Der Bayerische Tischtennis-Verband hat sich zum Ziel gesetzt, die bayerischen Talente künftig vom Schüleralter bis in den Erwachsenbereich intensiv zu begleiten und die jungen Spieler mittels eines neuen Leistungssport-Konzepts auch optimal zu fördern. »Wir wollen die Talente auf ein nationales und internationales Niveau heranführen und diese auch auf eine mögliche Karriere in der Nationalmannschaft vorbereiten«, sagt Verbandstrainer Thomas Wetzel. Und Marcus Nikolei, Vizepräsident Jugend im BTTV, legt nach: »In Kooperation mit dem DTTB, den Bezirken und den Vereine soll es künftig für die jungen Spieler möglich werden, dass sie möglichst eine lange Zeit auf einem hohen Niveau in höherklassigen bayerischen Vereinen spielen können.« Deshalb hat der Bayerische Tischtennis-Verband finanzielle Mittel in die Hand genommen, um verschiedene Eckpfeiler dieses neuen Leistungssport-Konzeptes umzusetzen. Einer dieser Eckpunkte ist ein neues Leistungszentrum, das als höchster Punkt in der Förderpyramide des BTTV der zentrale Trainingsstandort der Toptalente des Verbandes ist.
Im September, pünktlich zum neuen Schuljahr, war es nun soweit: In Kolbermoor nahe Rosenheim öffnete das neue Leistungszentrum des BTTV erstmals seine Pforte. Mit den Nachwuchs-Nationalspielern Chantal Mantz, Julia Drummer, Florian Schreiner und Marius Zaus sowie dem Schülerspieler Dominik Fasching zogen fünf Toptalente in das Haus ein. Hier werden sie gemeinsam wohnen und an den Nachmittagen und Abenden in zwei Hallen, die gleich in der Nähe liegen, drei bis vier Stunden am Tag, jeweils von Montag bis Freitag, trainieren. »Jeder bekommt dabei einen eigenen Trainingsplan«, betont Verbandstrainer Thomas Wetzel. Und am Vormittag gehen sie, wie jedes andere Kind in Bayern auch, in nahe Schulen, um natürlich eine gute schulische Ausbildung zu genießen. Als sehr gut ausgebildete Trainer stehen den Toptalenten Thomas Wetzel und ein qualifiziertes Honorar-Trainerteam des BTTV mit Rat und Tat zur Seite.
Durch das neue Leistungssport-Konzept will der BTTV im Nachwuchsbereich wieder ganz nach oben in die nationale Spitze vorstoßen. »Ein ausgereiftes Sichtungssystem mit Lehrgängen und Turnieren soll dafür sorgen, dass kein Talent mehr verloren geht«, erklärt Marcus Nikolei. Und über gewisse Förderstufen – zum Beispiel durch enge Zusammenarbeit mit Bezirken und leistungsorientierten Vereinen sowie über dezentrale Trainingszentren – sollen die Talente dann in die nationale Klasse herangeführt werden, und anschließend im neuen Leistungszentrum Kolbermoor ihren letzten großen Schliff auf ihrer Karriereleiter erhalten. Bis zu zehn Talente können, so der Verbandstrainer, in Kolbermoor leben und trainieren. Und eines ist auch klar. »Wir sind kein Hotel Mama, sondern hier zählt Leistung und Selbständigkeit«, betont Thomas Wetzel. Denn der Verband verfolgt mit dem neu geschaffenen Leistungszentrum noch ein weiteres hohes Ziel: »Wir wollen hier in enger Kooperation mit dem DTTB einen Bundesstützpunkt einrichten und diesen dann eng mit dem Olympiastützpunkt Bayern in München verzahnen«, betont Wetzel. Mit der Schaffung des Leistungszentrums und dem Einzug von fast allen bayerischen Nationalspielern ist der Bayerische Tischtennis-Verband auf einen guten Weg dahin.
