Kolbermoor – Würden in der Tischtennis-Bundesliga der Damen die gespielten Bälle zählen, so hätten Kolbermoors Damen das Spitzenduell gegen den TuS Bad Driburg mit 366:357 gewonnen. Die Realität sieht aber so aus, dass nur Punkte zählen. Und hier musste sich das heimische Quartett letztendlich mit 4:6 geschlagen geben.
Vielleicht lag es ja diesmal an den eher Temperaturen, die in der Kolbermoorer Turnhalle herrschten, dass nicht alles nach Plan lief. Sowohl die etwa 180 Zuschauer, die diesem Spitzenspiel, das es von der Tabelle her vor dieser Begegnung war, beiwohnten, wie auch beispielsweise eine Katharina Michajlova saßen teilweise warm eingepackt auf den Tribünen.
Dass man aus heimischer Sicht die Betriebstemperatur nicht erreichte, ließ sich in den Eingangsdoppeln noch nicht erahnen. Sowohl das Duo Winter/Lang wie auch die Paarung Ganina/Michajlova sorgten sorgte für sehr gute Ballwechsel und hätte es eigentlich verdient gehabt, dass beide Punkte verbucht werden konnten. Leider vergab aber Svetlana Ganina sowie ihre Partnerin im zweiten Satz gegen Britt Eerland und Sarah de Nutte eine 8:5 Führung, verlor diesen Satz und musste letztendlich in den Entscheidungssatz. In diesem lief dann so ziemlich alles falsch was falsch hätte laufen können und folglich kassierte man eine 2:11 Niederlage.
Was dann aber im vorderen Paarkreuz passierte, schrie nicht nach Begeisterung. Sowohl Kristin Lang wie auch Sabine Winter, die gegen Sarah de Nutte außerordentlich viele Eigenfehler produzierte, mussten ihren Gegnerinnen am Ende zum Sieg gratulieren. Kolbermoors Abteilungsleiter Michael Fuchs meinte danach auch ein wenig zerknirscht: „Ich hätte mir nicht gedacht, dass wir beide Einzel abgeben“. Zumindest im hinteren Paarkreuz kam eine Punkteteilung zum Vorschein. Dabei ließ sich Svetlana Ganina im dritten Satz gegen Sophia Klee nicht aus der Ruhe bringen, als diese beim Stand von 3:0 eine taktische Auszeit nahm. Die Russin gewann am Ende klar mit 11:4. Die Situation nach dem 2:4 Rückstand war natürlich nicht unbedingt berauschend und verbesserte sich auch nicht, als Sabine Winter gegen Britt Eerland an der Platte stand. Gegen die 24-Jährige schwedische Nationalspielerin war sie klar unterlegen und ergab sich am Ende nach drei Sätzen ihrem Schicksal. Die Hoffnung auf ein vielleicht halbwegs positives Ergebnis ließ Kristin Lang mit dem Dreisatzerfolg gegen Sarah de Nutte nochmals aufleben. Als dann Svetlana Ganina gegen Nadine Bollmeier – im dritten Satz vergab die Kolbermoorerin beim Stand von 10:5 fünf Satzbälle und verlor, nachdem sie bei 10:9 eine taktische Auszeit nahm, in der Verlängerung mit 12:14 – den Entscheidungssatz mit 11:4 gewann, war plötzlich die Chance auf ein Remis gegeben. Gegen Sophia Klee lag sie aber zunächst mit 1:2 Sätzen im Rückstand. Im vierten Satz gelangen ihr dafür beim Stand von 8:9 drei Punkte in Folge und der damit verbundene Satzausgleich. Gegen die aktuelle deutsche Jugendmeisterin lag Michajlova beim Seitenwechsel allerdings mit 3:5 im Rückstand, glich dann aus und geriet mit 8:9 wiederum in Rückstand. Am Ende besiegelte ein 8:11 die erste Heimschlappe, die man zuletzt vor genau einem Jahr – damals gegen den ttc berlin eastside – einstecken musste. Kolbermoors stellvertretender Abteilungsleiter meinte nach Spielende: „Das Glück, das wir in den letzten Spielen hatten, fiel diesmal auf die andere Seite“.
Für den SV DJK Kolbermoor punkteten:
Doppel: Winter/Lang (1);
Einzel: Ganina (2), Lang (1).
Bericht und Foto: Gerhard Erlich
