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Einzelsport Erwachsene  

64. Bayerische Meisterschaften Damen und Herren

Spaß ohne Ende und ein Spiel der gefühlten 100 Jahre

Er hielt mit tollen Auftritten die wesentlich jüngeren Spieler vier Mal in Folge in Schach, ehe im Senioren-Duell zweier Ex-Bundesligaspieler das Aus kam: Berthold Pilsl vom TSV Murnau. Fotos: Nils Rack

»Das Turnier ist hervorragend organisiert«, lobte BTTV-Geschäftsführer Carsten Matthias vor den Endspielen der 64. Bayerischen Meisterschaften. Kein Wunder, denn der TB Deutsche Eiche/ASV Regenstauf ist auf diesem Gebiet topfit. Kreis- und Bezirksmeisterschaften werden schon seit Jahrzehnten in Regenstauf ausgerichtet – und mit Jürgen Brandl steht seit 20 Jahren ebenfalls ein Turnierexperte dem Verein vor. Er und seine 25 Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Von Streß keine Spur, wie Brandl betont: »Das Turnier macht Spaß ohne Ende.«

Das jüngste Halbfinale einer Bayerischen Meisterschaft gab es in Regenstauf – die 18-jährige Sabine Winter und die 14-jährige Chantal Mantz brachten es zusammen auf einen Durchschnitt von 16 Jahren – und bereiteten mit vielen schönen Ballwechseln viel Freude. Winter wehrte den Ansturm der Schüler-Nationalspielerin souverän ab. Wenn beide in Bayern bleiben, könnte diese Partie in den nächsten Jahren nicht selten das Endspiel werden.

Das Gegenstück dazu, quasi das vorweggenommene Finale der Seniorenmeisterschaft, stieg im Achtelfinale bei den Herren. »Da stehen doch gefühlte 100 Jahre am Tisch«, witzelte ein Spieler. Naja, nicht ganz. Aber auf 88 Lenze brachten es Berthold Pilsl (46) und Jürgen Hegenbarth (42) schon. Wer aber ein gemütliches Spiel erwartete, der wurde eines besseren belehrt. Die beiden ehemaligen Bundesligaspieler zeigten immer wieder ihre Klasse. Hegenbarth gewann in fünf Sätzen – und ist damit inoffizieller bayerischer Seniorenmeister.

Keine Probleme mit der Leitung der Spiele hatten die 30 Schiedsrichter unter der Leitung von Helmut Dorn und Margit Mörtl, die an den Tischen souverän agierten. Vor so manchem ersten Aufschlag mussten sie dann aber doch eingreifen. Denn vier Schläger waren nicht regelkonform, so dass die Aktiven auf das Ersatzracket zurückgreifen mussten.

In den Genuss von Heimspielen kam Michael Plattner, denn die 200 Fans standen fest hinter ihm. Den Regensburger beflügelte das, bei den Titelkämpfen direkt vor seiner Heimatstadt, sichtlich: Zwar musste er die Hoffnung auf den ersten Einzeltitel nach einem Viertelfinal-Krimi gegen den späteren Sieger Benjamin Rösner (10:12 im siebten Satz) begraben. Aber mit den Titeln im Doppel und Mixed wurde er erfolgreichster Spieler der Titelkämpfe.

Muss sich nicht über ihr Ausscheiden im Einzel-Halbfinale ärgern, denn ihr gehört die Zukunft bei bayerischen Titelkämpfen: Chantal Mantz vom SV DJK Kolbermoor.
Die Schiedsrichter, wie hier Horst Mörtl, waren auch in der Verlängerung von Entscheidungssätzen noch hochkonzentriert.
Doppelter Glückwunsch: Jürgen Hegenbarth (rechts) gratuliert Michael Plattner zu dessen zwei Titeln und Plattner seinem Doppelpartner zudem zum inoffiziellen Seniorenmeister 2011.

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