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Mannschaftssport Erwachsene  

1. Bundesliga Damen

Martina Erhardsberger fixiert Langweider Derbysieg in Schwabhausen

Langweids spielende Managerin Martina Erhardsberger avancierte im Derbx zur Matchwinnerin (Foto: Hilmar Glatter).

Oberbayern versus bayerisch Schwaben. Während sich auf Rasen beim 2:1-Heimsieg des FC Bayern München gegen den FC Augsburg der oberbayerische Favorit durchsetzte, jubelten rund 30 Kilometer entfernt an blauen Tischen die schwäbischen Gäste. In der 1. Tischtennis-Bundesliga der Damen feierte Schlusslicht TTC Langweid mit einem 6:4-Erfolg im Kellerderby gegen den TSV Schwabhausen seine ersten Punkte dieser Saison. Obwohl es für beide Teams nach erklärtem Rückzug aus dem Oberhaus »nur« noch um die Ehre ging, schenkten sie sich bis zum letzten Ballwechsel nichts: Im finalen Vergleich mit Agnes Kokai verwandelte Langweids spielende Managerin Martina Erhardsberger ihren fünften Matchball zum 14:12 im fünften Satz.

Gleichstand herrschte knapp drei Stunden zuvor nach den Doppeln: Während Langweid durch ein 3:1 von Aya Umemura/Katharina Schneider über Yang Ting/Agnes Kokai vergleichsweise locker in Führung ging, hatten Sabine Winter und Kathrin Mühlbach am Nebentisch einige Mühe einen kompletten Fehlstart der Gastgeber zu verhindern. Gegen Xue Han Vukelja/Martina Erhardsberger stand am Ende ein 12:10 im fünften Satz zum 1:1-Ausgleich.

Überraschend deutlich siegte der TTC anschließend im vorderen Paarkreuz. Die 31-jährige Penholderstrategin Vukelja erwies sich bei ihrem 11:5, 11:4, 11:6 über eine ungewohnt häufig mit der Rückhand agierende Sabine Winter einmal mehr als deren »Nicht-unbedingt-Lieblingsgegnerin«, und Nummer zwei Yang Ting ging mit einem 2:11, 1:11, 0:11 gegen die Japanerin Umemura förmlich unter. Einfach machte es Umemura dabei allerdings die Tatsache, dass Schwabhausens Verteidigungsspezialistin mit geliehenem Offensivschläger spielen musste, nachdem ihr eigenes Arbeitsgerät für nicht zulässig befunden worden war. Eine Belagunebenheit, die von der Chinesin jedoch zu ihrem zweiten Einzel behoben werden konnte.

Im hinteren Paarkreuz landete Kathrin Mühlbach für die Gastgeber dann einen souveränen 3:1-Sieg gegen Erhardsberger. Es sollte jedoch Schwabhausens einziger Punktgewinnen in der ersten Einzelrunde bleiben, denn die Ungarin Kokai stand parallel zum 2:4-Pausenstand gegen Schneider in ebenfalls vier Durchgängen auf verlorenem Posten.

Nach der Pause lief es für Schwabhausen besser. Trotz deutlicher Leistungssteigerung wusste Winter mit einem 10:12, 8:11, 12:10, 9:11 im Spitzenspiel gegen die glänzend aufgelegte Umemura die 5:2-Führung des TTC zwar nicht zu verhindern, doch Yang Ting verbesserte sich am Nebentisch mit eigenem Spielgerät zu einem hart umkämpften 3:2 gegen Vukelja, und Mühlbach markierte ihren zweiten Tagessieg über Schneider (3:1) zum 4:5-Anschluss.

Zu einer wahren Nervenschlacht entwickelte sich das Duell der Entscheidung zwischen den beiden Ersatzfrauen Kokai (beim TSV bedingt durch die Schwangerschaft von Bao Di seit Saisonbeginn regelmäßig in der »Ersten« im Einsatz) und Erhardsberger, die auf Seiten des TTC für die Langzeitverletzte Laura Matzke ins Team rückte. Bei 2:1-Satzführung Kokai, »schnappte« sich Erhardsberger Durchgang vier nach 7:9-Rückstand 11:9, um sich im entscheidenden fünften Satz 6:3 und 10:7 abzusetzen. Doch Kokai kämpfte weiter und glich nicht nur aus, sondern hatte bei 11:10 sogar selbst Matchball. Einen Schuss der Ungarin parierte Erhardsberger »irgendwie«, um zusammen mit ihren Mannschaftskolleginnen am Ende über ein 14:12 jubeln zu dürfen. Für die gebürtige Niederbayerin im Schwabentrikot war es eine doppelte Premiere: ihr erster Einzelsieg in der 1. Liga "ever" markierte Langweids ersten Teamsieg dieser Saison. 

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