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Einzelsport Erwachsene  

80 Schlägertests, eigene Masseurin, erfolgreiche Debütanten

Splitter: Das passierte am Rande der Bande der 73. Bayerischen Meisterschaften in Neumarkt

80 Schläger-Tests führte Torsten Küneth durch (alle Fotos: Nils Rack)

Einen vergleichsweise ruhigen Job hatten die insgesamt 22 Schiedsrichter der 73. Bayerischen Meisterschaften zu verrichten, die unter der Einsatzleitung von Margit Mörtl dafür sorgten, dass alles mit Recht und Ordnung zuging. „Es gab keine besonderen Vorkommnisse, die Titelkämpfe verliefen unauffällig“, gab Oberschiedsrichter Joachim Car zu Protokoll. Torsten Küneth, zuständig für die Schlägerkontrollen, pflichtete seinem Kollegen bei: „Wir haben insgesamt 80 Tests durchgeführt und alle Schläger haben die Kontrolle bestanden. Es wird von Jahr zu Jahr besser. Lediglich drei Spielgeräte waren am Limit, aber gerade noch in Ordnung.“

Stark vertreten war in Neumarkt auch das Präsidium des BTTV: Präsident Konrad Grillmeyer wohnte den Titelkämpfen ebenso bei wie Christine Zenz (Vizepräsidentin Vereinsservice) und Gunther Czepera (Vizepräsident Sport). Letztgenannter musste diesmal allerdings auf seinen angestammten Sitzplatz in der Halle verzichten. In den vergangenen Jahren beobachtete Czepera das Geschehen meist vom Siegertreppchen aus, doch in Neumarkt blieb das „Stockerl“ aus Platzgründen bis zu seiner eigentlichen Bestimmung in den Katakomben verstaut.

Zum festen Inventar weißblauer Titelkämpfe gehört auch Csaba Fazekas. In Neumarkt als Privatmann unter den Zuschauern, begleitete der gebürtige Ungar zwischen 1969 bis zu seinem Rentenantritt anno 2002 rund 30 Bayerische Meisterschaften in seiner Profession als Sportredakteur des Bayerischen Rundfunks. Nicht zuletzt seiner leidenschaftlichen Fürsprache hat es der Tischtennissport u.a. zu verdanken, dass das BR-Fernsehen in jenen Jahren von nahezu jeder „Bayerischen“ bewegte Bilder in die Wohnzimmer der TV-Zuschauer lieferte. Den Kommentar hatte meist: Csaba Fazekas. Besonders gut erinnert sich der heute Mit-Siebziger an seine ersten Titelkämpfe 1969: „Austragungsort war die Gäubodenhalle in Straubing, in der - aufgepasst - auf Steinboden gespielt wurde. Verhältnisse, unter denen heute kein Sportler mehr antreten würde.“ Warum sich Fazekas noch so gut an diese Meisterschaften erinnert, hat in erster Linie aber persönliche Gründe: „Nach meiner Rückkehr aus Straubing hatte ich am Abend in München mein erstes Rendezvous mit einer jungen Dame, die nur wenige Monate später zu meiner Frau werden sollte. Heuer feiern wir unsere goldene Hochzeit.“

Wir bleiben beim Thema „Bewegtbilder“: Freilich nicht fehlen durfte in Neumarkt auch Youtuber Reinhard Steinbrecher, in der TT-Szene besser bekannt als „Stoni“. Stets mit einer Videokamera bewaffnet, wuselt der Mittelfranke schon seit 1991 quer durch die TT-Hallen des Freistaats. Über 43.000 Clips hat er mittlerweile im Kasten und so war es auch für ihn kaum zu glauben, dass es am Finaltag der diesjährigen „Bayerischen“ tatsächlich noch Spieler gab, die „Stoni“ noch nie zuvor gefilmt hatte: „Die Starter vom TSV Gräfelfing und der SpVgg Thalkirchen hatte ich davor tatsächlich noch nie vor der Linse.“

Von Dauerbrennern am Rande der Bande, kommen wir zu zwei Debütanten in den Boxen: Bei den Herren feierte Daniel Weber im vergleichsweise fortgeschrittenen Alter von 35 Jahren mit dem Gewinn des Mixed-Titels an der Seite von Laura Tiefenbrunner sowie dem Final-Einzug im Einzel eine Bilderbuch-Premiere. Aus Baden-Württemberg zugereist, spielt der mitunter etwas „ungelenk“ wirkende Hüne mit dem feinen Händchen zwar schon seit acht Jahren für die oberbayerische SpVgg Thalkirchen, an Bayerischen Meisterschaften hat er bis dato aber noch nie teilgenommen.

Bei den Damen reichte es für Luna Brüller von der TSG Thannhausen als beste Debütantin zwar (noch) nicht zu einer Medaille, doch auch sie war mit ihrem Abschneiden mehr als zufrieden. Im zarten Alter von 14 Jahren stieß Brüller im Einzel bis ins Viertelfinale vor, wo sie der mit 20 Lenzen schon zu den „Routiniers“ zählenden Svenja Horlebein in sieben Sätzen nur knapp unterlag. „Mein Ziel war es, die Vorrunde zu überstehen. Dass es noch weitergehen würde und ich auch gegen Svenja mithalten kann, damit hatte ich nicht gerechnet und freut mich natürlich total. Es war einfach cool hier völlig ohne Druck gegen ältere und teilweise viel bessere Spielerinnen zu spielen“, so die zierliche Schwäbin.

Den besonderen Service einer „eigenen“  Masseurin genoss in Neumarkt die große Delegation des unterfränkischen Dritt-Bundesligisten TV Hofstetten. Tabea Reichert, selbst aktive Teilnehmerin, war in Doppelfunktion aktiv. Nach ihrem Ausscheiden in der Vorrunde sah man sie auf der Tribüne oder in der Umkleide immer wieder beim gekonnten „Durchkneten“ ihrer Klubkameradinnen: „Ich mache eine Ausbildung zur Physiotherapeutin und wenn eine Spielerin Probleme oder einfach den Wunsch nach einer kleinen Massage hat, mache ich das natürlich gerne.“ Ein Glück, wer solche Klubkameradinnen hat!

Etwas Neues ließ sich Gastgeber ASV Neumarkt bzgl. der Verköstigung im Rahmen des Gemeinschaftsabends am Samstag einfallen. Ein Imbisswagen, neudeutsch Foodtruck, parkte unmittelbar vor der Halle und versorgte die hungrigen Spieler, Trainer, Helfer und Offiziellen mit wahlweise Schweinshaxe, Hendl oder Krustenbraten. Für die Vegetarier gab`s Semmelknödel mit Soße.

Teilnehmerin und beliebte Physio für die Hofstettener Mädels: Tabea Reichert
Kommentatoren-Legende Csaba Fazekas mit BTTV-Präsident Konrad Grillmeyer
Super Debüt bei den "Bayerischen": Die 14-jährige Luna Brüller (TSG Thannhausen) stand im Viertelfinale
Titel im Mixed und Vizetitel im Einzel: Daniel Weber (SpVgg Thalkirchen)
Gut drauf, guter Job und ein Luna-Brüller-Fan: Michael Hoffmann vom Durchführer ASV Neumarkt

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