenn durch Tischtennis seine Symptome nicht gelindert werden, so steht bei ihm die sportliche Betätigung im Vordergrund. „Bewegung ist immer das beste Allheilmittel.“ Wichtig sei, so sein Rat, bei der Diagnose Parkinson sich nicht in Isolation zu begeben, sondern sich in der Gemeinschaft über die Krankheit auszutauschen. Man fühlt sich einfach wohler und ich kann bei Ping Pong Parkinson frei aufspielen.“ Dreimal in der Woche trainiert er, zweimal im Verein und einmal mit PPP. „Und dann bin auch noch mit dem Hund unterwegs“, ergänzt Amon. „Ich bin zufrieden, dass ich mit fast 75 Jahren noch alles mitmachen kann.“

Info:

  • Der TSV Bad Königshofen, erst seit Mitte Februar Stützpunkt vom Ping Pong Parkinson, lädt am heutigen Donnerstag die Parkinson-Selbsthilfegruppe Bad Neustadt, zum Tischtennis in die Shakehands Arena ein.  
  • Der PPP-Stützpunkt des SC Dietersheim führt am Samstag, 13. April, von 12 bis 18 Uhr einen Informationstag in der Mehrzweckhalle durch. Neben Schnuppertischtennis gibt es Bewegung mit Smovey Ringen, Ernährungstipps, Büchertisch, Kunst & Kreatives, vielfältige Informationen, Eiswagen und Gespräche mit lebensfrohen, netten Parkis
  • Der TV 1848 Schwabach veranstaltet am Dienstag, 16. April, um 19 Uhr im Markgrafensaal anlässlich des Weltparkinsontags ein Benefizkonzert des TV-Musikzuges. Der Eintritt ist frei, aber es werden Spenden für den Ping Pong Parkinson Stützpunkt Schwabach und dem Parkinson-Verbund gesammelt. 
  • Zuletzt hat der regionale Fernsehsender TV Ingolstadt über den Stützpunkt des SV Zuchering berichtet. Unter untenstehendem Link kann der Beitrag angesehen werden.
Der konzentrierte Blick Richtung Ball.
Der Spaß steht für Ernst Amon im Vordergrund.
Dietersheimer-Trio beim der WM: Ernst Amon in Wels mit Claudia Rehr (links) und Anke Leidenberger.

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