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Neufanger Kotschenreuther bei Deutscher Meisterschaft

Sindelfingen/Neufang - Nach Corona konnte wieder eine gemeinsame Deutsche Para-Tischtennis-Meisterschaft aller Bewegungsklassen stattfinden. Der Sindelfinger Glaspalast war ein vortrefflicher Austragungsort und der Neufanger Rollstuhlfahrer Sebastian Kotschenreuther, der für den RSV Bayreuth startet, war trotz nicht erreichter Medaille mit seinen Ergebnissen sehr zufrieden. Letztlich standen bei ihm zwei vierte und ein fünfter Platz zu Buche.

 

Nach einer sechsjährigen Pause ging der Frankenwälder im Mixed wieder zusammen mit seiner früheren Partnerin Sabine Gottschalk an den Start. Souverän schlossen beide die Vorrunde als Gruppensieger ab. Nur gegen das Duo Taburet/Bernhardt (RSC Frankfurt/TSF Heuchelheim) musste alles in die Waagschale geworfen werden, um im Entscheidungssatz die Oberhand zu behalten (11:7, 7:11, 11:9, 6:11, 11:6). Im Viertelfinale gegen Münch/Shabani (BSG Duisburg/BSV Sünteltal) zeigte sich die Formation nervenstark und gewann die beiden nötig gewordenen Tie-Breaks. Dies war die Grundlage zum Einzug ins Halbfinale, wo die amtierenden Weltmeister Mikolaschek und Brüchle (Borussia Düsseldorf/TT Frickenhausen) warteten. Das Bayreuther-Duo konnte nur im zweiten Satz Paroli bieten (2:11, 10:12, 11.5), so dass das favorisierte Paar ins Endspiel einzog und sich hier den Titel holte. Das Spiel um Bronze wurde für Kotschenreuther/Gottschalk zum Bayreuther Vereinsduell gegen Neubig/Burkhardt. Zu spät schaffte es der Neufanger und seine Mitstreiterin gegen die sicher harmonierenden Gegner Druck aufzubauen. Letztlich mussten sie sich nach vier Durchgängen beugen (5:11, 8:11, 11:8, 10:12). Mit dem erreichten vierten Rang waren Kotschenreuther und die aus Jena stammende Gottschalk dennoch zufrieden.

 

Bereits zum fünften Mal spielte Kotschenreuther im Doppel mit seinem Trauzeugen André Weidemann von der BSG Duisburg zusammen. Nach zwei souveränen 3:0-Satzerfolgen gegen ein Bayreuther und ein Ludwigsburger Duo standen ihnen im letzten Vorrundenspiel die beiden Einzelweltmeister Baus und Schmidberger von Borussia Düsseldorf gegenüber. Kotschenreuther/Weidemann überraschten mit dem Gewinn des ersten Satzes, und wer weiß wie sich die Begegnung entwickelt hätte, hätten sie einen ihrer zwei Satzbälle zur 2:0-Führung genutzt. Nach dem Satzausgleich spielten die beiden Düsseldorfer dominant auf (11:8, 10:12, 5:11, 7:11). Die deutschen Meister aus dem Vorjahr, Cetin/Müller, waren die Kontrahenten im Viertelfinale. Nach tollem Start von Kotschenreuther und seinem Partner hatte die Kombination aus Koblenz und Winterscheid jedoch mehr zuzulegen (11:4, 8:11, 8:11, 4:11). Dies bedeutete wie schon zuletzt den ordentlichen fünften Rang für Kotschenreuther/Weidemann.

 

Nach einem schlechten achten Platz beim letzten Einzel-Wettbewerb hatte sich der 43-jährige Neufanger eine Verbesserung vorgenommen. Zum Vorrundenbeginn stand das richtungweisende Vereinsduell gegen Heiko Hohner auf dem Spielplan. Nach der erstmaligen Niederlage im Vorjahr revanchierte sich Kotschenreuther diesmal in einem tollen Match (11:1, 11:6, 1:11, 11:4). Neben zwei klaren 3:0-Erfolgen gegen Fabian Giemsa (TTV Bernburg) und Ralf Shabani (BSV Sünteltal) standen auch eine 0:3-Schlappe gegen Paralympicssieger und Weltmeister Valentin Baus (Borussia Düsseldorf) und eine knappe 2:3 Niederlage gegen Andreas Bernhardt (TSF Heuchelheim) zu Buche. Da Hohner Schützenhilfe leistete indem er Bernhardt 3:2 niederrang, gab das bessere Satzverhältnis den Ausschlag für den Neufanger Bezirksklassen-Spieler und er zog unerwartet ins Halbfinale ein. Dort gestaltete er gegen den langjährigen Konkurrenten Selcuk Cetin das Geschehen über weite Strecken ausgeglichen (11:13, 9:11, 13:11). Nach einer schnellen 4:0 Führung im vierten Durchgang lies sich der Koblenzer jedoch die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Im Bronzespiel gegen den Frankfurter Jörg Didion war Sebastian Kotschenreuther leider nahezu chancenlos, sodass er mit 0:3 auf der Strecke blieb. hf