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Neues aus den Vereinen  

Ein neuer Verein mitten in der Corona-Krise

TSV Karlburg (Unterfranken-West) will in der neuen Saison am Spielbetrieb teilnehmen

Beim TSV Karlburg wird jetzt auch Tischtennis gespielt

Der Tischtennissport im Freistaat steht seit dem 13. März still, und doch gibt es in der schwierigen Zeit positive Nachrichten: Seit dem 17. März ist Tischtennis in Bayern um einen Verein reicher. Der TSV Karlburg im Bezirk Unterfranken-West wude mit der Vereinsnummer 101101 neu aufgenommen. Abteilungsleiter Johannes Keller und sein Stellvertreter Bernd Zeitz haben in den vergangenen Monaten aus dem Nichts eine komplett neue Abteilung aus dem Boden gestampft. Bis vor der Corona-Krise trainierten montags beachtlicherweise bis zu 14 Kinder zwischen 8 und 13 Jahren sowie 12-14 Erwachsene. In der neuen Saison plant der TSV Karlburg, sich mit einem Jugend- und einem Herrenteam am Spielbetrieb zu beteiligen.

"Mit solch einer Resonanz habe ich nicht gerechnet"

"Mit solch einer Resonanz habe ich nicht gerechnet", berichtet Keller. Er und sein Kumpel Bernd Zeitz wohnen schon seit vielen Jahren in Karlburg, spielen aber für andere Vereine im Umkreis Tischtennis, Keller für die SpVgg Stetten, Seitz für den FC Thüngen. "Im Sommer 2019 trat dann der Hauptverein an uns heran und hat uns gefragt, ob wir als Tischtennisspieler nicht eine neue Abteilung auf die Beine stellen wollen", erzählt Keller. Gesagt, getan. Keller und Zeitz stimmten zu, betrieben Werbung, ließen Plakate drucken, hängten sie in dem mainfränkischen 2000-Einwohner-Ort aus. Mit dem Tischtennis-Angebot hatten sie offenbar einen Nerv getroffen. Das erste Training fand am 16. September statt, im Januar wurde auf der Mitgliederversammlung die neue Abteilung ins Leben gerufen. 

Neben den Kindern und Jugendlichen, die sich für Tischtennis begeistern ließen, seien vor allem die Erwachsenen hochmotiviert. "Das sind alles Quereinsteiger, sie haben vielleicht mal hobbymäßig oder im Schwimmbad gespielt. Die meisten sind zwischen 40 und 50 Jahren. Die sind total heiß, wollen sich verbessern und haben auch signalisiert, in einer Mannschaft spielen zu wollen", sagt Keller.

"Schade, dass wir jetzt ausgebremst wurden"

Das Führungsduo Keller und Zeitz ist nicht nur für die Abteilungsleitung sondern auch für das Training verantwortlich. 20 Minuten Übungen und danach freies Spielen stehen montags mit den Erwachsenen, die vorher noch nie "richtig" Tischtennis spielten, auf dem Programm. Für den Nachwuchs richtete der TSV Karlburg bereits im Januar einen Ortsentscheid der mini-Meisterschaften mit 14 Teilnehmern aus. Zum Kreisentscheid kam es dann nicht mehr. "Es ist schon schade, dass wir durch das Coronavirus ausgebremst wurden. Es wäre schön zu wissen, dass es in ein paar Wochen wieder weitergehen kann. Aber mit dem Problem müssen ja alle leben", betont Keller. 

Solidarität von anderen Vereinen

Befürchtungen, dass das Tischtennis-Engagement in Karlburg nun wieder einschlafen könnte, hat er indes nicht. "Wir haben alle Mitglieder erst kürzlich angeschrieben und gesagt, dass wir jetzt Spielberechtigungen beantragen." Zur neuen Saison sollen ein Herren-Team und eine Nachwuchsmannschaft auf Punktejagd gehen.

Im Bürgersaal über der Karlburger Sporthalle kann die neue Abteilung fünf Tische stellen. Einen Tisch kaufte sich der Verein selbst, die vier restlichen wurden gebraucht erworben. Johannes Keller hat die Solidarität der umliegenden Vereine beeindruckt. Vom RV Viktoria Wombach kamen zwei Tische. Der aktuelle Verein von Bernd Zeitz, FC Thüngen gab bereitwillig Tische ab, obwohl abzusehen ist, dass Zeitz als Spieler in Zukunft nicht mehr für den FC zur Verfügung steht. "Sie haben uns noch die Tische hingefahren und gesagt, dass es schön ist, wenn der Kreis einen weiteren Tischtennisverein hat", erzählt Keller. Von Konkurrenzdenken keine Spur. Der 37-Jährige selbst wird zur neuen Saison bereits beim TSV Karlburg die Nummer eins werden und sowohl die Mannschaft als auch den Verein weiterführen - zusammen mit Bernd Zeitz. "Es ist spannend und aufregend, etwas Neues aufzubauen", sagt Keller.

Der BTTV wünscht gutes Gelingen dabei!

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