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Mannschaftssport Erwachsene  

"Jeder hat für jeden gefightet"

Sabine Winter spricht über die Goldmedaille bei der EM, eine kurze Feier und den Spirit im deutschen Team

Tamara Boros gratuliert Sabine Winter nach dem Sieg über Samara (Fotos: ETTU)

"Das Wunder von Cluj-Napoca" wurde nach dem Europameister-Titel des deutschen Damen-Teams getitelt. Die Mannschaft um Nina Mittelham, Sabine Winter, Chantal Mantz, das 15-jährige Küken Annett Kaufmann und Trainerin Tamara Boros setzte ich am Sonntag in einem packenden Finale gegen die favorisierten Lokalmatadorinnen aus Rumänien mit 3:1 durch und holten die achte EM-Goldmedaille für ein DTTB-Damen-Team. Hinterher holten auch die Herren gegen Russland Gold und machten das Turnier aus deutscher Sicht perfekt.

Wie schon im gesamten Turnier bestach die Mannschaft, die mit Sabine Winter (TSV Schwabhausen) und Chantal Mantz (früher Kolbermoor und Schwabhausen) zwei Spielerinnen mit bayerischen Wurzeln stellte, durch eine geschlossene Mannschaftsleistung, Kampfgeist, spielerischer Klasse und großer Euphorie.

Wir haben Sabine Winter nach dem Titelgewinn ein paar Fragen gestellt.

Welche Bilder gehen dir von gestern durch den Kopf?
Sabine Winter:
Vor allem der Matchball zum EM-Titel und wie wir gemeinsam in der Box gefeiert haben und rumgehüpft sind. Es war aber auch sehr schön, als wir zusammen auf dem Podest standen, den Siegerpokal in die Höhe streckten und gemeinsam die Hymne sangen. Ich denke, ich werde in Zukunft noch viele schöne Bilder von dem Turnier im Kopf haben.

Wie habt ihr den Titel bzw. die beiden EM-Titel gefeiert?
Winter:
Gefeiert haben wir mit einem gemeinsamen Abendessen mit der kompletten
DTTB-Delegation in einem schönen Restaurant im Hotel. Danach ging es an die Hotelbar. Wegen der Corona-Lage wollten wir nicht in die Stadt gehen, sondern die Feier im kleineren Rahmen veranstalten und zusammen genießen. Von der Hotelbar ging es dann noch auf die Zimmer. Es gab eine Zimmerparty und eigentlich gings dann von der Zimmerparty noch kurz ins eigene Zimmer zum Fertigpacken und dann sind wir schon mit dem Bus in Richtung Flughafen los. Der Flieger ging um 7.30 Uhr.

Du warst in dieser Woche gesundheitlich angeschlagen (Magenprobleme), hast dann unter anderem Samara, die Europameisterin von 2015, im Finale mit 3:0 besiegt und richtig stark gespielt. Warst du selbst ein wenig überrascht von dir?
Winter:
Dass ich Samara 3:0 schlagen kann, damit habe ich ehrlicherweise nicht gerechnet. Ich dachte vor dem Team-Finale, dass meine Chancen gegen Szocs größer sind. Samara ist für mich in Europa eine der unangenehmsten Gegnerinnen, die es gibt. Ich bin auch noch ein bisschen überraschter, weil ich körperlich nicht bei 100 Prozent war in dieser Woche, Aber dass ich spielerisch den Touch habe, war mir schon klar. Ich wusste, dass ich gut drauf bin, dass vieles Kopfsache ist. In so einem Match mit viel Adrenalin merkt man nicht, dass man evt schon ausgelaugter ist, als man sonst ist, wenn man bei 100 Prozent steht. Daher war ich schon überrascht von dem Sieg und bin natürlich glücklich, dass mir das gelungen ist.

Tischtennis ist Einzel- und Mannschaftssport, letztlich steht man aber doch alleine am Tisch. Kannst du mal erklären, was das Team in eurem Fall ausgemacht hat, wo die Stärken lagen und was dazu führte, dass es so einen Team-Spirit gab?
Winter:
Wir waren von Anfang an eine Einheit. Wir haben uns in der spielfreien Zeit gerne mal zu irgendwelchen Spielen getroffen, sei es Kniffel, sei es Dog (was so ähnlich ist wie Mensch ärgere Dich nicht, aber spannender). Wir haben viel zusammen geredet beim Essen, da immer länger zusammen gesessen. Wir verstehen uns alle gut, hatten einfach am Tisch und außerhalb des Tisches viel Spaß zusammen. Und so hat dann jeder für jeden gefightet. Natürlich wollten wir auch zeigen, dass wir selbst nach Rückschlägen wie der Krankheits-Fall von Peti (Petrissa Solja musste die EM absagen) trotzdem noch ein spielstarkes Team haben. So sind wir angriffslustig in die EM gestartet und das hat dann hervorragend geklappt.

EM-Damen-Finale
Deutschland - Rumänien 3:1
Nina Mittelham - Bernadette Szocs 3:2 (-8,7,-9,9,10)
Sabine Winter - Elizabeta Samara 3:0 (6,9,10)
Chantal Mantz - Daniela Dodean Monteiro 2:3 (-7,7,8,-5,-7)
Mittelham - Samara 3:2 (-10,8,-9,9,7)

Sieger-Selfie von Team Deutschland
Sabine Winter in Jubelpose
Chantal Mentz unterlag Dodean knapp in 5 Sätzen
Nina Mittelham überragte im Finale
Das DTTB-Team bei der Siegerehrung
Yes, da ist ds Ding! Nina Mittelham
Im Team herrschte die ganze Woche ein toller Spirit
Happy nach ihrem Sieg: Sabine Winter

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