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Tischtennis, Netzwerken, Polonaise

"3. Deutsch-Chinesische Tischtennis Einladungsturnier" in Gaimersheim ein voller Erfolg / Einladung zu Gegenbesuch 2019

Gruppenfoto mit Spielern und Offiziellen in Gaimersheim (Fotos: F. Leidheiser)

Wettkämpfe auf hohem Niveau, wirtschafts-politische Kontaktbörse, gemütliches Beisammensein – das „3. Deutsch-Chinesische Tischtennis Einladungsturnier“ in Gaimersheim hat diese drei Punkte vereint. Zum ersten Mal fand die Veranstaltung in Deutschland statt – und eine 40-köpfige chinesische Delegation, bestehend aus Spielern sowie Vertretern aus Politik und Wirtschaft ließ es sich nicht nehmen, drei Tage extra für das Turnier und ein Mini-Sightseeing Programm – bestehend aus einem Besuch der Allianz Arena, der BMW-Welt und des Ingolstädter Volksfestes – anzureisen. Der Wettkampf am Sonntag in Gaimersheim bildete den Abschluss des Kurz-Trips.

Spieler mit Zweitligaformat und mehr

Nach dem Erklingen beider Nationalhymnen spielten chinesische Teams und Auswahlmannschaften aus Bayern in zwei Kategorien die Sieger aus. Das Niveau mancher chinesischer Akteure in der Kategorie „High Level“  erreichte mindestens Zweitliga-Level. So bekamen zum Beispiel die Drittliga-Cracks vom FC Bayern München, Florian Schreiner und Daniel Rinderer, teilweise richtig „auf die Mütze“. Einige der chinesischen Spieler waren oder sind Tischtennis-Profis, in Provinzmannschaften aktiv oder gehörten dem Nachwuchs-Kader an. Auch zwei Frauen, davon eine ehemalige Mädchen-Nationalspielerin, zeigte bayerischen Oberligaspielern unnachahmlich die Grenzen auf. „Ein Spieler hat kürzlich bei einem Turnier in Shanghai einen Nationalspieler aus der zweiten Kategorie geschlagen“, wusste Christian Sommer zu berichten.

„Die Stimmung war unglaublich“

Sommer ist Chef des „German Centre for Industry and Trade“ in Shanghai, welches das „Deutsch-Chinesische Tischtennis Einladungsturnier“ veranstaltet. Die Premiere in Deutschland war für den CEO und ausgewiesenen China-Experten, der seit 20 Jahren im Reich der Mitte lebt und arbeitet, eine äußerst gelungene. „Die Stimmung war unglaublich, das Leistungsniveau hervorragend – und zwar nicht nur von den chinesischen Teams – das ist ja fast Voraussetzung – sondern auch von den bayerischen Teams. Wir haben tolle Spiele gesehen. Das ist ein Format, das weiterhin Erfolg haben wird, nämlich dieses Zusammenkommen, wo Sport eine ganz wichtige verbindende Rolle spielt“, betonte Sommer.

Sommer, selbst Tischtennisspieler auf Landesliga-Niveau, hat im Land der Weltmeister und Olympiasieger mit Dauer-Abonnement zuvor schon Tischtennis-Afterwork-Turniere veranstaltet und sich bei der Deutschland-Premiere den BTTV als Partner gesucht. Der BTTV wiederum erhielt durch den TSV Gaimersheim die notwendige Unterstützung bei der Durchführung des Events. Neben dem Aufbau und der astreinen Logistik hatte der TSV um Abteilungsleiter Ortwin Gierlich ein bayerisches Catering in der Halle organisiert, das keine Wünsche offen ließ. "Ich bin super zufrieden, die Stimmung war super, der Sport zum Teil Wahnsinn. Ich denke, es war für jeden etwas dabei", sagte Gierlich.

Die chinesischen Gäste, mit den Teams "Zhaolu A und B", "Taicang A cund B", "Tianfen", "Suzhou Jiaqin Club" und "Changshu Verband"  fühlten sich bei sommerlichen Temperaturen pudelwohl und räumten in beiden Turnier-Kategorien die Preise ab. Hauptsponsor Miji, ein Hersteller von Küchengeräten und -zubehör, der in China sehr aktiv ist, hatte sich nicht lumpen lassen und unter anderem mobile Induktionskochplatten für die Sieger gestiftet. Weitere lokale Partner beteiligten sich am Turnier.

Die bayerischen Teams, zu denen unter anderem Bayern München, ein Team der Firma ESN, TSV Gräfelfing, ein BTTV-Jugendteam, der TSV Starnberg, und ein Bavarian Allstar Team gehörten, schlugen sich achtbar und freuten sich über den spannenden China-Vergleich. Schnell wurde deutlich, wie gut die Spieler in China technisch ausgebildet werden, welche Waffen sie im Aufschlag-Rückschlag-Spiel besitzen und wie unangenehm sie mit der Penholder-Griffhaltung operieren.

Polonaise nach dem zünftigen Essen

Zwar stand Tischtennis am Sonntag in der EDEKA Ballsporthalle im Mittelpunkt, doch die Veranstaltung wurde auch genutzt, um Kontakte zu knüpfen, sich kennenzulernen und auszutauschen. Als Top-Ehrengast wurde die Generalkonsulin der Volksrepublik China in München, Mao Jingqiu, begrüßt. „Fast alle Chinesen können Tischtennis spielen. Heute habe ich gesehen, dass auch die Deutschen sehr gut Tischtennis spielen können“, erklärte Mao. Sie verwies auf das Vorbild Timo Boll, der gegen chinesische Spieler aus drei Generationen gespielt und auch gewonnen habe. Die Generalkonsulin, die sich in das Goldene Buch von Gaimersheim eintrug, betonte den Stellenwert von Tischtennis in China und hob den Charakter der Veranstaltung hervor. „Das Turnier leistet einen Beitrag, sich kennenzulernen, zu verstehen und voneinander zu lernen.“

"Freundschaft zuerst, Wettbewerb an zweiter Stelle"

Walter Michel, Geschäftsführer des Hauptsponsors Miji, sagte: „In China gibt es ein Sprichwort: Freundschaft zuerst, Wettbewerb an zweiter Stelle.“ Entsprechend freundschaftlich und locker ging es bei der zünftigen Abendveranstaltung mit deutsch-chinesischem Combo, bayerischen Speisen, Weißbier und sogar einer Polonaise. Gemäß den chinesischen Bräuchen wurde regelmäßig aufgestanden und sich zugeprostet. Die BTTV-Delegation mit BTTV-Präsident Konrad Grillmeyer, Vizepräsidentin Christine Zenz und Geschäftsführer Carsten Matthias kam ins Gespräch mit Akteuren von Politik und Wirtschaft aus Bayern und der Stadt Taicang.

"Tischtennis für den Mittelstand ein Faktor"

Christian Sommer vom German Centre in Shanghai betonte, dass gerade für den deutschen Mittelstand der chinesische Markt immer wichtiger werde. Für mittelständische Unternehmen sei zudem Tischtennis eine gute Möglichkeit, in China Fuß zu fassen – „mit Beträgen, die machbar sind. Wir sehen das an KUKA, an MIJI und an anderen Firmen, die sich dort profilieren können und nicht die Budgets von Unternehmen wie BMW und Siemens haben. Aber es sind Budgets, um eine Aufmerksamkeit zu erlangen, über eine Sportart, die vergleichbar ist mit Golf, mit Tennis, mit Fußball. Und das ist eben in China Tischtennis“, sagte Sommer.

Offenbar hat den chinesischen Gästen die bayerische Gastfreundschaft gefallen. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Vertreterin der Stadt Taicang die bayerischen Spieler und Teams offiziell auf einen Gegenbesuch zum 4. Deutsch-Chinesischen Tischtennis Einladungsturnier“ im kommenden Jahr eingeladen hat.

Zum Video der Veranstaltung auf dem YouTube-Kanal des BTTV

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