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Mannschaftssport Erwachsene  

Kolbermoors Damen konnten den Spieß nicht umdrehen

Trotz besserer Sätze und Bälle scheidet TT-Bundesligist nach 5:5 im Play-off-Halbfinalrückspiel aus

Kristin Lang gewann gegen Petrissa Solja einen Fünfsatzkrimi, konnte aber Kolbermoors Ausscheiden nach dem Play-off-Halbfinale auch nicht verhindern. Foto: Gerhard Erlich

Langstadt – Für Kolbermoors Bundesliga-Tischtennisdamen ist die Saison nun vorbei. Im Rückspiel des Play-off-Halbfinals reichte ihnen am gestrigen Ostermontag beim TSV Langstadt ein 5:5 Unentschieden für ein mögliches Entscheidungsspiel nicht, obwohl sie um drei Sätze (21:18) und gespielten Bällen (378:364) besser gewesen wären.

Ungemach drohte bereits nach den Eingangsdoppeln, die beide verloren wurden. Dabei schien es, als hätte Trainer Michael Fuchs im Gegensatz Hinspiel die bessere Doppelaufstellung erwischt.
Aber Kristin Lang und Yuan Wan, die mit Tanja Krämer sowie deren Partnerin Franziska Schreiner auf das vermeintlich schwächere Doppel trafen, musste am Ende eine 2:3 Niederlage hinnehmen. Nach dem vierten Satz, als sie mit 0:3 im Rückstand lagen, hier ein Timeout nahmen und den Durchgang noch mit 11:6 gewinnen konnten, schien sich eine Wende anzubahnen. Im fünften Satz aber lagen sie beim Seitenwechsel erneut mit drei Punkten – diesmal mit 2:5 – im Hintertreffen kam an ihre Gegnerinnen nicht mehr heran. Letztendlich verloren sie mit 4:11 sogar verhältnismäßig hoch.
Auch bei Svetlana Gania und Naomi Pranjkovic hat es nicht geklappt, etwas Zählbares zu erreichen, auch wenn sie sich gegen Petriassa Solja und Chantal Mantz in den vier Sätzen, die absolviert wurden, mehr als achtbar aus der Affäre zogen. Nach dem 1:2 Satzrückstand kamen sie in Durchgang Nummer vier nochmals auf 8:9 an ihre Gegnerinnen, die daraufhin ein Timeout nahmen, heran. Als sie zwei Matchbälle beim Stand von 8:10 zunächst abwehren konnten, schien man das Blatt wenden zu können. Aber dem sollte nicht sein, denn Langstadt verbuchte die zwei fehlenden Punkte zum 12:10 Sieg und damit zu einer 2:0 Führung.
Dramatisch dann, was sich in den Einzeln abspielte, der erster Durchgang unentschieden endete.
Während Kristin Lang einen 3:0 Sieg gegen Chantal Mantz einfuhr, machte es Yuan Wan besonders spannend und hatte einmal mehr das Pech auf ihrem Schläger. Obwohl sie den vierten Durchgang gegen Petrissa Solja sang- und klanglos mit 3:11 verlor und auch im Entscheidungssatz beim Seitenwechsel mit 2:5 im Rückstand lag, gelang es ihr, nochmals alles aus sich herauszuholen. Nach der 10:9 Führung hatte sie sogar Matchball, kassierte den Ausgleich und bekam die gleiche Chance nach der 11:10 Führung nochmals geboten. Aber deren 28-Jährige Gegnerin hielt mit Wan mit, glich aus und am Ende stand die gebürtige Eberswalderin nach dem 11:13 in der Verlängerung doch noch mit leeren Händen da.
Punkteteilung auch im hinteren Paarkreuz: Dem fast ungefährdeten 3:0 Erfolg Svetlana Ganinas gegen Franziska Schreiner – nur im dritten Satz, als Ganina nach einem 9:10 Rückstand einen Satzball abwehren musste – bot Naomi Pranjkovic und auch Tanja Krämer ein Duell auf Augenhöhe mit negativem Ausgang für die Kolbermoorerin. Besonders bitte war es für Pranjkovic, dass sie im ersten Satz in der Anfangsphase acht Punkte am Stück kassierte, zwar noch an Krämer herankam um dann doch mit 8:11 den Kürzeren zu ziehen. Als sie im zweiten Satz einen 7:10 Rückstand ausgleichen konnte und diesen Durchgang sogar mit 12:10 für sich entschied, schien sie ihre Gegnerin im Griff zu haben. Aber die inzwischen 42-Jährige Rechtshänderin, die nach außen hin oftmals stoisch ruhig wirkt, ließ sich nicht aus der viel zitierten Ruhe bringen. Vielmehr war es wiederum Pranjkovic, die einem Rückstand nachlaufen musste und mit dem 9:11 mit zwei Punkten Abstand erneut verlor. Im vierten Satz führte die Kolbermoorerin sogar mit 10:9, brachte den einen Satzball jedoch nicht über die Runden und hatte auch hier in der Verlängerung mit 14:16 das Nachsehen.
Das man jetzt nach dem 2:4 Rückstand unbedingt alle Spiele gewinnen musste, um ein Entscheidungsspiel zu erzwingen, war allen Beteiligten klar. Dementsprechend agierten auch Kristin Lang sowie Yuan Wan. Lang gelang es endlich, Petrissa Solja zu knacken, obwohl sie zunächst mit 0:2 Sätzen zurück lag. Im dritten Durchgang ließ sie sich einen 10:7 Vorsprung nicht mehr aus der Hand nehmen und gewann auch den vierten Satz nach einer 10:7 Führung erneut mit 11:7. Im Entscheidungssatz führte sie beim Seitenwechsel mit 5:2 und kurz darauf mit 7:2. Allerdings musste sie in der Endphase den 8:8 Ausgleich hinnehmen, ehe ihr beim Stand von 10:8 zwei Matchbälle gelangen. Mit eigenem Aufschlag vollendete sie zum 11:8 Sieg und ließ Kolbermoor hoffen.
Yuan Wan gewann derweil gegen Chantal Mantz und glich zum vielumjubelten 4:4 aus. Als dann auch noch Svetlana Ganina gegen Tanja Krämer mit 3:0 Sätzen erfolgreich blieb, führte Kolbermoor plötzlich mit 5:4 und lag ganz dicht vor dem Gewinn des Spiels.
Naomi Pranjkovic legte in der letzten Begegnung gegen Franziska Schreiner dann auch tatsächlich los wie die Feuerwehr. Aber aus der anfänglichen 5:3 Führung wurde mit der Zeit ein 5:9 Rückstand, der sich zudem auch noch in eine 6:11 Niederlage verwandelte. Dies brachte die Kolbermoorerin anscheinend so aus dem Tritt, dass sie Durchgang Nummer zwei sogar mit 2:11 verlor. Im dritten Satz hatte sich die 18-Jährige wieder gefangen, ging mit 4:2 sowie 5:3 in Führung und musste gegen die gebürtige Aschaffenburgerin aber erneut den Ausgleich zum 6:6 hinnehmen. Nach dem 6:7 Rückstand probierte sie es durch ein Timeout, ihre Gegnerin nochmals aus dem Tritt zu bringen. Doch genau das Gegenteil traf ein. Während Pranjkovic immer weiter an Boden verlor, passte bei Schreiner plötzlich jeder Schlag. Die Folge war eine 0:3 Niederlage, die zum 5:5 und damit zum Saisonende führte. Auf Kolbermoorer Seite war die Enttäuschung dementsprechend groß, dass man den Spieß nicht umdrehen konnte.
Trainer Michael Fuchs meinte nach Spielende: „Wir sind leider mit 0:2 nach den Eingangsdoppeln in die Einzel gegangen. Dabei haben wir auf Risiko gesetzt und gehofft, selber mit 2:0 in Führung gehen zu können. Auch die Niederlage von Yuan Wan gegen Petrissa Solja war etwas unglücklich. Die Damen sind zwar jetzt etwas niedergeschlagen, dass wir im Halbfinale ausgeschieden sind. Aber dass wir so weit gekommen sind, damit hat vor einiger Zeit wahrscheinlich keiner damit gerechnet“.

Für den SV DJK Kolbermoor punkteten:
Doppel: Fehlanzeige; Einzel: Lang, Ganina (je 2), Wan (1). 

Bericht und Fotos: Gerhard Erlich

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