Frankfurt – Auch das zweite Aufeinandertreffen innerhalb von nur einer Woche konnten die Bundesliga-Tischtennisdamen des SV DJK Kolbermoor gegen den ttc berlin eastside einmal mehr nicht gewinnen.
Das Duell der Giganten verloren sie auswärts deutlich mit 1:7, was zusätzlich auch mit der höchsten Saisonniederlage gleichzusetzen war.
Dass Kolbermoors Damen in diesem – quasi für beide Teams – Auswärtsspiel, das in der hessischen Landessportschule in Frankfurt stattfand, auf eine Berliner Mannschaft treffen würde, die so ziemlich alles auffahren würde, was Rang und Namen hat, war allen Beteiligten klar.
Dies bekam das einheimische Quartett, das im Gegensatz zur letzten Woche ebenfalls mit veränderter Aufstellung antrat, gleich zu Anfang zu spüren. Allen voran Yuan Wan war es, die gegen Xiaoa Shan auf verlorenem Post stand. 4:11/5:11/4:11 hieß es nach drei gespielten Sätzen im Spielberichtsbogen.
Dass das Oberbayern-Quartett zunächst auf ein vielleicht doch noch positives Ergebnis hoffen durfte, lag an Kristin Lang. Die 35-jährige Physiotherapeutin setzte sich erneut gegen Nina Mittelham durch. Beim 3:1 Erfolg machte sie es gegen die deutsche Meisterin allerdings im vierten Satz spannender als es ihr lieb war. Nachdem ihre Konkurrentin von 10:5 auf 10:7 verkürzte, musste sie ein Timeout nehmen, welches ihr nach Beendigung zunächst aber zwei Minuspunkte einbrachte. Der sechste Versuch, erfolgreich zu sein, sollte dann zum 11:9 Sieg reichen – und am Ende der Ehrenpunkt werden.
In der Folge aber war man nicht unbedingt vom Glück verfolgt oder machte den einen oder anderen kleinen Fehler, den Berlins Spielerinnen ausnutzten.
Laura Tiefenbrunner spielte im hinteren Paarkreuz gegen Britt Eerland bei der 0:3 Niederlage über weite Strecken auf einem sehr guten Niveau, verlor aber im ersten Satz beim Stand von 10:10 zunächst den eigenen Aufschlag und musste dann einen weiteren Punkt zum 10:12 hinnehmen.
Gleiches galt für Anastasia Bondareva, die gegen die Ex-Kolbermoorerin Yaping Ding bis auf den zweiten Satz keine schlechte Leistung ablieferte. Im dritten Durchgang schienen die Tipps ihres Trainers Michael Fuchs auch Früchte zu tragen. Von Anfang an spielte sie extreme Vorhand-Topspinbälle, die ihr auch eine 4:0 Führung einbrachten. Allerdings wusste ihre Gegnerin danach die passende Antwort, was dazu führte, dass Bondareva nach dem Ausgleich zum 4:4 eine Auszeit nahm. Diese sollte sich aber als nicht sehr vorteilhaft für die 18-Jährige herausstellen, verlor sie am Ende doch mit 9:11.
Wie in der ersten Begegnung lagen Kolbermoors Damen nun wieder mit 1:3 im Hintertreffen. Was letzte Woche noch gelang, nämlich den zwischenzeitlichen 3:3 Ausgleich zu schaffen, blieb Kolbermoors Damen diesmal verwehrt.
Kristin Lang unterlag nämlich im Spitzeneinzel gegen Xiaona Shan, die sich somit revanchieren konnte, letztendlich mit 1:3 Sätzen.
Auch Yuan Wan durfte sich nicht freuen. Gegen Nina Mittelham gewann sie den ersten Satz noch mit 12:10, nachdem sie zunächst zwei Satzbälle liegen ließ. Dann aber begann sich die Kurve nach unten zu bewegen, wobei aber die eine oder andere Chance – zumindest im vierten Satz, in dem Wan eine Auszeit nahm – vorhanden gewesen wäre.
Dass Kolbermoors Damen nach dem 1:5 verloren hatten und die Tabellenführung abgeben mussten, war nun nicht mehr von der Hand zu weisen. Es sprach aber für die Moral der Mannschaft, dass sie alles versuchten, doch noch eine Ergebniskosmetik herbeizuführen. Am nächsten dran war dabei Anastasia Bondareva, die gegen Britt Eerland in einer sehr guten Begegnung zunächst noch zum 2:2 Satzausgleich kam. Im Entscheidungssatz lag sie beim Seitenwechsel jedoch mit 4:5 im Rückstand , konnte diesen aber bis zum Schluss nicht mehr aufholen. Die 0:3 Niederlage gegen Yaping Ding besiegelte letztendlich Kolbermoors 1:7 Niederlage.
Trainer Michael Fuchs sagte nach der Begegnung: „Es waren sehr gute Spiele dabei. Spielerisch bin ich nicht enttäuscht. In einigen Szenen hat die Erfahrung gefehlt, denn beispielsweise gegen Yaping Ding ist es immer schwer zu spielen. Berlin hat heute verdient gewonnen, das muss man zugeben. Das Ergebnis ist aber bitter“.
Bericht und Foto: Gerhard Erlich
