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Einzelsport Erwachsene  

Weltmeisterschaften in Rotterdam

Schiedsrichter Torsten Küneth kontrolliert Schläger und hat auch ein Match gegen Schlager

Hochkonzentriert bei der Arbeit in Rotterdam: Schiedsrichter Torsten Küneth. Fotos: Manfred Schillings

Bei den Weltmeisterschaften in Rotterdam ist mit Torsten Küneth aus Weilheim auch ein Schiedsrichter aus Bayern dabei, der bei der Schläger-Kontrolle im Einsatz ist.

Die Spieler halten die Schlägerkontrolleure sicherlich auf Trab. Wie viele Rackets sind denn von wie vielen Kontrolleuren zu kontrollieren?

Torsten Küneth: Wir sind vier ITTF-lizensierte Racket Controller. Unser Chef ist ein Japaner, eine Kollegin kommt aus den Niederlanden, und wir sind zu zweit aus Deutschland. Am Ende der WM werden wir auf rund 1000 Schlägertests kommen. Das ist sehr viel, aber mit 700 Teilnehmern ist die Dimension dieses Turniers ja auch sehr groß.

Kommen auch bekannte Spieler vorbei?

Torsten Küneth: Die Weltmeister Wang Liqin und Wang Hao waren hier, die Olympiasieger Ma Lin und Ryu Seung Min ebenfalls. Ebenso Vladimir Samsonov sowie fast alle deutschen Nationalspieler. All diese Spieler kennen die Prozedur seit längerem und sind ganz entspannt. Auch Sabine Winter und Katrin Mühlbach haben sich gleich zu Anfang mit freiwilligen Tests professionell dessen versichert, dass mit ihren Schlägern alles in Ordnung ist.

Halten sich denn alle Spieler an die Regeln?

Torsten Küneth: In den freiwilligen Tests hatten wir die übliche Beanstandungsquote von rund fünf Prozent, in den Tests nach den Spielen rund zehn Disqualifikationen. Oft kommen diese aus Ländern, in denen die Verbände praktisch kaum Gelegenheit für eine professionelle Schlägerkontrolle haben. Wir beraten diese Spieler auch, denn das Ziel der Kontrolle sind ordentliche Schläger und nicht eine Bestrafung. Aus dem Bereich der Topspieler gibt es bei unseren Messungen schon seit geraumer Zeit keine Probleme mehr.

Gibt es überhaupt Zeit, einen Blick auf die Spiele zu werfen?

Torsten Küneth: Bis Mitte der Woche hatte ich kaum Zeit, aufgrund der Zahl unserer Kontrollen. Danach wurden die Gelegenheiten aber mehr, und die Halbfinals und Finals werde ich weitgehend zu sehen bekommen – schon deswegen, weil ich zunehmend dienstlich auf dem Centercourt bin. Die Stimmung in der Halle ist gut, es sind viele deutsche Fans hier.

Gibt es auch Kontakt zu den deutschen Spielern?

Torsten Küneth: Die zwei deutschen Racket Controller sind mit der gesamten deutschen Delegation im selben Hotel. Die Stimmung ist immer recht entspannt, die Spieler sieht man natürlich auch. Mit Timo Boll im Shuttlebus zu fahren, ist da zum Beispiel ganz normal.

Was war bisher das schönste Erlebnis in Rotterdam?

Torsten Küneth: Ein »Match« mit dem zweijährigen Sohn von Ex-Weltmeister Werner Schlager. Der Kleine hat, mit einem Ball und einem Minischläger bewaffnet, im Restaurant einen Mitspieler gesucht, dem er die Bälle zuwerfen konnte. Und da ich als Schiedsrichter ja für die Spieler da bin, habe ich gleich mitgemacht.

Auch die Weltbeste Li Xiaoxia war bei der Schlägerkontrolle bei Torsten Küneth.

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