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Einzelsport Jugend  

Großer Bahnhof für die zweifache Medaillengewinnerin Koharu Itagaki nach ihrer Rückkehr aus Belgrad

Bürgermeister Thomas Helbling empfängt die Zwölfjährige/Naomi Pranjkovic glücklich über Team-Bronze

Koharu Itagaki (links) und Josephina Neumann zeigen die Deutschland-Flagge, nachdem sie ihre Medaillen erhalten haben. Foto: ETTU

Mit zwei Medaillen im Gepäck (Silber und Bronze) kehrte Koharu Itagaki am Samstag zurück nach Bad Königshofen, wo sie im Hofgarten eines Restaurants empfangen wurde. 

„Das war meine erste Jugend-EM. Vor dem Turnier war ich sehr aufgeregt. Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich zwei Medaillen geholt habe“, sagte die Zwölfjährige. Im Team gab es Bronze, nachdem im Halbfinale 0:3 gegen Rumänien verloren wurde. „Wir wussten, dass das Spiel schwer wird. Ich finde, es war trotzdem eine gute Leistung, wir haben unser Bestes gegeben“, sah Itagaki von der Bank aus, wie ihre Kolleginnen sich wacker schlugen. Im Doppel mit Josephina Neumann holte Itagaki Silber, im Finale gegen ein rumänisch-polnisches Duo hatten die Deutschen wenig entgegenzusetzen. „Die Gegnerinnen haben wenige leichte Fehler gemacht“, befand Itagaki. Mit Neumann harmoniere sie gut, beide hatten bereits ein internationales Turnier (WTT Youth Star Contender im slowenischen Otocec im April) gewonnen.

Nach der EM fiel von Itagaki erstmal eine Last ab. „Ich war froh, endlich nach Hause fliegen zu können“, machte sich bei ihr etwas Heimweh breit. In Bad Königshofen angekommen, war sie „sehr überrascht“, dass so viele Leute auf sie warteten. Das Turnier hält sie auf jeden Fall positiv in Erinnerung, ihre nächsten Ziele sind möglichst viele Einsätze beim SV Schott Jena in der 2. Bundesliga und die Teilnahme an der Jugend-WM Mitte Dezember in Tunesien. 

Vom Bürgermeister gibt es mehrere Geschenke

„Besonders bemerkenswert ist, dass Koharu erst zwölf Jahre alt ist und die Erfolge bei den bis zu 15-jährigen Mädchen erreicht hat. Sie hat den Namen der Stadt deutschland- und jetzt sogar europaweit bekannt gemacht“, freute sich Bürgermeister Thomas Helbling. „In Bad Königshofen wird seit Jahren hervorragende Jugendarbeit geleistet, die Erfolge kommen nicht von alleine. Es gehört viel Einsatz und Trainingsfleiß dazu.“ Als Präsent habe er Koharu ein Badetuch mit dem Wappen von Bad Königshofen und der amerikanischen Partnerstadt Arlington geschenkt. Zusätzlich erhielt sie Schwimmbadkarten für die Frankentherme und einen Schlüsselanhänger sowie eine Anstecknadel mit dem Stadtwappen.

„Man hat sich richtig wichtig gefühlt in der großen Halle“

„Ich bin zufrieden mit dem, was ich erreicht habe, weil ich gut gespielt habe“, meinte Naomi Pranjkovic rückblickend. Dass es im Team Bronze wurde, lag daran, dass Nuancen entschieden. „Die Mannschaften waren alle gleich stark. Wir hatten uns natürlich gewünscht, das Finale zu erreichen, was auch realistisch war.“ Im Einzel schied Pranjkovic im Viertelfinale gegen die spätere Silbermedaillengewinnerin Charlotte Lutz (Frankreich) aus. „Es ist schade, wenn man eine Medaille knapp verpasst. Aber ich habe in diesem Spiel nicht mein bestes Niveau erreicht und war etwas unsicher.“ Im Doppel spielte die 17-Jährige nicht, weil Sophia Klee passen musste. „Wir hatten eine gute Auslosung und hätten weit kommen können“, sagte Pranjkovic, die gut fand, dass die Halle vom Hotel fußläufig erreichbar war. „Die Halle war recht groß, da hat man sich richtig wichtig gefühlt“, staunte die Spielerin des SV DJK Kolbermoor. Genau wie Itagaki peilt sie nun die Jugend-WM an.

Toth will im Training neue Impulse setzen

„Hut ab, das ist eine großartige Leistung, wenn man mit zwölf Jahren schon zwei Medaillen holt“, freute sich Verbandstrainerin Krisztina Toth mit Itagaki. „Koharu ist auf einem guten Weg.“ Toth hebt jedoch auch mahnend den Zeigefinger: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu viel Druck auf sie aufbauen.“

Zu Naomi Pranjkovic‘ Bronzemedaille meint Toth: „Ich hatte beim Team-Wettbewerb auf Gold gehofft.“ Knapp war die Niederlage im Halbfinale, im Einzel schaffte es die 17-Jährige bis ins Viertelfinale. „Da war sie voll dabei, aber ihre Gegnerin Charlotte Lutz gehörte auch zu den Favoritinnen. Naomi hat ihr starkes Aufschlagspiel gezeigt.“ Ärgerlich war, dass sie darüber hinaus nur noch im Mixed antreten konnte.  „Naomi hatte Pech mit dem Doppel, weil sich Sophia verletzt hat. Beide wären sicherlich Medaillenkandidatinnen gewesen“, bedauert Toth, die den Jungs ein durchschnittliches Zeugnis ausstellte. „Da sind wir ein Stückweit entfernt von der Spitze. Aber im Einzel hat Hannes Hörmann sehr gut gespielt.“

Die EM sei sehr gut organisiert, die Bedingungen seien nahezu perfekt gewesen. Insgesamt sei es eine gute EM für Deutschland gewesen, wozu Annett Kaufmann (SV Böblingen) mit drei Medaillen maßgeblich beitrug. „Nun geht es darum, die Eindrücke in den Trainingsalltag mitzunehmen und neue Impulse zu setzen“, blickt Toth voraus. 

„Spielt für ihr Alter ein sensationelles Tischtennis“ 

Ihr Kollege Cornel Borsos bescheinigt Itagaki, dass sie für ihr Alter „ein sensationelles Tischtennis spielt.“ Die beiden Medaillen seien nicht ungefähr gekommen. „Erwarten konnte man die Medaille aber nicht. Wir hoffen nun auf eine weiterhin gute Entwicklung bei ihr.“ Vor allem in Punkto Durchschlagskraft müsse sich Itagaki noch verbessern. 

Koharu Itagaki an vorderster Front. Die 0:3-Finalniederlage gegen Bianca Mei Rosu/Natalia Bogdanowicz konnte sie aber nicht verhindern. Die Freude über Silber ist dennoch sehr groß. Foto: ETTU
Koharu Itagaki präsentiert - zurück in der Heimat - ihre zwei Medaillen. Foto: Rudi Dümpert
Bürgermeister Thomas Helbling schenkt Koharu Itagaki ein Handtuch mit dem Wappen der Stadt und Eintrittskarten für die Therme. Foto: Rudi Dümpert
Einmal Bronze hatte Naomi Pranjkovic mit im Gepäck. Foto: ETTU

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