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Mannschaftssport Erwachsene  

Auch eine gute Leistung war am Ende zu wenig

Kolbermoors TT-Damen scheitern im Endspiel des Final-Four-Turniers mit 0:3 am ttc berlin eastside

Die Inderin Swastika Ghosh gewann alle ihre Einzel und war maßgeblich daran beteiligt, dass der SV DJK Kolbermoor ins Finale einzog. Foto: Gerhard Erlich

Berlin – Kolbermoors Bundesliga-Tischtennisdamen haben sowohl beim Qualifikationsturnier der deutschen Pokalmeisterschaften für das Final-Four-Endrundenturnier sowie bei der anschließenden Veranstaltung in Berlin eine gute Figur abgegeben.
Am Ende standen sie allerdings nach der 0:3 Finalniederlage gegen den Seriensieger ttc berlin eastside einmal mehr mit leeren Händen da.

Das Los hielt für das Team um ihren Trainer Michael Fuchs in der Qualifikation mit den Leutzscher Füchsen und dem TTC Weinheim zwei gegensätzliche Aufgaben bereit. Die Leipziger Vorstädterinnen wurden dann auch wirklich mit 3:0 aus der Halle gefegt, wenngleich Hana Arapovic im zweiten Durchgang gegen Cathrin Singer beim Stand von 9:10 einen Satzball abwehren musste. Und auch Swastika Ghosh machte es gegen Leonie Hildebrandt spannend, als sie eine 10:8 Führung im ersten Satz nicht durchbrachte und diesen noch mit 11:13 in der Verlängerung verlor. Dafür verhängte sie über ihre Gegnerin im zweiten Satz die Höchststrafe und setzte sich mit 11:0 durch.
Gegen den TTC Weinheim war beim 3:1 Sieg allerdings Zittern bis zum Schluss angesagt, gingen doch alle Begegnungen über die volle Distanz von fünf Sätzen. Nach der 1:0 Führung durch Kristin Lang hätte Hana Arapovic eigentlich schon für eine Art Vorentscheidung sorgen können. Gegen Daria Trigolos führte sie bereits mit 2:0 Sätzen. Ab dem dritten Satz lief bei der Kroatin nichts mehr zusammen, was zur Folge hatte, dass sie drei Niederlagen am Stück hinnehmen musste und Fuchs zu der Aussage veranlasste: „Sie hat sich hier doch noch die Butter vom Brot nehmen lassen“.
Ein Kunststück gelang allerdings Swastika Ghosh. Die Inderin lag gegen Sophia Klee im Entscheidungssatz beim Seitenwechsel mit 2:5 im Hintertreffen, spielte dann aber taktisch recht clever und diszipliniert, was ihr sieben Punkte zur 9:5 Führung einbrachte. Letztlich gewann sie mit 11:6. Und auch Hana Arapovic zeigte ihre Nervenstärke, als sie Yuan Wan im fünften Satz mit 11:6 niederringen konnte. Michael Fuchs stellte anschließend fest: „Hana Arapovic hat das Spiel, das sie gewinnen hätte müssen, verloren und in der zweiten Begegnung, bei der ich dachte, dass sie verliert, am Ende den entscheidenden Punkt geholt“.
Bei der Auslosung für das Final-Four konnte man dem großen Favoriten Berlin noch aus dem Weg gehen und zog den TSV Langstadt. Beim 3:1 Sieg gegen die Hessinnen musste Hana Arapovic nach einer 2:0 Führung gegen Franziska Schreiner doch noch in den fünften Satz gehen. Obwohl sie hier beim Seitenwechsel noch mit 4:5 im Hintertreffen lag, gelang ihr die Wende zur 10:8 Führung. Bei eigenem Aufschlag nutzte sie gleich die erste Möglichkeit zum 11:8 und zur 1:0 Führung. Der 0:3 Niederlage von Kristin Lang gegen Chantal Mantz ließ Swastika Ghosh einen 3:1 Erfolg gegen Loren Morsch folgen. Dabei tat sie sich besonders im zweiten Satz recht schwer, als sie einen 4:5 Rückstand zunächst in eine 8:5 Führung umwandeln konnte, dann aber mit 8:10 im Rückstand lag und nur durch einen Kraftakt mit 12:10 die Oberhand behielt. Hana Arapovic gewann anschließend mit 3:0 gegen Chantal Mantz, wobei Michael Fuchs nach dem 3:1 Erfolg feststellte: „Das war ein sehr gutes Spiel von ihr“.

Letztlich traf man im Endspiel dann doch noch auf den großen Favoriten ttc berlin eastside, dem man sich mit 0:3 beugen musste. Und eigentlich hätte Kolbermoor mit 1:0 in Führung gehen können, vielleicht sogar auch müssen. Denn Svetlana Ganina führte im fünften Satz beim Seitenwechsel gegen Sabina Surjan mit 5:2 und später sogar mit 8:2. Doch dann riss der Faden, ihre Gegnerin kam Punkt um Punkt heran, glich aus und plötzlich hatte die Russin einen Matchball gegen sich, den sie nicht mehr wettmachen konnte und mit 9:11 unterlag. Nach der Auftaktniederlage verlor auch noch Kristin Lang gegen Nina Mittelham mit 0:3, so dass die Vorentscheidung eigentlich bereits gefallen war. In der dritten und letztendlich letzten Begegnung stand Hana Arapovic gegen Xiaona Shan nach dem 2:11/2:11/8:11 auf verlorenem Posten. Die Enttäuschung auf Kolbermoorer Seite war nach der 0:3 Finalniederlage natürlich im ersten Augenblick groß. Michael Fuchs sagte in einem Resümee: „Die Niederlage von Svetlana Ganina zum Auftakt war eine ganz bittere Niederlage. Wenn wir 1:0 geführt hätten, dann hätte Berlin nachziehen müssen. So aber konnte Berlin freier aufspielen und letztendlich waren sie auch besser. Wir sind als Außenseiter ins Rennen gegangen. Keiner hätte gedacht, dass wir ins Finale kommen. Trotzdem ist der deutsche Vizemeistertitel eine tolle Sache“.

Qualifikationsergebnisse:
Gruppe A: ESV Weil/Rhein – TSV Dachau 65 1:3, SV Schott Jena – ESV Weil/Rhein 2:3, TSV Dachau 65 – SV Schott Jena 3:1; Gruppensieger: TSV Dachau 65.
Gruppe B: TuS Fürstenfeldbruck – TSV Langstadt 0:3, Alemania Riestedt – TuS Fürstenfeldbruck 0:3, Alemania Riestedt – TSV Langstadt 0:3; Gruppensieger: TSV Langstadt.
Gruppe C: TTG Bingen/Münster-Sarmsheim – ttc berlin eastside 1:3, ttc berlin eastside – Füchse Berlin 3:0, Füchse Berlin – TTG Bingen/Münster-Sarmsheim 1:3; Gruppensieger: ttc berlin eastside.
Gruppe D: TTC Weinheim – Leutzscher Füchse 3:0, SV DJK Kolbermoor – Leutzscher Füchse 3:0, SV DJK Kolbermoor – TTC Weinheim 3:1; Gruppensieger: SV DJK Kolbermoor.

Statistik SV DJK Kolbermoor – Leutzscher Füchse: Arapovic – Singer 3:0, Ghosh – Hildebrandt 3:1, Lang – Do 3:0.
Statistik SV DJK Kolbermoor – TTC Weinheim: Lang – Wan 3:2, Arapovic – Trigolos 2:3, Ghosh – Klee 3:2, Arapovic – Wan 3:2.

Finalergebnisse:
Halbfinale SV DJK Kolbermoor – TSV Langstadt: Arapovic – Schreiner 3:2, Lang – Mantz 0:3, Ghosh – Morsch 3:1, Arapovic – Mantz 3:0.
Finale SV DJK Kolbermoor – ttc berlin eastside: Ganina – Surjan 2:3, Lang – Mittelham 0:3, Arapovic – Shan 0:3.

Bericht und Bild: Gerhard Erlich

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