Langstadt – Kolbermoors Bundesliga-Tischtennisdamen haben die Tür zum Playoff-Halbfinale schon einmal aufgemacht.
Nach dem 6:1 Hinspielerfolg im Viertelfinale beim TSV Langstadt müssten sie am morgigen Sonntag nur noch durchgehen.
Den Grundstock legten sie bei den ersatzgeschwächten Hessinnen, die krankheitsbedingt auf Minnie Soo sowie Tanja Krämer verzichten mussten, bereits in den Eingangsdoppeln, die ihnen eine 2:0 Führung einbrachte.
Während das Dou Lang/Bratyko gegen Alena Lemmer und Lorena Morsch beim 3:0 eigentlich nur in Durchgang Nummer zwei Schwierigkeiten hatten und diesen nur mit 11:9 für sich entscheiden konnten, musste Svetlana Ganina mit ihrer Partnerin Linda Bergström schon mehr kämpfen. Beim 3:1 Sieg gegen Franziska Schreiner sowie Chantal Mantz lagen sie im ersten Satz mit 1:5 im Rückstand, kämpften sich aber bis zum 10:10 auf Augenhöhe, verloren dann aber in der Verlängerung mit 10:12. Während die Durchgänge drei und vier aus Kolbermoorer Sicht einigermaßen deutlich abliefen, machte man es zuvor im zweiten Satz unfreiwillig spannend. Nach einer 6:0 Führung kamen die Gegnerinnen bis auf 7:6 heran, sodass ein Timeout vonnöten war. Diese kurze Pause hat dann doch geholfen, den Satz mit 11:9 zu gewinnen.
Der erste Einzeldurchgang sah im ersten Paarkreuz eine Punkteteilung, in dem Kristin Lang gegen Franziska Schreiner in den beiden ersten Sätzen doch noch nach Lösungsmöglichkeiten suchte. Während sie den ersten Satz noch mit 11:9 gewann, musste sie Durchgang Nummer zwei trotz einer knappen 10:9 Führung noch abgeben. Dafür aber hatte sie in den nächsten beiden Sätzen den Widerstand der gebürtigen Aschaffenburgerin gebrochen und mit 11:3 beziehungsweise 11:2 einen deutlichen Erfolg gelandet. Fast wäre auch noch die 4:0 zustande gekommen, denn Linda Bergström setzte sich gegen Chantal Mantz im ersten Satz mit 12:10 durch. Doch das ehemalige Kolbermoorer Aushängeschild änderte ihre Taktik, was Bergström immer wieder in Schwierigkeiten brachte. Zwar verliefen die Sätze zwei bis vier einigermaßen ausgeglichen, doch der Schwedin gelang es nicht, die jeweiligen anfänglichen Rückstände in Führungen umzuwandeln. Als dann Linda Bergström im vierten Satz doch einmal mit 6:5 führte, nahm ihre Konkurrentin eine Auszeit, glich aus und gewann den Satz doch noch mit 12:10.
Im hinteren Paarkreuz durften sich Kolbermoors Damen über zwei Punkte freuen, wobei Svetlana Ganina gegen Lorena Morsch beim 3:0 Sieg überhaupt keine Chance ließ und ihr im dritten Durchgang mit 11:0 sogar die Höchststrafe in der Tischtennisszene erteilte. Überraschend schwierig gestaltete sich hingegen der Fünfsatzerfolg von Solomiya Bratyko gegen Alena Lemmer. Im dritten Durchgang nutzte sie beim Stand von 9:9 ihren eigenen Aufschlag und unterlag noch mit 9:11. Besser machte sie es dagegen danach, als sie Alena Lemmer nach dem 9:9 deren Aufschläge zum 11:9 abnahm und den Ausgleich schaffte. Im entscheidenden fünften Durchgang führte sie bereits mit 4:1 und ließ sich auch nicht durch ein Timeout ihrer Gegnerin aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil: Beim Seitenwechsel lag sie sogar mit 5:2 in Front. In der Schlussphase nutzte sie beim Stand von 10:7 gleich den ersten Matchball und brachte das heimische Damenteam mit 5:1 in Führung.
Für den Schlusspunkt sorgte Linda Bergström mit dem 3:0 Sieg gegen Franziska Schreiner. Dabei fiel dieser Erfolg aber nicht so deutlich aus, wie man vermuten könnte. Denn in Durchgang Nummer zwei gelang Bergström die Entscheidung erst in der Schlussphase nach einer 10:8 Führung. Und im dritten Satz benötigte die Schwedin gar drei Matchbälle, ehe der 13:11 Sieg nach Verlängerung unter Dach und Fach gebracht werden konnte und Kolbermoors Damen ihren 6:1 Sieg feiern durften.
Nun gilt es also am morgigen Sonntag ab 14 Uhr gegen den gleichen Gegner für die Entscheidung sorgen. Krisztina Toth, die für den verhinderten Trainer Michael Fuchs das Coaching übernahm, meinte nach Spielende: „Es ist schneller gegangen, als wir uns das vorgestellt hatten, weil Langstadt ersatzgeschwächt antreten musste. Für uns waren aber die beiden Doppel, die wir gewonnen haben, sehr wichtig. Das Spiel des Tages war sicherlich das von Linda Bergström gegen Chantal Mantz, das Werbung für den Tischtennissport war. Linda Bergström traf dabei auf eine Spielerin, die recht schlau spielte. Und Solomiy Brateyko fand gegen die unorthodoxe Spielweise von Alena Lemmer zunächst kein Rezept, hat sich dann aber doch noch herangekämpft und gewonnen. Ein 5:5 müssten wir am Sonntag aber auch alle Fälle schaffen zumal Langstadt voraussichtlich mit der gleichen Aufstellung spielt“.
Für den SV DJK Kolbermoor punkteten:
Doppel: Lang/Brateyko, Ganina/Bergström (je 1);
Einzel: Lang, Bergström, Brateyko, Ganina (je 1).
Bericht und Fotos: Gerhard Erlich