(Mauerstetten) Für die 100 Tischtennisvereine im Bezirk Schwaben Süd ist der jährlich stattfindende Bezirkstag ein Informationsaustausch und Treffen der Vereinsvertreter. So auch in diesem Jahr, nachdem es im Vorfeld aufgrund der Einführung einer sogenannten Turnierlizenz doch erhebliche Kritik am Deutschen Tischtennisbund sowie seinen Landesverbänden gab. Daher fanden sich auch von Seiten des Bayerischen Tischtennisverbandes (BTTV) mit Wolfgang Popp (Vizepräsident Finanzen) und Geschäftsführer Dr. Carsten Matthias zwei Entscheidungsträger vor Ort ein.
Nach der Begrüßung des Bezirksvorsitzenden Johann Fischer wurden Fakten im Bezirk zwischen Oberstdorf und Großaitingen betrachtet. Der Bezirk beheimatet vier Regionen (Oberallgäu, Ostallgäu sowie Unterallgäu West und Ost) mit insgesamt knapp 3.000 Spielberechtigten. Im Bereich der Jugendarbeit sind mittlerweile jedoch grafisch gesehen eklatante Unterschiede festzustellen, bemerkte Johann Fischer. Während die Vereine im Oberallgäu zu 70 Prozent keine Jugendarbeit mehr leisten, ist der Landkreis Unterallgäu Ost mit einer Quote von 30 Prozent noch gut bedient. Allerdings sind es alarmierende Werte, wenn die Hälfte der Vereine keine Jugendarbeit bewerkstelligt. Passend zum Thema wurde daher mit Marc Pleyer (TSV Buchenberg) ein neuer Bezirksjugendwart gewählt. Dieser konnte dem Gremium seine Vorstellungen näherbringen und will den Vereinen Hilfestellungen geben um die Quote zu verbessern.
In der Folge wurden wieder die Meistermannschaften, Pokalsieger sowie langjährig tätige Funktionäre der Vereine und Bezirksmitarbeiter in einer kleinen Feierstunde geehrt. Hierbei sind insbesondere die Auszeichnungen von Roland Arnold und Thomas Lutz für ihre jahrzehntelange Tätigkeiten mit der BLSV Ehrennadel Gold mit Brillanten (Arnold) bzw. mit goldenem Lorbeerblatt (Lutz) hervorzuheben.
Danach durfte Wolfgang Popp (Stellvertretender Präsident des BTTV) die kommenden organisatorischen Weichenstellungen des BTTV vorstellen. Diese Änderungen werden keine direkten Auswirkungen auf die Vereine haben, aber die Zuständigkeiten der einzelnen Fachbereiche im BTTV stärken. Den heikelsten Punkt auf der Tagesordnung durfte der Geschäftsführer des BTTV in der Folge erläutern. Die deutschlandweit ab 01. Juli notwendige Turnierlizenz wurde im Vorfeld kontrovers diskutiert. Hierzu versuchte Dr. Carsten Matthias mit reichlich Hintergrundwissen die fachliche Notwendigkeit darzustellen und blickte auch in die Zukunft.
Die bislang nicht vollständigen Aspekte rund um Versicherungsschutz, Haftung, Aufsichtspflicht und Datenschutz werde mit der Einführung rechtssicher und einheitlich geregelt. Die Turnierlizenz ermöglicht in ihrer Endstufe der Fortentwicklung eine digitale Abwicklung des Individualspielbetriebes und spart somit dem Einzelnen einiges an Aufwand. Allerdings sind diese technischen Fortschritte auch mit Kosten verbunden, weshalb die Turnierlizenz für Erwachsene kostenpflichtig sein wird. Eine Einzellizenz kostet 2,99€ und eine Halbjahreslizenz 4,99€. Kinder und Jugendliche erhalten diese Lizenzen durchgehend kostenlos.
Nach diesem Punkt ging es mit dem Ausblick auf die kommende Spielzeit weiter. Hier wurden die anstehenden Turniere teilweise bereits vergeben und der digitale Spielbericht wurde nochmals näher thematisiert. Dieser wird in Kürze die altbekannten Spielberichtsbögen ablösen, weshalb die mit 17 Prozent bislang spärliche Nutzung im Bezirk Schwaben Süd angesprochen wurde. Hier wurden die Vereine nochmals zur Anwendung ermutigt und ihnen Hilfestellungen bei der Umsetzung an die Hand gegeben.
Nachdem die Haushaltssituation des Bezirkes beleuchtet wurde und die Vereinsvertreter dem Haushaltsentwurf für die kommende Saison zustimmten, wurden einige Problemfälle aus dem täglichen Spielbetrieb in Erinnerung gerufen. Zu guter Letzt terminierte Johann Fischer bereits den Bezirkstag 2025, lud die Vereine hierzu wieder ein und verabschiedete die Anwesenden.
(Florian Mayer)