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Mannschaftssport Erwachsene  

Unentschieden im Spitzenspiel fühlt sich wie ein Sieg an

Kolbermoors Bundesliga-Tischtennisdamen sind mit dem 5:5-Unentschieden mehr als zufrieden

Weinheim – Am Ende waren alle zufrieden. Kolbermoors Bundesliga-Tischtennisdamen vielleicht sogar noch ein wenig mehr.
Denn im Spitzenspiel beim TTC Weinheim erreichte das heimische Quartett mit dem 5:5 Unentschieden einen wichtigen Punkt im Kampf um die Play-off Plätze.

Dass Weinheims Damen ein absolut ernstzunehmendes Spitzenteam sind, wussten Kolbermoors Damen ja aus der Vorrunde.
Denn schon damals teilte man sich beim 5:5 die Punkte. Und um ihre Stärke nochmals zu unterstreichen, schlugen Baden-Württembergs Damen, deren Zuhause etwa 18 Kilometer nördlich von Heidelberg liegt, zwei Tage vor dieser Begegnung nicht unverdient den Bundesliga-Krösus ttc berlin eastside mit 6:4. Diese Warnung kam bei Kolbermoors Trainer und Abteilungsleiter Michael Fuchs sowie seinen Schützlingen auch an, weshalb er versuchte, die Eingangsdoppel taktisch richtig aufzustellen.
Der volle Erfolg mit zwei gewonnenen Doppeln blieb zwar aus, aber mit dem einen Punkt, den man anfangs auf dem Konto verbuchen durfte, konnte man leben. Dabei hätte es aber durchaus ein wenig mehr sein können. Linda Bergström und Svetlana Ganina führte im dritten Satz mit 10:9, hatten Satzball und mussten sich dann in der Verlängerung Yuan Wan sowie ihrer Partnerin Sophia Klee doch noch geschlagen geben. Nach dem Ausgleich zum 2:2 lag man im Entscheidungssatz beim Seitenwechsel mit 3:5 im Hintertreffen, schaffte zwischenzeitlich aber das 5:5. Daraufhin nahm Weinheim ein Timeout, das Kolbermoors Damen etwas aus dem Tritt brachte. Die Folge war ein 6:10 Rückstand, den man nicht mehr aufholen konnte und letztendlich mit der 6:11 Niederlage auch 0:1 im Hintertreffen lag. Der verdiente Punkt zum 1:1 gelang dafür Kristin Lang und Solomiya Bratyko. Im Spiel gegen das Duo Takahashi/Piccolin mussten sie ebenfalls in den Entscheidungssatz gehen, in dem sie beim Seitenwechsel aber mit 5:4 führten. Diesen Vorsprung bauten sie auf 10:6 aus, vergaben dann den ersten Matchball und punkteten letztendlich zum 11:7.
Im ersten Paarkreuz teilten sich beide Teams erneut die Punkte. Sofern man hier von Pechvogel sprechen kann, dann war es Kristin Lang. Gegen die Brasilianerin Bruna Takahashi, gegen die sie mit 0:3 Sätzen unterlag, holte sie im zweiten Satz einen 7:10 Rückstand auf und unterlag in der Verlängerung mit 12:14. Gleiches passierte ihr in Durchgang Nummer drei, in dem sie nach dem 10:10 zwei Satzbälle nicht nutzen konnte und mit dem gleichen Ergebnis das schlechtere Ende für sich hatte.
Dass man zunächst im Spiel blieb, war Linda Bergström zu verdanken. Die Schwedin verlor zwar den ersten Satz gegen Yuan Wan mit 7:11, zog dann aber die Zügel deutlich an. Dass sie zu den besten Spielerinnen der Welt zählt, unterstrich sie im vierten Durchgang, in dem sie anfangs mit 0:4 zurück lag, Punkt um Punkt aufholte und plötzlich mit 10:8 führte. Bei eigenem Aufschlag vollendete sie dann das Werk zum 11:8 und zum 2:2 Zwischenstand.
Als aber im hinteren Paarkreuz überhaupt nichts Zählbares zum Vorschein kam, schlitterte man aus heimischer Sicht kurzzeitig in eine kritische Phase, in der man sich aber zunächst auf Linda Bergström verlassen konnte. Sie war es, die Takahashi insgesamt recht gut im Griff hatte und folglich auch – wenngleich in manchen Situation etwas glücklich – die Begegnung in drei Sätzen durchzog. Durch den Erfolg ihrer Mannschaftskollegin angestachelt, setzte auch Kristin Lang frische Kräfte gegen ihre ehemalige Mannschaftskollegin Yuan Wan frei. Dies wirkte sich so aus, dass sie in Durchgang Nummer vier einen 1:4 Rückstand sukzessive in eine 10:8 Führung umwandelte, den ersten Satzball zum 11:8 nutzte und nach dem Ausgleich zum 2:2 den Entscheidungssatz erreichte. In dem lag sie beim Seitenwechsel mit 5:2 voran, machte es zwischenzeitlich aber spannend um dann beim Stand von 10:8 drei Matchbälle zu haben. Der erste misslang zwar, aber der zweite sollte zum 11:8 sitzen.
Das 4:4 war natürlich jetzt schon ein erster Schritt für einen Punktgewinn, der aber wieder in Gefahr geriet, als Svetlana Ganina auch ihr zweites Einzel – diesmal gegen Matej Jeger – verlor. Da bereits alle Begegnungen gespielt waren, richteten sich für das abschließende Einzel alle Blicke auf Solomiya Brateyko und deren Gegnerin Sophia Klee. Anfangs schien sich Brateyko noch nicht so recht wohlzufühlen, lag sie doch im ersten Satz gegen Klee innerhalb kürzester Zeit mit 0:4 im Rückstand. Dann aber besann sie sich ihre Stärken und gewann mit 11:6. Im zweiten Satz gelangen ihr nach dem 2:3 achte Punkte am Stück zum 11:3. Damit hatte sie den Widerstand ihrer Konkurrentin gebrochen, wenngleich diese sich nochmals ein wenig aufrichtete und den dritten Durchgang, den Solomiya mit 11:8 gewann, etwas offener gestalten konnte.
Michael Fuchs fiel nach Spielende ein Stein vom Herzen. „Ich bin mit dem 5:5 sehr zufrieden. Aus unserer Sicht fühlt sich dieses Ergebnis wie ein Sieg an, wenn man bedenkt, dass wir zwischenzeitlich mit 2:4 zurückgelegen sind“.

Für den SV DJK Kolbermoor punkteten:
Doppel: Lang/Brateyko (1);
Einzel: Bergström (2), Lang, Brateyko (je 1).   

Bericht und Foto: Gerhard Erlich

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