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Mannschaftssport Erwachsene  

Sportlicher Jubel in Hilpoltstein und Passau

Doch der Krieg in der Ukraine ist omnipräsent

Petr Fedotov hofft gegen Mainz wieder für Hilpoltstein am Tisch zu stehen. Foto: Erik Thomas

2. Herren-Bundesliga: Passau öffnet Hintertür, Hilpoltstein „ready“ für den Titel-Kracher

In der 2. Herren-Bundesliga ist dem TTC Fortuna Passau ein erster ganz großer Stein vom Herzen gefallen: Durch einen souveränen 6:2-Erfolg über das ersatzgeschwächte Schlusslicht SU Neckarsulm, in dessen Reihen Etat-„Zweier“ Liang Qiu fehlte, zementierten die Niederbayern ihren vorletzten Tabellenplatz und eröffneten sich damit die Hintertür zum Klassenerhalt.  Der erste  Heimsieg der Saison gelang ausgerechnet in der altehrwürdigen Nikola-Turnhalle, in die man kurzfristig ausweichen musste, weil die neue Mehrfachturnhalle wegen kurzfristig zu erwartender Ukraine-Flüchtlinge nicht zur Verfügung stand. In einem Relegationsduell werden sich die Passauer nun Mitte April nun an neutraler Stelle mit dem Vizemeister der 3. Bundesliga Süd (voraussichtlich dem TV Leiselheim) um den letzten freien Platz in Liga zwei zanken.

An der Spitze der Tabelle hält der „Flow“ des TV Hilpoltstein an: Vis-à-vis dem TTC indeland Jülich, der auf Grund dessen Teilnahme am WTT Grand Smash in Singapur ohne seinen belgischen Spitzenspieler Robin Devos auskommen musste,  revanchierten sich die Mittelfranken mit 6:0 für die 1:6-Pleite der Vorrunde und machten damit alles klar für den Titel-Kracher am kommenden Samstag, den 13. März um 14 Uhr: Am vorletzten Spieltag empfangen Alex Flemming und Co. als Tabellenzweiter (22:10 Punkte, + 23 Spiele) den aufstiegswilligen Tabellenführer 1. FSV Mainz 05 (24:8, + 38). Als einziger Zweitligist haben die „Nullfünfer“ einen Lizenzantrag für die TTBL 2022/23 gestellt. Gegen Mainz hofft auch Petr Fedotov trotz schwieriger Reisebedingungen wieder mit von der Partie sein zu können. Der junge St. Petersburger fehlte gegen Jülich wegen eines notwendigen Aufenthalts in seiner Heimat.

2. Damen-Bundesliga: Drei nebensächliche Punkte für Kolbermoor 2

Auf seiner Abschiedstour durch die 2. Damen-Bundesliga hat die „Zweite“ des SV DJK Kolbermoor, deren freiwilliger Rückzug zur kommenden Spielzeit beschlossene Sache ist, am Wochenende gezeigt, wozu die Mannschaft in (nahezu) bester Besetzung in der Lage ist: Drei Punkte brachte das Quartett Krisztina Toth, Naomi Pranjkovic, Laura Tiefenbrunner und Iana Zhmudenko von den Gastspielen bei den Liga-Hochkarätern TTK Anröchte (Tabellenditter, 5:5) und TuS Uentrop (Zweiter, 6:3) mit. Wie tief auch die Tischtennisgemeinschaft vom Krieg in der Ukraine betroffen und erschüttert ist, führte das Spiel gegen Uentrop schmerzhaft vor Augen: Auf Kolbermoorer Seite ist Iana Zhmudenko, die schon seit vielen Jahren in Bayern lebt, in Sorge um Freunde und Verwandte in ihrer ukrainischen Heimat. Auf Seiten Uentrops fehlte Solomiya Brateyko im Aufgebot: Die amtierende ukrainische Einzel-Meisterin ist aus ihrem Wohnort Kiew vor der Gewalt des Krieges in den Westen des Landes geflüchtet.

Keine Überraschungen in den 3. Bundesligen

In den 3. Bundesliga/Süd machte sich v.a. ein anderes "Leid-Thema" bemerkbar: Wegen mehrerer Corona-Fälle im Team der DJK SpVgg Effeltrich mussten die geplanten Gastspiele der Oberfranken in Stuttgart und Weinheim abgesetzt und nun neu terminiert werden. Sportliche Überraschungen blieben bei Damen wie Herren aus: Die Männer des FC Bayern München hatten - zumal ohne Spitzenmann Florian Schreiner - beim designierten Vizemeister TV Leiselheim erwartungsgemäß keine Chance (1:6), kamen durch ein 5:5-Remis bei der TSG Kaiserlautern aber immerhin zu einem Pünktchen. Vier Niederlagen aus fünf Fünfsatzspielen ließen  die Heim-Niederlage des abstiegsbedrohten TTC Wohlbach gegen den SV SCHOTT Jena mit 1:6 allzu hoch ausfallen. In gleicher Höhe und doch viel deutlich mussten sich bei den Damen der unterfränkische Vorletzte RV Viktoria Wombach beim SU Neckarsulm geschlagen geben. Einziger Lichtblick: Spitzenspielerin Renata Kissner konnte, wenngleich noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, nach langer Verletzungspause ihr Comeback geben.

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