Kolbermoors Bundesliga-Tischtennisdamen durften sich zum Saisonauftakt nach dem Gastspiel beim TTK Anröchte gleich doppelt freuen. Einerseits holten sie sich beim 6:2 Auswärtssieg beide Punkte und gleichzeitig spielte ihr vermeintlich härtester Widersacher, der ttc berlin eastside, im Kampf um die Meisterschaft nur unentschieden.
Anröchte – Dass die Pokalqualifikation und der Saisonauftakt in der Bundesliga zwei verschiedene Paar Schuhe sind, wurde beim Aufeinandertreffen zwischen den Damen des TTK Anröchte und des SV DJK Kolbermoor deutlich. Hatten die Gastgeberinnen vor wenigen Wochen noch nicht so recht überzeugt, legten sie diesmal eine Schippe drauf. Und schon wurde aus der vermeintlich klaren Angelegenheit, die Kolbermoors Damen vielleicht erwarteten, doch ein recht interessantes Duell. Allerdings vermocht sich auch der Deutsche Meister zu steigern und ließ dies in den beiden Eingangsdoppeln auch immer wieder anklingen. Zwar gewannen die Oberbayerinnen beide Spiele, doch die Begegnung zwischen dem Doppel Ganinina/Michajlova und Wang/Golota sollte insbesondere im zweiten Satz eine Achterbahnfahrt werden. 5:1 lag das heimische Duo scheinbar sicher vorne und musste beim Stand von 11:12 dann sogar einen Satzball abwehren. Am Ende fiel der Satz mit 15:13 auf die heimische Seite. Das erste Paarkreuz trennte sich anschließend mit einem 1:1. Kristin Lang gab aber gegen Qi Shi eine 2:0 Satzführung aus der Hand und verlor den Entscheidungssatz, nachdem man mit einem 0:5 Rückstand aus Sicht der Kolbermoorerin die Seiten wechselte, den Durchgang mit 5:11. Der stellvertretende Abteilungsleiter Günther Lodes meinte nach der Niederlage seiner Spielerin: „Die Niederlage war schade, aber Qi Shi ist eine sehr gute Spielerin. Man muss bei ihr immer auf der Hut sein“. Auch das zweite Paarkreuz musste sich mit einer Punkteteilung anfreunden, sodass es zwischenzeitlich 4:2 für die Gäste aus Oberbayern stand. Dabei fiel der klare 3:0 Sieg von Svetlana Ganina nicht so sehr auf. Vielmehr war es Katharina Michajlova, die gegen Yang Henrich zwar mit 1:3 den Kürzeren zog, aber eines der kuriosesten Spiele ablieferte. Im zweiten Satz musste die Kolbermoorerin sechs Punkte hinnehmen und verlor mit 4:11. Andererseits aber lag sie in Durchgang Nummer drei mit 4:7 im Rückstand und verbuchte dann sieben Punkte in Folge. Der 4:2 Führung setzten anschließend Sabine Winter und Kristin Lang das I-Tüpfelchen zum gelungenen Saisonstart auf. Für Günther Lodes stand letztendlich fest: „Wir waren besser vorbereitet. Von der Gesamtform hat man das schon gesehen. Wir sind sehr zufrieden. Es war ein guter Auftakt. Und das Ergebnis aus Berlin mit dem Unentschieden, das ist schon sensationell“.
Für den SV DJK Kolbermoor punkteten: Doppel: Winter/Lang, Ganina/Michajlova (je 1); Einzel: Winter (2), Lang, Ganina (je 1).
Bericht und Foto: Gerhard Erlich
