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Mannschaftssport Erwachsene  

Bernadett Balint und Sibel Remzi retten Kolbermoorer Sieg

Gäste bieten fabelhaft Paroli

Mit einem 2:0-Paukenschlag eröffnete der SV DJK Kolbermoor die Begegnung gegen die SV Böblingen. 242 Zuschauer kamen gleich in der Eröffnungsphase auf ihre Kosten. Bernadett Balint/Sibel Remzi überraschten mit einem starken 3:1 das Abwehrduo Qianhong Gotsch/Rosalia Stähr. „Mit Blick auf den weiteren Spielverlauf haben die Beiden das ganz prima gemacht. Das war unser Grundstein“, sagte SV DJK-Vorstandsmitglied Frank Berger. Ein Punkt den sich wohl die Sportvereinigung auf die Fahne schreiben wollte, doch zwei Satzbälle blieben beim 13:15 im dritten Abschnitt ungenutzt. Die Doppel-Europameisterinnen Sabine Winter/Kristin Silbereisen kamen gegen Theresa Kraft/Julia Kaim wie erwartet zum Erfolg.

Das SVB-Quartett zog nicht den Kopf ein, sondern bäumte sich Zug um Zug auf. Beim 4:4 war der Spielverlauf auf den Kopf gestellt, der haushohe Favorit geriet unter Zugzwang. Der Nervenkitzel erhöhte sich drastisch, eine Situation, die Balint und Neuzugang Remzi in dieser Saison noch nicht ausgesetzt waren. Das gesamte Spiel stand auf des Messers Schneide, jedes Ergebnis war in dieser umkämpften Schlussphase möglich. Kraft ging gegen Balint 2:0 in Führung, sah sich im fünften Durchgang aber einem 6:9 und schließlich 7:11 gegenüber. Auch Kaim legte ein 2:0 gegen Remzi vor und quittierte mit einem 5:11, 10:12 ebenfalls den Ausgleich. Nach einem 10:8 wehrte die Nummer vier der Bayerinnen beim 10:11 einen Matchball ab. Davon beflügelt marschierte Remzi zu einem 11:4, die von Beifallsstürmen nahezu erdrückt wurde. „Uns fiel ein Stein vom Herzen, denn die Sportvereinigung hatte eigentlich schon gewonnen. Doch die Halle vibrierte, unsere Fans puschten Bernadett und Sibel entscheidend. Von Taktik war da nichts mehr zu spüren. Wir könnten verstehen, wenn unsere Gäste traurig sind. Wir bedanken uns bei ihnen für diesen tollen Abend. So eine Stimmung hatten wir noch nie bei uns. Und eigentlich hätte die Partie keinen Sieger verdient“, resümierte Berger.

Im ersten Durchgang verbuchte Gotsch ein 3:0 gegen Silbereisen, und Kraft blieb beim 13:11, 12:10, 11:9 gegen Remzi cool. Ein 7:3 im zweiten Satz reichte der Türkin nicht, um den 1:1-Ausgleich zu packen. Kaim nahm sich diese gute Tat zum Vorbild und setzte Balint mit einem 3:1 schachmatt. 

Winter spürte nach dem 3:3-Zwischenstand den Erfolgsdruck gegen Gotsch im Nacken. Das mit Höhen und Tiefen gespickte Spitzenduell bedeutete für das Publikum einen absoluten Leckerbissen auf allerhöchstem Niveau. Einmal mehr machten die Zwei beim 11:9, 7:11, 11:9, 3:11, 6:11 Werbung für den Tischtennissport der Damen. Im fünften Satz entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem sich Gotsch zum 8:5 absetzte, Winter zur Auszeit zwang. Diesen Vorsprung ließ sich die 48-jährige Abwehrakteurin nicht mehr entreißen, sodass der Nummer 39 der Weltrangliste die erhoffte Revanche misslang. „Gotsch präsentierte sich sehr „unangenehm“ für uns, denn sie fischte einfach jeden Ball. Eine unglaubliche Leistung von ihr. Kompliment“, sagte Berger.

Silbereisen stellte mit einem 3:0 das 4:4 gegen Stähr her, die nach einer 0:8-Bilanz darauf wartet, dass der Knoten bald platzt.

„Das ist das schönste 4:6 an das ich mich erinnern kann. Es klappte alles nur mit dem Ergebnis nicht. In den Doppeln fanden wir unseren Rhythmus noch nicht. Hongi spielte dann gegen Silbereisen souverän und setzte gegen Winter noch einen drauf. Dass wir überhaupt bis in die beiden Schlusseinzel kamen lag daran, dass die Beiden zuvor so famos auftrumpften. Wir sehen das realistisch, denn der SV DJK verfügt über einen höheren Etat als wir. Dass wir sie hinten auch im zweiten Durchgang ärgern konnten war schon toll. Und zwischenzeitlich waren die Zuschauer recht ruhig. Ich bin mit der kompletten Mannschaft sehr zufrieden“, zeigte sich SVB-Trainer Volker Ziegler nicht enttäuscht.  

Martina Emmert

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