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Mannschaftssport Jugend  

Große Herausforderung mit viel Spaß: Kitzinger Gymnasiasten beim Bundesfinale in Berlin

Kitzinger Armin-Knab-Gymnasium will im Tischtennis-Bundesfinale als Vertreter Bayerns möglichst gut abschneiden. Das Kollektiv ist die Stärke der sieben Spieler und ihres Lehrers. Ihnen ist aber die Schwere bewusst, im Konzert der Großen bei „Jugend trainiert für Olympia“ mitzuhalten.

Mit viel Spaß, aber auch angriffslustig, fahren die Schüler des Armin-Knab-Gymnasiums Kitzingen zum Tischtennis-Bundesfinale nach Berlin (von links): Niklas Vogt, Mirko Winzenhörlein, Dominik Kleinschrodt, Timo Pollithy, Kilian Hartner, Felix Lenz und Timo Philipp. Foto: Carlo Bank ©Carlo Bank

Kitzingen/Berlin    Wenn sich am Dienstagmorgen der ICE Richtung Berlin in Bewegung setzt, fahren auch die Hoffnungen der Kitzinger Armin-Knab-Gymnasiasten (AKG) in die Bundeshauptstadt. Ein Septett aus Schülern der 9. bis 11. Klasse will dann zusammen mit ihrem  Lehrer und Betreuer Carlo Bank eine möglichst gute Figur beim Tischtennis-Bundesfinale  (Jungen II, Jahrgang 2002 bis 2005) „Jugend trainiert für Olympia“ abgeben. Wohl wissend, dass die Konkurrenz der 16 Landessieger sehr anspruchsvoll für die Kitzinger und Biebelrieder Vereinsspieler wird.

Mittwoch, 8. Mai, stehen die Gruppenspiele auf dem Programm, Donnerstag, 9.Mai, werden die Plätze ausgespielt. Vier Gruppen a vier Mannschaften aus den 16 Bundesländern kämpfen um den Einzug in das Viertelfinale, das aber nur den jeweiligen Gruppenersten und -zweiten winkt. Unweit des Berliner Olympiastadions erwarten die Kitzinger im Horst-Korber-Sportzentrum in ihrer Gruppe B die Vertretung Hessens (Carl-von-Weinberg-Schule Frankfurt am Main), Mecklenburg-Vorpommerns (Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Greifswald) und Hamburgs (Gymnasium Grootmoor Hamburg). Letztere Mannschaft ist auch gleich um 11 Uhr erster Gegner der Kitzinger Gymnasiasten. Um 13 Uhr geht es gegen Hessens Vertretung, und um 14.45 Uhr steht Mecklenburg-Vorpommerns Greifswald als letzter Gruppengegner auf dem Programm.

Über jeden Erfolg freuen

„Alles ist ein Erfolg, egal wie sie abschneiden“, freut sich Carlo Bank für seine Schüler: „Es ist toll, dass sie so weit gekommen sind.“ Er weiß, dass es schwer für seine Schüler wird: „Ich glaube nicht, dass sie weit kommen werden.“ Aber es werde ihn freuen, falls es doch anders sei. Die Hessen seien sehr stark – letztes Jahr wurden sie Zweiter –, und gerade in den neuen Bundesländern gebe es Sportinternate mit sehr starken (Bundesliga)-Spielern. Hamburg könne er indessen schwer einschätzen. Jedenfalls sei das Armin-Knab-Gymnasium in der Gruppe B nach Spielstärke (TTR-Punkte) an Rang drei gesetzt. Dessen Spieler kommen in der Jungen-Verbandsliga Nordwest (TV Etwashausen) beziehungsweise in der Bezirksoberliga Jungen (TSV Biebelried) zum Einsatz und treten in Herrenteams an.

Fruchtbare Sport-Arbeitsgemeinschaft mit dem TV Etwashausen

Und gerade an den TV Etwashausen richtet Bank einen großen Dank. „Mit dem TVE hat das Armin-Knab-Gymnasium eine Sport-Arbeitsgemeinschaft (SAG) gegründet. Und ohne die gute Vereinsarbeit und die guten Vereine wären wir nicht so weit gekommen.“ Montags trainierten die sieben Jugendlichen gemeinsam regelmäßig in der Kitzinger Florian-Geyer-Halle unter der Leitung von Felix Günzel, der mit dem TVE in Bayerns höchster Herrenliga spielt.

Günzel begleitete die Schüler auch auf den vorherigen Entscheiden, so auch beim Bayernfinale in dem wohl engsten Spiel gegen das Johann-M.-Sailer Gymnasium Dillingen aus Schwaben, das nach einem 1:4-Rückstand gegen den Süd-Verbandssieger noch mit 5:4 an den Norden ging und so das Ticket für die Kitzinger nach Berlin bedeutete.  Dominik Kleinschroth, der mit Mirko Winzenhörlein das Schlussdoppel bestritt, erinnert sich. „Wir haben uns jedoch zurückgekämpft, und am Ende stand es dann 4:4. Also war unser Doppel das entscheidende Spiel. Ein weiterer Umstand, der den Sieg noch unmöglicher und im Nachhinein schöner machte, war der, dass wir gegen die beiden Gegner spielten, gegen die wir in den Einzeln beide verloren haben.“ Trotzdem hätten sie dann das Doppel sogar 3:0 gewonnen. „Es war ein unglaubliches Gefühl, und bis zu dem Moment, wenn ich in Berlin ankomme, kann ich es immer noch nicht richtig fassen."

Wissen nicht viel über gegnerische Mannschaften

Wie es dort sportlich für die Kitzinger läuft, könne der 16-jährige Biebelrieder schwer einschätzen, „weil wir auch nicht viel über die gegnerischen Mannschaften wissen, da sie ja nicht aus einem Verein stammen, sondern zusammengemischt als eine Schulmannschaft antreten. Wir werden aber definitiv unser Bestes geben und versuchen, so weit wie möglich zu kommen.“ Der Zehntklässler wird nach den zwei Anfangsdoppeln, als Nummer fünf der Mannschaft, das erste Einzel spielen.

Vorher müssen noch Timo Philipp, Kilian Hartner, Felix Lenz (alle TV Etwashausen) und Timo Pollithy (TSV Biebelried)  - die Nummern eins bis vier in dieser Reihenfolge -  die beiden Anfangsdoppel bestreiten. Der 15-jährige Timo Philipp will die „Gruppenphase überstehen und gucken, was dann noch geht".  Favorit des Neuntklässlers ist Düsseldorf. Kilian Hartner (16 Jahre, 10. Klasse) will  „unter die besten Zehn kommen“.  Er glaube nicht, dass Kitzingen Gruppenerster oder -zweiter wird, aber dafür in den Platzierungsspielen Chancen besitzt. Optimistischer ist der 15-jährige Felix Lenz. Der Neuntklässler will „die Gruppenphase überstehen und schauen, was dann noch geht“. Timo Pollithy (16 Jahre, 11. Klasse) ist noch ein Stück selbstbewusster: „Wir wollen gut aus der Gruppenphase rauskommen, mit dem Ziel Viertelfinale, Perspektive Halbfinale.“ Doch bevor diese Akteure in dieser Reihenfolge ihre Einzel bestreiten (dürfen), tritt im vierten Match erst noch die Nummer sechs der Mannschaft, Mirko Winzenhörlein (TSV Biebelried), an den Tisch. Der Zehntklässler ist überzeugt, dass sie die Gruppenphase überstehen und im soliden Mittelfeld landen – „Platz acht“, meint der 15-Jährige. Auch Ersatzspieler Niklas Vogt (16 Jahre, 10. Klasse) vom TSV Biebelried ist sich sicher: „Die Gruppenphase überstehen wir auf jeden Fall.“

Die Chemie stimmt

Schon alleine die Aussagen der Kitzinger Gymnasiasten zeigen, dass sie keineswegs Angst vor großen Namen haben und sich doch einiges ausrechnen. Denn auch intern stimmt die Chemie: „Sie sind zwar alle unterschiedlich, aber sie managen sich untereinander“, sagt Betreuer Carlo Bank. Er sieht sich in der Rolle,  psychologisch auf die Spieler einzuwirken. „Das Technische und Taktische sowie die Feinheiten können die Spieler besser.“ Die ruhenden Pole in der Mannschaft seien Kilian Hartner und Timo Pollithy, die auch wichtig fürs Gewinnen sind. Die beiden Spieler nähmen Felix Lenz mit, der sich immer weiter gesteigert habe. Von seiner Tagesform abhängig indes sei Timo Philipp, während Dominik Kleinschroth und Mirko Winzenhörlein reine Verteidigungsspieler mit starken Nerven seien. Und sollte jemand ausfallen und mit einer anderen Taktik gespielt werden, stünde mit Niklas Vogt ein guter Ersatzspieler zur Verfügung.

Größter Erfolg

Carlo Bank war es übrigens, der vor knapp zehn Jahren das Armin-Knab-Gymnasium – sonst eher bekannt durch Teilnahmen an Handball- und Leichtathletik-Wettbewerben – erstmals zum Tischtennis-Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ anmeldete und heuer mit dem Bundesfinale den größten Erfolg dieser „Abteilung“ feiert: Denn „meist sind wir bei der ‚Nordbayerischen‘ gescheitert“. Nicht dabei wird Felix Günzel sein, der zu dieser Zeit verhindert ist. Er wird allerdings noch das Abschlusstraining am Montag, 6. Mai, halten, bei dem die Gymnasiasten mit neuen gesponserten Trikots für Berlin eingekleidet werden.   

„Berlin wird ein Erlebnis“, betont der Lehrer, der erst im letzten Jahr mit der Handball-Mannschaft des AKG im Bundesfinale dort antrat. Besonders der Abschlussabend am Freitag in der Max-Schmeling-Halle mit ihren rund 12000 Plätzen werde ein Ereignis sein. Natürlich wollen die Kitzinger auch etwas von der Hauptstadt sehen, ehe es Samstagfrüh mit dem ICE wieder nach Kitzingen zurückgeht. Timo Philipp bringt es auf einen Nenner: „Schulfrei ist immer gut -  und natürlich Berlin anschauen.“ Kilian Hartner indes will „eine gute Zeit und Spaß haben“. Auf „eine chillige Zeit“, freut sich Felix Lenz. „Die Stadt anschauen - man kommt nicht so oft dahin - und Zeit miteinander verbringen“, sagt Timo Pollithy. „Ich hoffe nur, dass ich genügend Schlaf bekomme“, sagt Mirko Winzenhörlein.   „Eine gute Woche in Berlin verbringen“, will Niklas Vogt. 

Das Schlusswort hat Dominik Kleinschroth, der im engsten Fall der Fälle mit seinem langjährigen Vereinskameraden Mirko Winzenhörlein wieder  das Schlussdoppel bestreiten wird: „Ich hoffe, ich kann viel von dieser wunderschönen Stadt für mich mitnehmen. Er möchte so viel, wie es geht, von ihr sehen. Denn, „es gibt für mich keine schönere Stadt in Deutschland, in der ich dieses Finale lieber bestreiten würde“.

 

 

 

 

 

 

   

 

 

 

 

 

 

   

Das Armin-Knab-Gymnasium Kitzingen will im Tischtennis-Bundesfinale in Berlin im Konzert der Großen mitmischen: Lehrer und Betreuer Carlo Bank (von links), Timo Pollithy, Timo Philipp, Niklas Vogt, Kilian Hartner, Felix Lenz und Mirko Winzenhörlein. Es fehlt Dominik Kleinschrodt, der am Fototermin kurzfristig nicht teilnehmen konnte. Foto: Gerd Ludwig ©Gerd Ludwig

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