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Neues aus den Vereinen  

TSV Bad Königshofen – TTF Liebherr Ochsenhausen

Das erste Heimspiel des Jahres ist zugleich das drittletzte der Saison. Nach dem Auswärtsspiel des TSV Bad Königshofen gestern Abend in Bergneustadt (Spiel-Ende nach Redaktionsschluss) empfängt die Mannschaft um Lokalmatador Kilian Ort den amtierenden Deutschen Meister und Double-Gewinner der vergangenen Saison TTF Liebherr Ochsenhausen. Bei der Verteidigung des Pokals machte am vergangenen Samstag der ASV Grünwettersbach den Oberschwaben vor 4500 Zuschauern in Neu-Ulm überraschend einen Strich durch die Rechnung. Im Halbfinale besiegte der Titelverteidiger noch seinen Vorgänger Borussia Düsseldorf mit 3:2. Im Endspiel fehlte aber Hugo Calderano, der sich im Spiel gegen Timo Boll verletzt hatte. Woran zu sehen war, dass nicht nur Bad Königshofen, sondern selbst Spitzenteams unter dem Ausfall von Spitzenspielern zu leiden haben.

Der Begriff Firmen-Mannschaft der Tischtennisfreunde Liebherr Ochsenhausen ist eher untertrieben. „Partner“ ist eine internationale Firmengruppe mit 46000 Beschäftigten, davon 2000 in Ochsenhausen, 60 km nördlich des Bodensees gelegen. Die wirtschaftlichen Möglichkeiten beider Vereine liegen in der Relation weiter auseinander als jene von Bayern München und dem SC Freiburg. Den TTF steht mit der Liebherr-Arena eine speziell für Tischtennis-Zwecke nach neuesten Bedarfs-Ermittlungen erbaute Halle zur Verfügung. Der Club rekrutiert seine Spieler zum Teil aus Spielern, die im Liebherr Masters College ausgebildet werden. Dort hin kommen junge Spieler aus der ganzen Welt, trainieren unter hauptamtlichen Trainern und  werden, wenn sie noch nicht für tauglich für den eigenen Verein befunden werden, an andere Clubs weiter vermittelt. So wie Joao Geraldo und Bence Majoros nach Bad Königshofen.

Mit den Grabfeldern vergleichbare Personalprobleme bekommen die TTF nicht. Selbst wenn auch morgen die Nr. 6 der Weltrangliste Hugo Calderano ausfiele, die Art seiner Verletzung ist nicht bekannt, hat man mindestens drei Weltklassespieler zur Verfügung. In Anbetracht der Vielbeschäftigung durch Liga, Pokal, Championsleague, Länderspiele, Weltcupturniere, WM, EM und Olympische Spiele sowie die jeweiligen Vorbereitungslehrgänge der einzelnen Nationen ist diese Breite des Kaders auch nötig. Ein deutscher Spieler steht allerdings nicht im Aufgebot.   

Alle fünf Begegnungen bisher haben die Oberschwaben gewonnen. Am besten schnitt der TSV beim Hinspiel ab, das nach Einzel-Siegen von Bastian Steger gegen Fegerl und Mizuki Oikawa gegen Sidorenko und der Doppel-Niederlage von Oikawa/Zeljko mit 2:3 verloren ging. Filip Zeljko zwang den Weltranglisten-Sechsten Hugo Calderano in den fünften Satz. Es ist damit zu rechnen, dass Trainer Dmitrij Mazunov bei seiner Aufstellung drei bzw. sogar vier Trümpfe ziehen wird, da man sich auf dem Weg zur Titelverteidigung keinen Punktverlust erlauben kann. Ungewiss ist das Mitwirken des Brasilianers Hugo Calderano (Bilanz 10:1), der im Hinspiel den Weg zum Sieg fast allein durch zwei Einzel-Punkte (3:1 gegen Steger, 3:2 gegen Zeljko) ebnete. Der Franzose Simon Gauzy (16:7), Nr. 21 der Weltrangliste, war da ebenso wenig im Einsatz wie der Pole Jakub Dyjas  mit 15:5-Bilanz und WR-Platz 71. Sehr wahrscheinlich, dass mindestens eine Alternative für das Doppel oder für einen Wechsel nach der ersten Runde mit anreist: Entweder der Österreicher Stefan Fegerl (7:8-Bilanz, WR-78.) oder der Russe Vladimir Sidorenko (4:2/WR-169.). Für Sport auf Weltklasse-Niveau ist im Highlight-Spiel 2 der Saison auf jeden Fall schon mal gesorgt.

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