Kolbermoor – Die Vorzeichen für die gestrige Begegnung gegen die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim stand für Kolbermoors Bundesliga-Tischtennisdamen unter keinem guten Stern. Dennoch erreichten sie am Ende gegen den Gast aus Rheinhessen ein 5:5 Unentschieden.
Kolbermoors Shooting-Star Annett Kaufmann fiel aufgrund einer Verletzung am Schlagarm aus, was die Gastgeberinnen noch kompensieren hätten können.
Kurzfristig meldete sich aber auch noch die planmäßige Nummer zwei Qianhong Gotsch krank. Zudem fehlten auch noch Dina Meshref und Swastika Ghosh.
„Wir spielen heute ohne Nummer eins und Nummer zwei, schlimmer geht es eigentlich nicht“, stöhnte der stellvertretende Abteilungsleiter Günther Lodes.
Chefcoach Michael Fuchs blieb daher nur noch die Möglichkeit, zu improvisieren. Am Freitagvormittag dann der Anruf bei Krisztina Toth, die kurzfristig zusagte und sich aufstellen ließ.
Die Eingangsdoppel endeten dann genauso wie es Fuchs erhofft hatte, nämlich 1:1. Dabei feierte das Duo Tiefenbrunner/Toth quasi ein Erstligadebüt, musste sich der Bingener Paarung Chitale/Kuzmina aber knapp in vier Sätzen geschlagen geben.
Um Kristin Lang im hinteren Paarkreuz behalten zu können, stand Qianhong Gotsch in den Einzeln zwar im Aufgebot, gab ihre Spiele allerdings kampflos ab.
Dass dann Hana Arapovic Bingens Nummer eins Lea Rakovac in vier Sätzen schlug, war zwar nicht unbedingt zu erwarten, half aber Kolbermoors Damen um im Spiel zu bleiben. Dabei hatte es besonders der zweite Durchgang in dem kroatischen Duell in sich, als nämlich der Vorsprung von Arapovic auf 8:7 schmolz, diese dann ein Timeout nahm und mit 11:7 die Oberhand behielt.
Nach der 3:2 Führung – Lang schlug Mynarova in drei Sätzen – lagen die Gastgeberinnen zwischenzeitlich dann doch mit 3:4 im Rückstand und mussten auf Hana Arapovic vertrauen. Sie behielt gegen Diya Parag Chitale, obwohl sie beim Viersatzerfolg in Durchgang Nummer eins einen 9:10 Rückstand aufholen musste und auch im vierten Durchgang Satzball gegen sich hatte, aber in der Verlängerung mit 13:11 für ihre Bemühungen belohnt wurde.
Die Chance auf einen Kolbermoorer Sieg war nach dem 4:4 durchaus gegeben, da Kristin Lang gegen Elena Kuzmina bereits mit 2:1 Sätzen führte. Doch in Durchgang Nummer vier gelang ihr zunächst recht wenig. Erst nach dem 3:9 Rückstand spielte sie einige sehr gute Bälle, die sogar zum 9:9 Ausgleich führten, am Ende mit der 9:11 Niederlage nicht belohnt wurde. Im Entscheidungssatz lag sie mit 0:4 zurück und wechselte bei einem 4:5 Rückstand die Seiten. Im zweiten Abschnitt dieses Satzes war ihre Fehlerquote jedoch zu hoch, was zur Folge hatte, dass sie mit 7:10 in Rückstand geriet. Nach dem Anschluss zum 9:10 hatte ihre Konkurrentin das Quäntchen Glück und holte den elften Punkt.
Was dann im letzten Einzel Laura Tiefenbrunner abzog, fiel unter die Rubrik Extraklasse. Gegen Karolina Mynarova gelang ihr zunächst eine 2:0 Satzführung und auch in Durchgang Nummer drei lag sie mit 6:3 in Front, als ihre Gegnerin ein Timeout nahm. Von dieser Unterbrechung ließ sie sich aber nicht aus der Ruhe bringen, wenngleich sie ihrerseits beim Stand von 9:6 eine Auszeit nahm. Diese nutzte sie letztendlich zum 11:8 Sieg und sicherte dem SV DJK Kolbermoor mit dem 5:5 einen wichtigen Punkt.
Michael Fuchs zeigte sich nach Spielende erleichtert: „Wir können mit dem Punkt gut leben. Mich freut es besonders für Laura Tiefenbrunner, dass ihr der Sieg gelungen ist“.
Für den SV DJK Kolbermoor punkteten:
Doppel: Arapovic/Lang (1);
Einzel: Arapovic (2), Lang, Tiefenbrunner (je 1).
Bericht und Foto: Gerhard Erlich









