Indien im Mai 2020: Mit einer von der Johns Hopkins University ausgewiesenen Zahl von derzeit 151.876 bestätigten Covid-19-Infektionen und 4.346 Toten bei einer Bevölkerungszahl von rund 1,3 Milliarden ist das nach China zweitbevölkerungsreichste Land der Erde in der Corona-Pandemie - so scheint es - (bislang) noch relativ glimpflich „davongekommen“. Einer der weltweit umfangreichsten und seit Wochen äußerst rigide durchgesetzten Shutdowns, im Vergleich zu dem die Beschränkungen hierzulande wie ein „Freigang“ wirken, hat seine eindämmende Wirkung auf das Infektionsgeschehen offenbar nicht verfehlt. Doch der wirtschaftliche und soziale Preis dafür ist gewaltig. In einem Land, in dem große Teile der Bevölkerung ohnehin in bitterer Armut leben, sind die „Nebenwirkungen“ der Abriegelung für die Ärmsten der Armen lebensbedrohlich: Fabrikarbeiter, Tagelöhner, Straßenhändler, Hausangestellte, Riksha-Fahrer, etc. haben seit Wochen keine Arbeit mehr. Ohne Arbeit, keine Einkünfte. Und ohne Einkünfte, nichts zu essen.
Beutel mit Reis und Gemüse
Wie groß die Not vieler seiner Landsleute ist, erlebt Tischtennisprofi Kamal Achanta in seiner Heimatstadt Chennai: „In unserer Region gibt es viele Slums und Menschen, die jetzt aufgrund des Lockdowns keine Arbeit und somit kein Geld haben. Ihnen möchte ich helfen“, sagt der aktuell bei Borussia Düsseldorf unter Vertrag stehende Weltranglisten-31.
Gesagt, getan: Achantas Familie organisiert gemeinsam mit einigen NGOs, der lokalen Polizei und weiteren Helfern das Befüllen und Verteilen von Nahrungsmittel-Hilfspäckchen. „In den Beuteln sind jeweils fünf Kilo Reis und sechs Kilo verschiedenes Gemüse. Ein Beutel reicht aus, damit eine Familie etwa zwei Wochen lang überleben kann“, berichtet Achanta. „Da der Shutdown aber insgesamt viele Wochen dauert, benötigen wir viele solcher Beutel.“ Der Tischtennis-Profi hat gemeinsam mit seinem Vater und seinem Bruder selbst bereits rund 100 Beutel verteilt und half so etwa 300 Menschen. Ein Beutel kostet die Spender circa vier Euro.
TSV Gräfelfing unterstützt seinen Ex-Spieler
Unterstützung für seine Hilfsaktion bekommt Achanta auch aus Bayern von seinem Ex-Klub TSV Gräfelfing, der in der Saison 2010/2011 seine erste Station im deutschen TT-Oberhaus war. Jürgen Triep, stellvertretender Abteilungsleiter, steht in regelmäßigem Kontakt zu seinem Freund Kamal und hat unlängst ein deutsches Spendenkonto für die Lebensmittel-Beutel eingerichtet.
Geldspenden herzlich willkommen
Wer Achantas Hilfsaktion mit einer Geldspende unterstützen möchte, kann dies per Überweisung auf das Konto DE02 7025 0150 0022 4466 86 bei der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, Inhaber: Kamal Achanta; Verwendungszweck: „TT-Hilfe Indien“. Unterstützt ein Verein die Aktion mit mindestens 3000 Euro, steht Kamal Achanta für einen Trainingstag zur Verfügung. Rückfragen an sharathkamal@gmail.com