Der Vorhang fällt: Am Wochenende, dem letzten Spieltag der 1. Damen-Bundesliga, geben Langweid und Schwabhausen als freiwillige »Rückzieher« ihre (vorläufigen) Abschiedsvorstellungen im Oberhaus - jeweils in eigener Halle und jeweils gegen äußerst starke und attraktive Gegner. Der TTC Langweid, der in der kommenden Saison in der Regionalliga zum Neuanfang ansetzt, sagt der Bundesliga nach über drei Jahrzehnten am Samstag ab 14 Uhr mit dem Duell gegen den Tabellenzweiten TTSV Saarlouis-Fraulautern (Li Fen, Ni Xia Lian, Maria Fazekas und Petrissa Solja) »Servus«. Am Sonntag ab 14 Uhr beendet der TSV Schwabhausen sein Engagement in »Liga eins« nach zwei Spielzeiten mit dem Duell gegen die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim (Ding Yaping, Zhenqi Barthel, Dana Hadacova und Laura Robertson), bleibt der Bundesliga jedoch im Unterhaus der 2. Liga erhalten.
Langweid verlässt die Bundesliga nach 31 Jahren
In Langweid geht am Samstag eine Ära zu Ende: 31 Jahre gehörte der schwäbische Dorfklub aus dem Landkreis Augsburg ununterbrochen der Bundesliga an. Ab 1981 schlug man am Lech zunächst in der 2. Bundesliga auf, ehe 1988 erstmals der Aufstieg ins Oberhaus gelang. Mit drei Zweitliga-Unterbrechung in den Spielzeiten 1991/92, 2007/08 sowie 2010/11 war die 1. Bundesliga fortan die »Bühne« der Langweider-Damen. Zwischen 1996 und 2007 feierte man acht Deutsche Meistertitel und gewann je dreimal den ETTU-Cup sowie den Europapokal der Landesmeister.
Daten und Fakten einer glorreichen Vergangenheit, die in Langweid mit unvergesslichen Erlebnissen verbunden bleiben werden, und den bevorstehenden Bundesligaabschied mit Wehmut, aber auch Zuversicht erfüllen. »Jeder Abschied tut weh - erst recht nach so vielen, schönen Jahren. Diese Zeit geht uns jedoch nicht verloren. Vielmehr sind wir all unseren Spielerinnen, Sponsoren, Fans und Helfern unheimlich dankbar, für das Gehabte. Wir ziehen jetzt - zumindest vorläufig - einen Schlussstrich unter das Kapitel Bundesliga, ohne aber in Krisenstimmung zu verfallen oder die Hände in den Schoß zu legen. Wir bleiben am Ball - speziell in der Regionalliga und mit forcierten Nachwuchsarbeit«, sagt Gert Jungbauer, der die Geschicke der Langweider Tischtennisgilde - ob als Abteilung des FC Langweid oder eigenständiger Verein Müllermilch bzw. TTC Langweid - seit 1968 lenkt.
Zunächst freuen sich Mannschaft, Fans und der gesamte Verein aber noch auf das Match gegen Fraulautern. Als Führender der »Ewigen Bundesligatabelle« und Letzter des aktuellen Klassements will man dem Favoriten aus dem Saarland noch einmal nach Kräften Paroli bieten. Im Anschluss an das Spiel ist eine kleine Feier geplant, in deren Rahmen Aya Umemura, Xue Han Vukelja und Laura Matzke verabschiedet werden.
Schwabhausen verabschiedet Sabine Winter und Kathrin Mühlbach
In guter Erinnerung ist dem TSV Schwabhausen das Hinspiel gegen Abschlussgegner TTG Bingen/Münster-Sarmsheim. Zum Saisonauftakt unterlagen die Oberbayern dem aktuellen Tabellenvierten nach famoser Leistung nur knapp mit 4:6. Bärenstark präsentierte sich seinerzeit vor allem Sabine Winter, die im Einzel sowohl gegen Nationalmannschaftskollegin Zhenqi Barthel als auch Abwehrass Ding Yaping gewann und außerdem im Doppel mit Kathrin Mühlbach erfolgreich war. Im Rückspiel heißt es - mit möglichst ähnlich starker Leistung im Spiel und bei einer kleinen Feier danach- nun Abschied nehmen: Von der 1. Bundesliga sowie von Winter und Mühlbach, die in der kommenden Saison für den oberbayerischen Aufsteiger SV DJK Kolbermoor bzw. den TTSV Saarlouis-Fraulautern aufschlagen werden. Yang Ting und Agnes Kokai werden mit dem TSV dagegen in die 2. Bundesliga gehen, wo der in der Nachwuchsarbeit traditionell starke Klub auch Toptalent Eva-Maria Maier mit Einsätzen fördern will.
