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Neues aus den Vereinen  

Überraschend und äußerst wertvoll

Der TSV Bad Königshofen ringt den DTTB-Pokalsieger 1. FC Saarbrücken nieder

Der wohl überraschendste und zugleich wertvollste Sieg dieser TTBL-Saison 21/22 ist dem TSV Bad Königshofen am Freitagabend mit 3:2 gegen den amtierenden Pokalsieger und Deutschen Meister von 2020, den 1. FC Saarbrücken TT gelungen. Dabei profitierte man auch von dem glücklichen Umstand, dass den Gästen ihr Olympia-Medaillen-Gewinner Patrick Franziska krankheits- und verletzungsbedingt fehlte. Mit dem ehemaligen Königshöfer Darko Jorgic hatten sie aber immer noch u.a. die Nr. 17 der aktualisierten Weltrangliste im Team, dem aber  Kilian Ort im Einzel wie im finalen Doppel den Zahn zog. Weil Filip Zeljko den Inder Manav Vikash Thakkar nieder rang, blieben Polanskys zwei Einzelsiege ohne Bedeutung. Es kam ein langer, laut und intensiv gefeierter Sieg heraus, der dritte in Serie, der zweite gegen die Saarländer im zehnten Vergleich.
Bastian Stegers Beitrag bestand leider immer noch nur darin, den sich in Quarantäne befindenden Koji Itagaki als Coach zu vertreten. Glich es mehr einem Krimi mit Täter-Ermittlung in der allerletzten Sekunde oder einer Achtertbahnfahrt? Es war eher beides, was Filip Zeljko, wieder an 1 aufgeboten, und der junge Inder Thakkar fünf Sätze lang ablieferten. Zuerst zwei klar gewonnene für den Kroaten, danach zwei noch klarer verlorene. Dann im fünften Satz einen Matchball abgewehrt, den eigenen zum 12:10 verwandelt. Solche Spielverläufe ergaben in der Vergangenheit zumeist aus dem leidenschaftlich kämpfenden Filip einen unglücklichen.
Im zweiten Einzel,  Maksim Grebnev gegen den Tschechen Tomas Polansky, stand für Maksim auch die Revanche nach seiner 2:3-Niederlage aus dem Hinspiel an. Wobei der junge Russe seinen Fans natürlich einen Sieg und die 2:0-Führung zur Pause bescheren wollte. Ihn scheint aber Ähnliches zu widerfahren wie Darko Jorgic, als vor vier Jahren dessen Abschied aus dem Grabfeld Richtung Saarland bekannt geworden war: Die Bürde wurde zu schwer. Der wie alle vier TSV´ler ins Herz der Fans Geschlossene verlor Satz eins und zwei, wehrte im dritten zwei Matchbälle ab, gewann noch mit 14:12, den vierten sogar 11:5 und musste sich im fünften 6:11 beugen – zum Pausenstand 1:1, nach eineinhalb Stunden für zwei Spiele.
Die Überzeit holte Kilian Ort in der dritten Begegnung gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Jorgic wieder rein. Es war wohl der beste Kilian Ort, der je in dieser Halle gespielt hat. Wirklich sensationell, wie er dem mehr als 100 WR-Plätze vor ihm geführten Slowenen kein offenes Spiel gestattete, nur im ersten Satz bei 10:7 etwas Widerstand brechen musste (11:9), im zweiten (11:5) und dritten aber eindeutig der Chef im Ring war. Ort spielt zwar seit Wochen, seit Steger fehlt, in bestechender Form samt Verantwortung. Aber so hoch konzentriert, immer kontrolliert und taktisch immer die richtige Entscheidung treffend, konstant vom ersten bis zum letzten Ball – da hätte der Bundestrainer gern mal zuschauen können.
Im Einser-Einzel meldete sich das Pech bei Filip Zeljko zurück. Tomas Polansky knöpfte ihm die ersten zwei Sätze (10:12 und 11:13) nicht nur hauchdünn und denkbar unglücklich ab. Er zermürbte ihn auch mental so sehr, dass er im dritten, physisch und psychisch fix und fertig, 6:11 unterging.
Immer obenauf waren bis über die dritte Stunde hinaus Ort/Grebnev im Entscheidungsdoppel gegen Jorgic/Thakkar. Wobei Jorgic immer noch an den mentalen Folgen seiner Schlappe gegen Ort zu knabbern hatte und nicht der erwartete Leader im Saar-Duo war. Während Ort immer noch lichterloh brannte, als habe er die Betriebstemperatur von seinem Einzel eins zu eins mit herüber genommen. Und an seiner Seite hangelte sich „Maxi“ Grebnev ebenbürtig hoch, immerhin amtierender U21- und Herren-Europameister im Doppel, zum 11:4/11:8/11:8 und beide versetzten die Fans in Verzückung.
Ergebnisse:
Filip Zeljko – Manav Vikash Thakkar    3:2
(11:9/11:8/6:11/6:11/12:10)
Maksim Grebnev – Tomas Polansky        2:3
(6:11/8:11/14:12/11:5/6:11)
Kilian Ort – Darko Jorgic            3:0            
(11:9/11:5/11:5)        
Zeljko – Polansky                0:3
(10:12/11:13/6:11)
Ort/Grebnev – Jorgic/Thakkar        3:0
(11:4/11:8/11:8)
Zuschauer: 253
Oberschiedsrichter: Roland Gebhardt (Rothenburg o.d.T.)

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