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Mannschaftssport Erwachsene  

2. Bundesliga Herren

Bayerisches Quartett nimmt den Liga-Betrieb auf - Fürstenfeldbruck begrüßt Passau zum Altbayern-Derby

Der junge Franzose Can Akkuzu ist die neue Nummer zwei des TTC Fortuna Passau. Foto: Roland C. Ritter

Super-spannend und so stark wie wohl noch nie zuvor: Sieht man von der finanziellen Mehrbelastung ab, mit welcher die im Vorjahr erstmals praktizierte Eingleisigkeit auf die Vereinskassen drückt, dann hat die bundesweite 2. Herren-Bundesliga in der vergangenen Spielzeit für helle Begeisterung gesorgt. Kann die neue Saison 2015/16, die an diesem Wochenende ihren Betrieb aufnimmt, daran anknüpfen? Wird der Kampf um  Meisterschaft und Klassenerhalt ein ähnlich heißer und hochkarätiger „Tanz“ werden? Die Spielerkader der Teams sprechen absolut dafür: Jedes der zehn Teams scheint über das Potential zu verfügen, jedes andere zu bezwingen. Zieleinlauf-Prognosen nehmen angesichts der enormen Leistungsdichte Glücksspielcharakter an; das Risiko des „grandiosen Danebenliegens“ ist beträchtlich - zumal Aufstellungstheorie und -praxis mitunter mehr oder weniger weit auseinander klaffen. Wer weiterhin als „Experte“ gelten will, sollte die Finger davon lassen und sich und stattdessen eng an die Fakten halten. 

Extra-Portion bayerischer Derbys

Dazu zählt eine im Vergleich mit 2014/15 noch stärkere bayerische Präsenz: Zum TTC Fortuna Passau, TSV Bad Königshofen und TuS Fürstenfeldbruck hat sich Aufsteiger TV Hilpoltstein, der Drittliga-Meister der abgelaufenen Spielzeit, gesellt und garantiert eine reizvolle Extra-Portion weißblauer Derbys. Während sich die Frankenklubs Hilpoltstein (So. um 14 Uhr beim TTC indeland Jülich) und Bad Königshofen (So. um 15 Uhr beim TTC Ruhrstadt Herne) am ersten Spieltag in Nordrhein-Westfalen bewähren müssen, stehen sich ihre beiden altbayerischen Rivalen gleich zu Saisonauftakt gegenüber: Am Sonntag um 14 Uhr empfängt der TuS Fürstenfeldbruck Vorjahres-Vizemeister TTC Fortuna Passau, der mit einem rundum erneuerten Spitzenpaarkreuz aufwartet. 

Passau präsentiert sich mit neuem Spitzenpaarkreuz

Der Pole Jakub Dyjas (Neuer Verein: TTF Liebherr Ochsenhausen/1. Bundesliga), die vormalige Nummer zwei, sowie der tschechische Dauerbrenner Martin Pytlik (TB/ASV Regenstauf/Regionalliga), der als jahrelanger „Inbegriff“ des Passauer Bundesligateams zuletzt „nur“ noch als Edel-Ergänzungsspieler an Position fünf wirkte, haben den TTC Fortuna verlassen. Zudem will sich der Ungar Daniel Zwickl, die ehemalige Nummer eins, voll und ganz auf seine Aufgabe als Sportmanager des Erstligisten TTF Ochsenhausen konzentrieren und steht nur noch für außerordentliche Notfälle zur Verfügung. Dafür konnten die Klub-Verantwortlichen auch dank Zwickls Vermittlung zwei junge und hochkarätige Neuzugänge an Land ziehen, die ihren Trainingsstandort - wen wundert es - am Liebherr Master College in Ochsenhausen haben. Neuer Spitzenspieler ist der 23-jährige kroatische Nationalspieler Frane Tomislav Kojic. Er wechselte vom Erstligisten TTC Schwalbe Bergneustadt in die Dreiflüssestadt. In Bergneustadt leistete Kojic seltene Aushilfsarbeit im TTBL-Team und war mit einer starken 14:2-Bilanz Topscorer der „Zweiten“ in der Regionalliga/West.  Can Akkuzu (18) kam vom französischen Zweitligisten SPO Rouen. Zu seinen größten Erfolgen zählen der Gewinn des Europameistertitel mit der französischen Jugendnationalmannschaft 2014, der Gewinn der französischen Jugendmeisterschaft 2014 und Platz eins beim europäischen Top10-Turnier 2013. An den Positionen drei und vier vertraut Passau dagegen auf altbewährte Kräfte: Die Tschechen Tomas Sadilek und Frantisek Krcil. 

Michal Obeslo soll beim FFB für Stabilität sorgen 

Die beiden Fortunen-Routiniers werden in Fürstenfeldbruck indirekt auf einen jungen Landsmann treffen: Den 25-jährigen Michal Obeslo. Hinter dem ebenfalls neuen Koreaner Kim Jung-Hoon, der - wenn überhaupt - nur im äußersten Notfall zum Einsatz kommen wird, ist der Nationalspieler beim TuS an Position zwei gemeldet, wird in aller Regel aber die Führungsrolle einnehmen. Obeslo schlug zuletzt für den schwedischen Erstligisten BTK Rekord Helsingborg auf. Bei seinem neuen Klub tritt er die Nachfolge des stark leistungsschwankenden Taiwanesen Lee Chia-Sheng an, der in seine Heimat zurückkehrte. Hinter Obeslo präsentiert sich Fürstenfeldbruck unverändert: Florian Schreiner bleibt im Spitzenpaarkreuz die Nummer, während der Serbe Bojan Crepulja zusammen mit dem Kroaten Filip Cipin die Stammformation im hinteren Paarkreuz bildet. Spielertrainer Andras Podpinka hat die Rolle des Edel-Ersatzmanns inne. Speziell von Schreiner erhofft man sich an der Amper allerdings eine gewaltige Leistungssteigerung: Nach bestandenem Abitur und dem Wechsel ins Vollprofilager am Standort Saarbrücken, ist es an ihm zu beweisen, dass seine ziemliche „morsche“ 6:28-Vorjahresbilanz nicht sein wahres Potential widerspiegelt. 

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