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Mannschaftssport Erwachsene  

Kolbermoors Damen festigen den ersten Platz

Tischtennis-Bundesligist benötigt aber 185 Minuten für 6:2 Heimsieg gegen das Tabellenschlusslicht

Während Schiedsrichterin Bernadette Schelle die rechte Hand hebt, Kristin Lang den elften Punkt zuspricht und diese eine Faust bildet, hätte Chantal Mantz im Boden versinken können, war sie es doch, die im Entscheidungssatz bis in die Schlussphase als sichere Siegerin aussah. Foto: Erlich

Kolbermoor – Wer gedacht hatte, Kolbermoors Bundesliga-Tischtennisdamen würden die Aufgabe gegen die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim im Vorübergehen lösen, der musste sich eines Besseren belehren lassen.
Immerhin 185 Minuten dauerte es, bis der Tabellenführer das Schlusslicht in eigener Halle mit 6:2 in die Schranken weisen konnte.

Kolbermoors Abteilungsleiter Michael Fuchs, der nicht anwesend sein konnte und durch Krisztina Toth sowie Boris Pranjkovic als Betreuerduo vertreten wurde, hatte schon vor dieser Begegnung gewarnt, dass die Gäste aufgrund der Tatsache, dass sie wieder komplett antreten konnten, ein schwerer Gegner sind.
Letztendlich sollte sich fast alles bestätigen, was Fuchs prophezeite. Von den acht Begegnungen, die gespielt wurden, gingen nicht weniger als deren fünf über die volle Distanz, wobei hier gleich viermal die Hausherrinnen das bessere Ende für sich hatten. Und nicht weniger als 16 Sätze endete mit jeweils nur zwei Punkten Unterschied.
Wie schwer man sich gegen den vermeintlichen Außenseiter tat, stellte schon die Auftaktbegegnung unter Beweis, in der Kristin Lang die ersten beiden Sätze gegen Giorgia Piccolin jeweils in der Verlängerung gewann. In den beiden nächsten Durchgängen lief sie der Italienerin immer zwei Punkte hinterher und verlor, sodass es zu einem fünften Satz kommen musste. In diesem wechselte man bei 5:2 die Seiten und zumindest von da an ließ sich Lang die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Beim Stand von 10:6 nutzte sie den ersten Matchball und brachte die Hausherrinnen mit 1:0 in Führung.
Ganz schlecht erging es hingegen Yuan Wan gegen Chantal Mantz. Die 23-Jährige, die sich zuletzt in hervorragender Form präsentierte, kam diesmal gar nicht so richtig in Schwung. Zwar führte sie im zweiten Durchgang noch mit 10:8, doch am Ende hatte sie gegen Mantz mit 10:12 das Nachsehen. Nach dem 0:3 Rückstand im dritten Satz versuchte sie es noch mit einem Timeout, aber das brachte eher sie als ihre Gegnerin aus dem Tritt. Die Folge war eine 1:11 Niederlage und der Punkt zum 1:1 Ausgleich. Krisztina Toth meinte nach dieser Begegnung: „Yuan Wan hat diesmal nur wenige Akzente setzen können. Aber Chantal Mantz hat auch sehr gut gespielt, das muss man auch einmal sagen“.
Als dann im hinteren Paarkreuz zwei Punkte verbucht werden konnten, wobei aber Anastasia Bondareva gegen Katerina Tomanovska ebenfalls fünf Sätze benötigte, und auf der Anzeigetafel eine 3:1 Führung zu lesen war, hoffte man, dass man nach dem ersten Durchgang, der doch etwas holprig verlaufen war, im zweiten Durchgang zusetzen könne.
Zumindest durfte man behaupten, gleich einmal gepunktet zu haben. Zuständig hierfür war Kristin Lang, die das Spitzenspiel gegen Chantal Mantz für sich entschied. Beide Akteurinnen schenkten sich über weite Strecken nichts, wobei aber Lang nach der 2:0 Satzführung scheinbar wie die klare Siegerin aussehen sollte. In den nächsten beiden Sätzen hatte die 35-Jährige wohl etwas zu viel Sand im Getriebe und kassierte prompt den Ausgleich. Dieser schien auch noch im Entscheidungssatz vorhanden zu sein, denn nach dem 0:3 Rückstand nahm sie ein Timeout, kassierte danach aber weitere zwei Punkte zum 0:5. Nach dem Seitenwechsel arbeitete sie sich sukzessive an ihre Gegnerin heran, die sich nach dem 4:7 ebenfalls noch mit einem Timeout zu retten versuchte. Lang gelang mit der Zeit aber der Ausgleich zum 9:9 und nach der 10:9 Führung nutzte sie den ersten Matchball zum 11:9 Sieg.
Yuan Wan verlor hingegen gegen Giorgia Piccolin auch ihr zweites Spiel – sie konnte dabei im vierten Satz fünf Matchbälle nicht verwerten – im  Entscheidungssatz nach einer 7:2 Führung mit 11:13, sodass es nach dem 4:2 weiter spannend blieb. Erst als Svetlana Ganina mit dem Dreisatzerfolg gegen Katerina Tomanovska auf 5:2 erhöhte und der Sieg nun feststand, löste sich die Spannung ein wenig.
Für die sorgte aber noch Anastasia Bondareva im Schlusseinzel. Gegen Bingens Neuzugang Karolina Mynarova lag sie in den ersten beiden Sätzen jeweils mit 2:4 im Rückstand, gewann aber mit 11:9 beziehungweise 12:10 zur 2:0 Satzführung. Nach den verlorenen Sätzen drei und vier gab sie sich im Entscheidungssatz nochmals einen Ruck, überstand nach der 3:0 Führung das Timeout unbeschadet. Nach dem Seitenwechsel beim Stand von 5:0 hatte sie den Widerstand ihrer Gegnerin gebrochen und  setzte sich mit 11:2 letztendlich klar durch.

Michael Fuchs, der sich noch zu Wort meldete, sagte: „Es war kein einfaches Spiel für uns. Wir freuen uns über diesen Sieg und können positiv in die kommenden Spiele gehen“.

Für den SV DJK Kolbermoor punkteten:
Lang, Ganina, Bondareva (je 2).  

Bericht und Foto: Gerhard Erlich

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