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Mannschaftssport Erwachsene  

Kolbermoors Damen erzwingen ein drittes entscheidendes Spiel

Tischtennis-Bundesligist gewinnt im Kampf um die Deutsche Meisterschaft das Finalrückspiel in Berlin mit 5:3

Yuan Wan – hier im Spiel gegen Yaping Ding – war mit zwei Einzelsiegen maßgeblich daran beteiligt, dass der SV DJK Kolbermoor im Kampf um die Deutsche Meisterschaft ein drittes und entscheidendes Spiel erzwang. Foto: Erlich

Berlin – Kolbermoors Bundesliga-Tischtennisdamen haben im zweiten Finalspiel um die Deutsche Meisterschaft nach der 3:5 Niederlage vor einer Woche gegen den ttc berlin eastside die richtige Antwort gegeben und nun mit dem gleichen Ergebnis in der Bundeshauptstadt gewonnen.

Die Entscheidung muss nun am Sonntag in einem dritten Spiel erfolgen, das erneut in Berlin ausgetragen wird.

Schon das Auftakteinzel zwischen Kristin Lang und Xiaona Shan sollte einen ersten Ausblick auf den gesamten Spielverlauf geben.
Beide Kontrahentinnen duellierten sich erneut über fünf Sätze, wobei die Kolbermoorerin im ersten Satz erneut in der Anfangsphase in Führung ging um schließlich am Ende mit 6:11 den Kürzeren zu ziehen. Im Gegensatz zur letzten Woche konnte sie ihre Chancen im zweiten Durchgang aber nutzen und gewann, nachdem sie noch mit 7:9 im Rückstand lag, in der Verlängerung mit 12:10. Das gleiche Ergebnis erzielte sie im dritten Satz, wenngleich sie hier beim Stand von 10:8 noch zwei Satzbälle vergab. Im vierten Durchgang musste sie einen 5:7 Rückstand und – als sie auf 6:7 verkürzte – ein Timeout durch Xiaona Shan hinnehmen. Sie ließ sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen, glich aus und ging sogar mit 10:7 in Führung. Den ersten Matchball vergab sie, gewann aber doch noch mit 11:8.

Etwas leichter hatte es da schon Fu Yu, die Nina Mittelham erneut in drei Durchgängen in die Knie zwingen konnte und nur im ersten Satz mit dem 0:3 Rückstand schwer ins Spiel kam. Mit der 2:0 Führung hatte man natürlich schon einen gewissen Grundstock für den späteren Sieg gelegt. Daher konnte man es durchaus verkraften, dass Svetlana Ganina gegen Britt Eerland erneut den Kürzeren zog. Dabei lief aber die Begegnung zumindest in der Anfangsphase sehr gut für die Russin. Mit der 5:1 Führung überrumpelte sie zunächst ihre Gegnerin und war insgesamt sogar auf einem sehr guten Weg. Dann aber stellte sich die Niederländerin auf Kolbermoors Abwehrspielerin immer besser ein, glich aus und ließ Ganina mit leeren Händen dastehen. Im zweiten Satz kam die 42-jährige überhaupt nicht ins Spiel, verlor klar mit 5:11 und auch im dritten Satz lief es für sie – obwohl sie in der Schlussphase beim Stand von 8:9 Eerland zu einem Timeout zwang – überhaupt nicht nach Wunsch. Als sehr positiv fasste man es auf der Kolbermoorer Trainerbank auf, dass sich Yuan Wan erneut gegen Yaping durchsetzen konnte. Wie vor einer Woche schaffte sie es ebenfalls, die Partie in drei Sätzen zu beenden. Dabei stellte sie besonders im ersten Satz ihre Nervenstärke unter Beweis, als sie beim Stand von 7:10 drei Satzbälle abwehren konnte, zum 10:10 ausglich und letztendlich in der Verlängerung mit 13:11 das bessere Ende für sich hatte. Nach der 2:0 Satzführung lag sie in Durchgang Nummer drei mit 6:3 gegen Yaping Ding in Front, die darauf ein Timeout nahm. Von da an entwickelte sich nochmals ein Duell auf Augenhöhe, das eine 10:9 Führung für Wan mit sich brachte. Die 23-jährige gebürtige Eberswalderin behielt aber die Nerven und sorgte bei eigenem Aufschlag für den Punkt zum 11:9.

Mit der 3:1 Führung hatten sich Kolbermoors Damen in eine sehr gute Lage gebracht, wenngleich immer noch zwei Zähler für ein Entscheidungsspiel notwendig waren. Den ersten fehlenden Zähler schien Fu Yu gegen Xiaona Shan zu holen, lag sie doch mit 2:1 Sätzen in Front. Satz Nummer vier brachte dann auch noch eine anfängliche 2:0 Führung mit sich, die sich aber mit Fortdauer in einen 6:10 Rückstand verwandelte. Nach dem Anschluss zum 9:10 nahm Shan ein Timeout, welches ihr zum Satzgewinn verhelfen sollte. Im Entscheidungssatz wechselte man bei einer 5:4 Führung aus Kolbermoorer Sicht die Seiten. Der Punktgewinn blieb allerdings aus, konnte doch Yu den 8:10 Rückstand nicht mehr wettmachen.

Die Fünfsatzspezialistin Kristin Lang musste gegen Nina Mittelham erneut über die volle Distanz gehen. Im Gegensatz zur letzten Woche hatte sie allerdings das Glück, diesmal als Gewinnerin von der Platte zu gehen. Vier Sätze lang stand die Begegnung auf Messers Schneide, wobei die Vorteile – zumindest im ersten Satz mit der 5:1 Führung für Lang – auf Kolbermoors Seite waren. Im Entscheidungssatz lag die Physiotherapeutin mit 1:4 im Rückstand, nahm ein Timeout und musste nach dem 3:4 ein Timeout durch ihre Gegnerin hinnehmen. 4:5 hieß es beim Seitenwechsel, ehe Lang zum 7:7 ausgleichen konnte, mit 10:8 in Führung ging und die beiden Matchbälle zunächst vergeben sollte. Letzte Woche noch mit 10:12 verloren, drehte sie diesmal den Spieß um und gewann mit diesem Ergebnis.

Mit dem Punkt zum 4:2 brachte man Berlins Quartett nun unter Zugzwang. Auch der fünfte Punkt sollte hochdramatisch zustande kommen, in dem man erneut über fünf Sätze ging. Yuan Wan lag dabei gegen Britt Eerland mit 1:2 Sätzen zurück und führte in Durchgang Nummer vier sage und schreibe mit 7:0. Ein kleiner Durchgänger machte die Angelegenheit kurzzeitig wieder spannend, doch Wan hatte mit 11:6 das bessere Ende für sich. Im fünften Durchgang ließ die 23-jährige nichts mehr anbrennen, behielt nach der 5:1 Führung beim Seitenwechsel die Nerven und gewann am Ende – nachdem sie von vier Matchbällen zunächst zwei vergab, am Ende mit 11:8.

Der Punkt zum 5:2 war einerseits der Sieg im zweiten Spiel und andererseits Grund dafür, dass Svetlana Ganina im Spiel gegen Yaping Ding im vierten Satz aufgab und der Zähler auf die Berliner Seite fiel.

Sichtlich erfreut war natürlich Abteilungsleiter und Trainer Michael Fuchs der überragenden Vorstellung seines Teams: „Wir haben gewusst, es ist alles möglich. Die knappen Spiele sind diesmal für uns gelaufen. Auch wenn Svetlana Ganina zwei Spiele verloren hat, so hat sie sehr gut gespielt. Dafür hat Yuan Wan die Kohlen aus dem Feuer geholt.“
Der stellvertretende Abteilungsleiter Günther Lodes zeigte sich nach Spielschluss ebenfalls begeistert: „Berlin hat sich wahrscheinlich schon auf die Meisterfeier eingestellt. Es war unsererseits aber sensationell. Eine klasse Leistung unseres Teams. Die Mannschaft hat bis zum Schluss voll mitgezogen.“

Das Entscheidungsspiel um den Deutschen Meistertitel findet am morgigen Sonntag um 13 Uhr in Berlin statt und wird live auf sportdeutschland.tv übertragen

Für den SV DJK Kolbermoor punkteten: Lang, Wan (je 2), Yu (1)

Bericht und Foto: Gerhard Erlich

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