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Personal/Hintergrund  

Sabine Winter startet Indien-Abenteuer

Dreiwöchiger Trip und Start in der neuen Profiliga "Ultimate Table Tennis"

Sabine Winter ist zum ersten Mal in Indien (Foto: privat)

Am Freitag hat für Sabine Winter vom Bundesligisten SV DJK Kolbermoor das dreiwöchige Abenteuer Indien begonnen – zunächst mit einem kleinen Schock: Nicht etwa in dem 1.3-Milliarden-Einwohner-Land, sondern in der Münchner S-Bahn. Auf dem Weg von ihrem Heimatort Seefeld zum Flughafen gab es einen Zwischenfall, als eine Frau ohnmächtig wurde. „Zum Glück hat sie sich nach kurzer Zeit von selbst erholt. Ich hoffe, das bleibt in den nächsten drei Wochen der einzige Vorkommnis dieser Art“, sagt Winter.

Die 24-jährige Weltranglisten-45. wurde als eine von zwölf Ausländerinnen ausgewählt, die bei der Premiere der indischen Profiliga „Ultimate Table Tennis“ antreten. Sechs aus jeweils indischen und ausländischen Athleten zusammengesetzte Teams mit acht Spielern (vier Frauen, vier Männer) kämpfen vom 13. bis zum 30. Juli um den Titel. Winter spielt für das Team RP-SG Mavericks, dem auch die TTBL-Spieler Stefan Fegerl (Düsseldorf), Tiago Apolonia (Saarbrücken) und Kamal Achanta (Bergneustadt) angehören. Der mehrfache indische Meister Achanta spielte 2010/2011 für den TSV Gräfelfing in der Bundesliga. Coach der Mavericks ist der frühere indische Nationaltrainer und heutige hessische Landestrainer Peter Engel, früherer Deutscher Meister im Einzel und Doppel. Winters Nationalteamkolleginnen Han Ying und Petrissa Solja treten für die Mannschaft iProspect Challengers an.

Die Liga-Spiele werden zunächst in der Stadt Chennai und dann in den Megacitys Delhi und Mumbai ausgetragen, wo auch später Halbfinals und das Finale stattfinden. Der erste Auftritt von Winter und ihrem Team wird am kommenden Donnerstag sein. „Mit der Liga soll Tischtennis in Indien auch gepusht werden. Die Austragung der Liga ist bereits für die kommenden zehn Jahre vorgesehen“, erzählt die siebenfache bayerische Meisterin Winter. Die Veranstalter ziehen „Ultimate Table Tennis“ professionell auf. Es sind TV-Übertragungen geplant, TV-Spots liefen bereits im indischen Fernsehen. Die PR-Maschinerie läuft auf Hochtouren, auch in den sozialen Medien; in Facebook hat die Liga schon über 115.000 Fans. Zum Vergleich: die Tischtennis Bundesliga TTBL kommt auf 10.500.

Etwas modifiziert ist das Spielsystem. Bei einem Einzel werden immer drei Sätze gespielt, ein Match kann also 2:1 oder 3:0 ausgehen. Bei 10:10 entscheidet direkt der nächste Punkt. „Ich werde immer ein Spiel gegen eine Ausländerin haben und dann entweder noch ein Mixed oder ein Einzel gegen eine Inderin“, berichtet Winter. Das Riesenland Indien ist im Kommen, was Tischtennis angeht. „Wenn ich auf der Tour gegen indische Spielerinnen antrete, bin ich immer gewarnt. Sie sind zwar oft noch unbekannt, spielen etwas anders, treffen den Ball aber ziemlich gut.“

"Noch nie habe ich mich auf eine Tischtennis-Reise so gefreut wie auf diese"

Die zweifache Doppel-Europameisterin und Dritte beim Europe Top 16 betont: „Noch nie habe ich mich auf eine Tischtennis-Reise so gefreut wie auf diese. Ich bin sehr gespannt.“ Für Sabine Winter - in ihrer Karriere schon weit in der Welt herrumgekommen - ist es die erste Reise nach Indien. „Das Land hat mich schon immer interessiert. Alleine würde ich wohl nicht dorthin reisen, aber durch die Liga habe ich genügend Einheimische vor Ort, die mir sicher viel erzählen und zeigen werden und auch den einen oder anderen Tipp geben.“

Im Gegensatz zu einer typischen Turnierreise, wo das Pendeln zwischen Hotel und Halle im Vordergrund steht, möchte sich Winter neben den Wettkämpfen einen tieferen Eindruck von Indien machen, Land und Leute näher kennenlernen - abseits von 5-Sterne-Hotel und Klimaanlage.

„Ich habe vorher ein bisschen im Internet gestöbert, aber ehrlich gesagt hoffe ich, dass mir meine indischen Kollegen vor Ort viel zeigen und erklären werden. So bekomme ich den besten Einblick. Es wird genug Zeit bleiben, einen guten Eindruck von dem Land zu bekommen. Ich freue mich sehr darauf.“ Ihren Abschied nach Indien feierte Winter im Kreise der Familie in einem Biergarten. Sogar ihre Oma aus England war angereist. Auf Radler-Maß, Obazda und bayerische Brezn wird Winter die nächsten drei Wochen wohl verzichten müssen, dafür allerdings um viele spannende Erfahrungen reicher sein.  

Sabine Winter wird von Zeit zu Zeit auf ihrer Facebook-Fanseite über ihr Indien-Abenteuer berichten.

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