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Einzelsport Jugend  

Bei der Jugend-EM ist gegen die starken Osteuropäer einfach kein Kraut gewachsen

Hörmann und Pranjkovic erreichen das Achtelfinale im Einzel/Itagaki im Doppel im Viertelfinale

Für Matthias Danzer (vorne) war die Jugend-EM nicht von Erfolg gekrönt: Im Mixed mit Lea Lachenmayer (hinten) musste er gegen zwei Kroaten die Segel streichen, im Doppel mit Vincent Senkbeil gegen ein türkisches Duo. Und auch im Einzel war frühzeitig Schluss. Fotos: ETTU

Bei der Jugend-EM in Belgrad fällt die Zwischenbilanz der bayerischen Spielerinnen und Spieler vor den letzten beiden Turniertagen durchwachsen aus.

Als Einziger war bereits am Montag Matthias Danzer (TV Hilpoltstein) im Einsatz, der die Qualifikation erfolgreich bestritt. Der 17-Jährige gewann 3:0 gegen Lauri Hakaste (Finnland) und 3:1 gegen Dimitrije Pavlovic (Serbien). Damit wurde Danzer Gruppensieger und bekam es in der ersten Runde mit dem Dänen Theo Dyekjaer zu tun. Beide schenkten sich nichts, Danzer führte 2:0 und 3:1. Im sechsten Satz (11:4) machte er den Deckel drauf – 4:2. „Ich gehe mit etwas gemischten Gefühlen aus der Partie, weil es spielerisch doch etwas auf und ab ging, nachdem ich eigentlich gut angefangen hatte“, erklärte der 17-Jährige nach der Partie. „Allerdings war der Gegner auch durch seine relativ unorthodoxe Spielweise etwas unangenehm. Ich wusste nie ganz genau, was von seiner Seite kommt. Deshalb bin ich unter dem Strich zufrieden, dass ich gewonnen habe." Mit Adam Stalzer (Tschechien) wartete der nächste Konkurrent auf ihn, der zu stark war – 2:4. Somit war am Mittwochabend das Turnier für Danzer bereits beendet. „Ich bin eigentlich gar nicht schlecht ins Spiel gekommen, haben leider kleine Führungen in den beiden ersten knappen Sätzen verspielt. Insgesamt war die Leistung trotz der Niederlage einigermaßen okay. Das war kein einfaches Los für mich, er war eklig für mich zu spielen“, bilanzierte Danzer.

Im Mixed mit Lachenmayer gegen Kroaten auf verlorenem Terrain

Im Mixed mit Lea Lachenmayer (Tischtennis Frickenhausen) hatte Danzer zunächst die Engländer Mari Baldwin/Felix Thomas als Gegner, welche 3:1 bezwungen wurden. Gegen Alessi und Lilou Massart (Belgien) setzte sich das Duo mit 3:0 durch. Die Kroaten Ivor Ban/Hana Arapovic waren jedoch zu stark – 1:3. Im Doppel mit Vincent Senkbeil (MTV Eintracht Biedeln) kam für Danzer gegen Eren Bekir/Stoyan Sariev (Bulgarien) das frühe Aus in der ersten Hauptrunde – 2:3

Pranjkovic: Frühes Aus im Mixed gegen polnisches Duo 

Naomi Pranjkovic (SV DJK Kolbermoor) und Tom Schweiger (FC Bayern München) traten im Mixed an, der erste Satz gegen Alexandros Madesis (Griechenland)/Sabina Musajeva (Litauen) ging verloren, doch dann drehten die beiden Deutschen die Partie zu ihren Gunsten – 3:1. Naomi Pranjkovic: „Wir haben länger nicht zusammengespielt und haben deshalb etwas gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Ab dem dritten Satz waren wir sicherer und haben den Ball vor allem sicher auf den Tisch gespielt, das hat eigentlich schon gereicht." Gereicht hat es gegen Milosz Redzimski/Wiktoria Wrobel (Polen) nicht für das Weiterkommen, nach dem 1:3 war das Aus besiegelt. „Wir haben etwas Pech gehabt, hatten aber auch Probleme mit dem Aufschlag des starken Polen. Der knappe Verlust des dritten Satzes war leider sehr bitter, da haben wir am Ende Netz- und Kantenbälle kassiert. Sonst denke ich, dass schon etwas gegangen wäre", resümierte Schweiger.

Kein Doppel, weil Sophia Klee verletzt passen muss

Weil Sophia Klee (TTC Weinheim) verletzungsbedingt abgereist ist, konnte Pranjkovic kein Doppel spielen. Im Einzel ging es zunächst gegen Dorina Hudak (Ungarn), die sich vor ein paar Probleme (4:1) stellte, weil alle Satzgewinne recht knapp waren. Den ersten Satz gegen Alina Vydruchenko (Ukraine) musste sie abgeben, doch dann drehte die 17-Jährige auf und erreichte durch ein 4:1 das Achtelfinale, wo Luciana Mitrofan (Rumänien) auf sie wartet.

Hörmann liegt im Mixed und Doppel gut im Rennen

Für Hannes Hörmann (TV Hilpoltstein) stand mit Mitrofan (Rumänien) zunächst das Match gegen das slowakische Duo Samuel Palusek/Ema Cincurova an, das 3:1 gewonnen wurde. Simon Belik/Klara Hrabicova (Tschechien) wurden anschließend mit 3:0 aus dem Weg geräumt. Auch im Achtelfinale gegen Tal Israeli (Israel)/Veronika Matiunina (Ukraine) demonstrierten sie ihre Stärke – 3:0. Im Viertelfinale gegen Darius Movieleanu/Elena Zaharia (Rumänien) war jedoch Endstation – 0:3. Letztere spielt das Doppel übrigens mit Annett Kaufmann (SV Böblingen) und steht mit ihr im Viertelfinale.

Drei Sätze im Achtelfinale äußert knapp verloren

Hörmann und Schweiger zeigten im Doppel gegen Georgi Eftimov/Dimitar Stefanov (Bulgarien) beim 3:0, was sie draufhaben. „Wir können mit unserem ersten Match ganz zufrieden sein: Wir haben ja im letzten Jahr schon einmal bei der EM gespielt und auch etwas zusammen trainiert. Ich glaube, es hat ganz gut funktioniert, auch wenn am Anfang noch ein paar Unsicherheiten da waren. Im dritten Satz wurde es mal kurz etwas eklig, als sich unsere Gegner umstellten, aber da haben wir uns gut zurückgekämpft und dann auch diesen Satz nochmal schnell gewonnen“, sagte Schweiger. Auch Mykyta Zavada/Valentyn Yunchyk (Ukraine) versuchten vergeblich, das bayerische Duo zu stoppen – 1:3. Dabei wurde der vierte Satz mit 11:1 gewonnen. Im Achtelfinale warteten die starken Rumänen Dragus Alexandru Bujor/Andrei Teodor Istrate. Beim 1:3 wurde der dritte Satz gewonnen, die verlorenen Sätze waren alle sehr eng (10:12, 9:11 und 11:13), was aber nur ein schwacher Trost ist.  „Wir haben sehr gut gespielt, aber leider auch sehr unglücklich verloren. In den beiden ersten Sätzen hatten wir gute Chancen und der dritte war klar für uns, auch Satz vier war wieder eng. So war zwar die Leistung gut, aber das Ergebnis nicht das, was wir uns gewünscht hatten", meinte ein enttäuschter Schweiger.

Coach Dustin Gesinghaus als mentale Stütze gefragt

Hörmann hatte im Einzel gegen Adam Klajber (Slowakei) etwas Mühe (4:2), auch Schweiger musste sich gegen Giacomo Allegranza (Italien) etwas anstrengen - 4:1. „Nach meiner 2:0-Führung war ich vorübergehend mit dem Kopf nicht ganz da, so dass Klajber ausgleichen konnte. Ich habe mich dann aber wieder zurück gekämpft. Ein Dankeschön auch an meinen Coach Dustin Gesinghaus, der mich in der wichtigen Phase mental wieder zurückgeholt hat", erklärte Hörmann. „Ich bin froh, dass ich gewonnen habe. Spielerisch war es ganz in Ordnung, auch wenn es ein paar einfache Fehler weniger hätten sein können. Jedenfalls habe ich etwas Selbstvertrauen für mein nächste Spiel getankt", sagte Schweiger. Darius Movileanu (Rumänien) zog ihm beim 2:4 den Zahn, zur gleichen Zeit konnte Hörmann gegen Mauro Scharrer (Schweiz) 4:2 gewinnen und ins Achtelfinale einziehen.

Erst Jubel gegen die Isländer, dann Tränen gegen die Türken

Zu den Jungen/Mädchen 15: Matej Haspel (SV DJK Kolbermoor) hatte mit Noah Hersel (1. FC Köln) im Doppel die Isländer Alexander Ivanov/Einar Kristinsson als Gegner. Beide siegten locker mit 3:0. Weiter ging es gegen Muhammet Fatih Candan/Arda Kekillioglu (Türkei), hier musste das Duo die Segel (0:3) streichen.

Haspel und Koharu Itagaki (TSV Bad Königshofen) spielten im Mixed gegen Giuseppe Calarco/Cecilia Cicuttini (Italien) und gingen mit 3:1 als Sieger von der Platte. Gegen die Bulgaren Yoan Velichko/Sidelya Mutlu kam jedoch in der Runde der letzten 32 bereits das Aus – 0:3.

Für Haspel begann der Einzelwettbewerb mit einem Match gegen Brent Ronde (Niederlande), das er mit 4:3 nach zwischenzeitlicher 3:1-Führung für sich entscheiden konnte. Der letzte Satz endete knapp 14:12. Gegen Julian Rzihauschek aus Österreich konnte er nur den vierten Satz gewinnen und war im ersten und fünften Satz klar unterlegen.

Nach dem Time Out im fünften Satz viel besser gespielt

Itagaki war im Doppel mit Josephina Neumann (TSV Langstadt) gegen Sidelya Mutlu (Bulgarien)/Lemonia Gkaintatzi (Griechenland) überlegen (3:1). Im Achtelfinale gegen Julia Leal (Portugal)/Bianca Andreea Jifcu (Rumänien) zeigten sich die Deutschen von ihrer Sahneseite – 3:0. Heute um 15.30 Uhr geht es im Viertelfinale gegen Sophie Barcsai/Nora Dohoczki (Ungarn).

Itagaki musste im Einzel zunächst Nathalie Maria Freij (Schweden) aus dem Weg räumen, was ihr beim 4:2 auch gelang. 0:1 und 1:2 lag sie zwischenzeitlich hinten, gewann aber die letzten drei Sätze deutlich. „Die ersten vier Sätze waren relativ in Ordnung, aber ab dem Time Out im fünften Satz habe ich dann viel besser gespielt. Deshalb war ich nach meinem Spiel auch ganz zufrieden", sagte die Tochter des Königshofer Trainers Koji Itagaki. Gegen Lilou Massart (Belgien) war die Zwölfjährige konnte die Zwölfjährige den ersten und dritten Satz ausgeglichen gestalten, was aber an der 0:4-Niederlage nichts änderte.

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Tom Schweiger (Foto) ist im Einzel noch dabei, mit Hannes Hörmann im Doppel und Naomi Pranjkovic im Mixed verabschiedete er sich bereits aus dem Turnier.

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