Kolbermoor – Endlich ist auch bei Kolbermoors Erstliga-Tischtennisdamen der Knoten geplatzt.
Im dritten Spiel dieser Saison landeten sie mit dem 6:4 Erfolg gegen den ESV Weil/Rhein ihren ersten doppelten Punktgewinn.
Spielerin des Tages wurde Laura Tiefenbrunner, die den Sieg unter Dach und Fach brachte.
Wer bei der Begrüßung die Aufstellung der Kolbermoorer Damen sah, staunte nicht schlecht. Nicht weniger als sechs Spielerinnen standen in einer Reihe. Kristin Lang begründete diese noch mit dem Hinweis: „Wir müssen heute alle Register ziehen“.
Schon in den Eingangsdoppeln zeigte sich, dass die langjährige Akteurin auf Seiten der Oberbayerinnen nicht Unrecht haben sollte. Denn gegen die Gäste aus dem Dreiländereck mussten sie sich ziemlich ins Zeug legen um zunächst ein 1:1 Unentschieden zu erzielen.
Was den Zuschauern dabei nicht verborgen blieb, war die Tatsache, dass Kolbermoors Neuzugang, nämlich die Schwedin Linda Bergström an der Seite ihrer Partnerin Svetlana Ganina ein geradezu optimales Duo bildete und nicht unverdient in vier Sätzen gegen die Paarung Dobreva/Sozoniuk das bessere Ende für sich fand.
Die Einzel hatten es dann aber doch in sich, denn der Schwedin, die zum Auftakt auf Polina Dobreva traf, merkte man überhaupt nicht an, dass sie wenige Stunden zuvor von den WTT Championships aus China am Münchner Flughafen ankam. Wie stark sie ist, stellte sie im dritten Satz unter Beweis, als sie nach der 2:0 Satzführung gegen Polina Dobreva beim Stand von 9:10 einen Satzball abwehren konnte und selber mit 12:10 letztendlich die Partie beendete.
Auch das Spiel von Kristin Lang sorgte – zumindest auf der Seite der Gastgeberinnen – für etwas Unmut. Als sie im dritten Satz gegen Hana Arapovic beim Stand von 0:3 ein Timeout nahm, warf sie den Schläger auf den Tisch und erhielt vom Schiedsrichter prompt die gelbe Karte gezeigt.
Auch wenn sie sich noch an ihre Gegnerin herankämpfen konnte, der Punkt blieb ihr nach dem 10:12 verwehrt. Der Punkteteilung im hinteren Paarkreuz, welche zum 3:3 führte, folgte erneut der große Auftritt von Linda Bergström. Die Abwehrspielerin hatte Hana Arapovic dabei recht gut im Griff und behielt mit 3:0 Sätzen die Oberhand.
Für Kristin Lang verlief die Begegnung gegen Polina Dobreva hingegen alles andere als optimal. Nach Beendigung des ersten Satzes, den sie mit 9:11 verlor, warf sie den Schläger ins Netz und erhielt dafür die rote Karte. Als Folge dessen musste sie Durchgang Nummer zwei mit einem Minuspunkt beginnen. Diese Karte schien Lang aber zu beflügeln, denn in Durchgang Nummer zwei erspielte sie sich eine 7:3 Führung und gewann mit 11:9. Dem gewonnen dritten Satz, wobei sie die letzten beiden Punkte mit zwei Kantenbällen erzielte, ließ sie einen 11:1 Sieg folgen.
Die 5:3 Führung reichte nunmehr zumindest zu einem Punkt und hätte fast auch Bestand gehabt, denn Solomiya Bratyko verlor überraschend das Duell gegen Ievgeniia Sozoniuk.
Die Last lag im letzten Einzel nun auf Laura Tiefenbrunner, der man im Einzel den Vorzug vor Svetlana Ganina beziehungsweise Naomi Pranjkovic gegeben hatte. Nach der 2:1 Satzführung gegen Vivien Scholz, wobei diese drei Durchgänge schon ein Drama waren, nahm Scholz im vierten Satz beim Stand von 4:3 für Kolbermoor ein Timeout. Tiefenbrunner gelang zwar der nächste Punkt, dennoch verlor sie mit 9:11. Im entscheidenden fünften Satz führte die Kolbermoorerin beim Seitenwechsel mit 5:2, schien einem sicheren Sieg entgegenzusteuern und lag aber plötzlich mit 7:8 im Rückstand. Mit einem Kraftakt holte sie vier Zähler in Folge und brachte den knappen 6:4 Erfolg doch noch unter Dach und Fach.
Trainer Michael Fuchs fiel sichtlich ein Stein vom Herzen, indem er meinte: „Der Aufwand, Laura Tiefenbrunner zu bringen, hat sich voll ausgezahlt. Zudem hat die Mannschaft super gespielt“.
Für den SV DJK Kolbermoor punkteten:
Doppel: Bergström/Ganina (1); Einzel: Bergström (2), Lang, Brateyko, Tiefenbrunner (je 1).
Bericht und Foto: Gerhard Erlich