PingPongParkinson ist ein international tätiger gemeinnütziger Verein, gegründet wurde dieser Verein vom amerikanisch-kroatischen Musiker Nenad Bach, der nach seiner Erkrankung an Parkinson nicht mehr auftreten konnte. Er fing dann mit Tischtennis spielen an und nach einer Zeit besserte sich sein Zustand soweit, dass er wieder öffentlich auftreten konnte. Daraufhin gründete er den Verein PingPongParkinson (kurz PPP), der inzwischen in 13 Ländern nationale Ableger hat (Quelle: Wikipedia).
Der nationale Ableger in Deutschland verzeichnete bislang den größten Zulauf. Es gibt viele Stützpunkte in Deutschland (auf der Homepage des deutschen Ablegers ist eine interaktive Stützpunktkarte zu finden, mit deren Hilfe man Stützpunkte in der näheren Umgebung finden kann). Alleine in unserem Bezirk Oberbayern-Mitte gibt es 3 Stützpunkte: beim TSV Schwabhausen, beim TSV Maccabi und beim ESV München-Ost - siehe hierzu auch den BTTV Newsbeitrag vom 1.7.2022.
Die Titelstory in der Mai-Ausgabe des Magazins BISS berichtet insbesondere über den Stützpunkt in Schwabhausen (der Artikel ist leider nicht online verfügbar).
Die Studienlage der Wirksamkeit von Tischtennis auf die Parkinson-Erkrankung ist zwar noch etwas dünn, aber es scheint gesichert zu sein, dass sich die regelmäßige sportliche Betätigung positiv auf den Verlauf der Erkrankung auswirkt. In einer allerdings kleinen Studie ergaben sich Verbesserungen mehrerer Symptome, etwa bei der Bewegung und dem Zittern der Hände. Eine komplette Heilung ist eher nicht zu erwarten, auch die Absetzung der Medikamente kommt nicht in Frage (es kann jedoch sein, dass man die Dosierung verringern kann).
Und sicherlich nicht vernachlässigen sollte man den psychischen Aspekt der sportlichen Betätigung, die der oft feststellbaren Selbstisolation der Erkrankten entgegen wirkt.
Anmerkung: Ich habe diesen Beitrag zwar unter dem Stichwort "Seniorensport" angelegt, denn in der Altersgruppe der über 60-jährigen ist ca. 1 Prozent der Weltbevölkerung von der Erkrankung an Parkinson betroffen. Das bedeutet aber leider nicht, dass jüngere Erwachsene nicht an Parkinson erkranken können, auch wenn ihr Anteil deutlich geringer ist (die ersten Symptome können bereits vor dem Erreichen des 40. Lebensjahres auftreten). Frauen und Männer sind übrigens gleich häufig betroffen.
Update: die PingPongParkinson Gruppe beim TSV Schwabhausen ist zwischenzeitlich zum TSV Dachau 65 umgezogen.
