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Einzelsport Jugend  

Das Grabfeld herrscht über Bayerns Nordwesten

Bezirksnachwuchs auf den nordwestbayerischen Tischtennismeisterschaften -- Bericht - Ergebnisse - Platzierungen

26 von 96 Teilnehmer/innen (27%), zehn von 26 Qualifikationsplätzen für die bayerischen Meisterschaften (38%) und vier von sechs Titeln (67%)! Mit dieser Bilanz ging Unterfranken-Nord als bester der vier Bezirke des Verbandsbereiches Bayern-Nordwest aus den Einzelmeisterschaften der Jugend, A- und B-Schüler/innen hervor.

48 Mädchen und 48 Jungen trafen in Ochsenfurt am Sonn­tag, 11. November  aufeinander, um  sich für die Bayerischen Meisterschaften zu qualifizieren, jeweils 16 in den drei Altersklassen Jugend (Jg. 2001-2003), Schüler/innen A (Jg. 2004-2005) und Schüler/innen B (Jg. 2006 und jünger).

Für Unterfranken-West (Altkreise Aschaffenburg, Miltenberg, Main-Spes­sart) waren 22 Teilnehmer/innen am Start, von denen sich vier weiterqualifizierten (alle TV Hofstetten). Titel gab's keine, auch nicht für Unterfranken-Süd (Altkreise Würzburg, Kitzingen). Von den 19 Jugendlichen (zwei hatten kurzfristig abgesagt) schaffte es nur ein B-Schüler (TG Würzburg) auf das höchste bayerische Turnier. Mittelfranken-Süd (Altkreise Neu­stadt/Aisch, Ansbach, Roth, Weißenburg) schickte 27 Jugendliche ins Rennen (28%), von denen elf (42%) weiterkamen und zwei den Titel gewannen (33%).

Unterfranken-Nord ist erfolgreich­ster Bezirk vor Mittelfranken-Süd

Die Erfolge des größten der vier Spielbezirke (1003 Nachwuchsspieler/innen) verteilen sich auf die sieben Vereine TSV Ansbach (3 Spieler, 3 Qualifikationen, 1 Titel), CVJM Unterasbach (1,1,1),  TV Schwa­bach (6,2,0), TSC Neuendettelsau (3,2,0), SpVgg Greuther Fürth (2,1,0), ASV Zirndorf (2,1,0), TTC Bruckberg (1,1,0), die Erfolge des kleinsten (435) auf die vier Vereine TSV Bad Königshofen (13 Teilnehmer, 7 Qualifikationen, 4 Titel), TV/DJK Hammelburg (3,1,0), Heimatverein Burglauer (2,1,0), SV Untereuerheim (1,1,0).

Dass der kleinste Spielbezirk am Ende der größte war, liegt an seinem Alleinstellungsmerkmal: er hat einen Bundesligisten mit exzellenter Nachwuchsarbeit in seinen Reihen. Der TSV Bad Königshofen spielt nicht nur mit seinem örtlichen Nationalspieler Kilian Ort und einem japanischen Weltklassetrainer in der TTBL, sondern zieht mit seiner erstklassigen Nachwuchstrainerin Andrea Voigt mittlerweile junge Talente im Umkreis von 100 Kilometern an. Das macht den Unterschied. Alle vier Titel der Schülerinnen und Schüler der Altersklassen A und B gingen in das Grabfeld. Gegen Theresa Aman, Alexander Krebs, Maximilian Dreher und Koharu Itagaki war die Konkurrenz machtlos.

Die Kleinste war (wieder) die Größte

Die  achtjährige japanische Trainerstochter ließ ihren meist zehn- bis elfjährigen Gegnerinnen keine Chance. Nach drei Gruppen- und vier K.O.-Spielen stand sie ohne Satzverlust an der Spitze der B-Schülerinnen. Daran konnte auch Greta Besarab vom Heimatverein Burglauer nichts ändern, die ihr im Finale unterlag und ebenfalls zu den bayerischen Meisterschaften fährt. Mit dabei ist auch die Viertplatzierte Eva Wasser vom TSV Bad Königshofen. Vereinskollegin Valentina Tempcke auf Rang acht steht als Nachrückerin bereit. Schwester Anna Wasser wurde Vierzehnte.

Bei den B-Schülern zelebrierte Maximilian Dreher die gleiche Dominanz wie seine japanische Vereinskollegin: sieben Spiele, sieben Siege, kein verlorener Satz. Hier verhinderte der Würzburger Luk Jantschke ein weiteres nordunterfränkisches Finale, als er Julian Schwarz vom SV Untereuerheim im Halbfinale aus dem Rennen warf. Dieser unterlag zwar auch im kleinen Finale, darf jedoch als Viertplatzierter in Ansbach an den Start gehen. Bezirksmeister David Schlössinger und Kazuto Itagaki vom TSV Bad Königshofen belegten den zehnten und den vierzehnten Platz.

Eine Altersklasse höher wehte dem Sieger ein rauherer Wind entgegen. Alexander Krebs musste gleich zweimal in den fünften Satz, bezeichnenderweise in den Viertel- und Halbfinalspielen gegen seine Vereinskollegen Julius Buchs und Jakob Zierz, die sich auf den Plätzen vier und fünf ebenfalls für die bayerischen Meisterschaften der A-Schüler qualifizierten. Auf Rang sieben hofft noch Lucius Puchner von der DJK Gänheim auf eine Chance als Nachrücker. Er hatte sich im letzten Spiel gegen Lukas Castronuovo vom TSV Arnshausen durchgesetzt. Die beiden waren drei Wochen zuvor Bezirksdoppelmeister geworden.

Nicht ganz so schwer wie ihr männlicher Altersgenosse hatte es Theresa Aman. Die A-Schülerin musste in keinem ihrer Spiele in den fünften Satz. Mit drei Siegen in vier Sätzen und vier Siegen in drei Sätzen gewann sie ihre Konkurrenz. Auch hier gab es ein nordunterfränkisches Finale. Annika Sell vom TV/DJK Hammelburg fährt als Zweitplatzierte auf „die Bayerische“. Da nur die ersten drei weiterkommen, wird Kimberly Sack vom TSV Bad Königshofen auf Rang sieben kaum eine Chance als Nachrückerin haben. Lisa Pfister von der DJK Gänheim wurde Elfte.

Die Altersklasse der Jungen war fest in der Hand des Spielbezirks Mittelfranken-Süd. Erst auf Rang fünf kam ein Spieler aus Unterfranken-Süd, gefolgt von zweien aus Unterfranken-West. Robin Schmidt vom SV Langendorf belegte als bester Nord-Unterfranke Rang acht. Philipp Raab vom TSV Bad Königshofen wurde Zwölfter, Marco Pfister von der DJK Gänheim Dreizehnter.

Ähnlich, aber nicht ganz so dominant sah es bei den Mädchen aus. Das Finale bestritten zwei Mittelfränkinnen, das kleine Finale zwei Spielerinnen aus Hofstetten (Unterfranken-West). Lara Hein vom TSV Arnshausen darf sich auf Rang fünf als erste Nachrückerin noch Hoffnungen machen. Mit ihr im Viertelfinale hängengeblieben sind Jule Höfling vom TV/DJK Hammelburg auf dem siebten und Johanna Beck vom Heimatverein Burglauer auf dem achten Platz. Bezirksmeisterin Marie Hanke wurde Neunte.

Bad Königshofen schickt elf Talente nach Ansbach

Mit Abstand aktivster und erfolgreichster Verein des Qualifikationsturniers war der TSV Bad Königshofen, gefolgt vom TV Hof­stetten aus dem unterfränkischen Westen und den mittelfränkischen Hochburgen TV Schwabach und TSV Ansbach. Mittelfrankens Hauptstadt wird am 8./9. Dezember auch Gastgeber der bayerischen Meisterschaften sein. Dorthin fahren nicht nur die zehn durch das Verbandsbereichsturnier qualifizierten Jugendlichen des Spielbezirks Unterfranken-Nord, sondern auch die vier durch ihre Leistungen auf den bayerischen Ranglistenturnieren im Herbst persönlich qualifizierten  Nachwuchstalente des TSV Bad Königshofen Akito Itagaki (Jungen), Max Keller (A-Schüler), Jakob Schäfer und Konrad Haase (B-Schüler). Neben dem elfköpfigen Kader aus dem Grabfeld werden auch die Talente des TV/DJK Hammelburg, des Heimatvereins Burglauer und des SV Untereuerheim für den Bezirk aufschlagen.

Neue Regel erschwerte Turnierleitung

Durchgeführt wurde das Qualifikationsturnier vom TV Ochsenfurt, der mit 20 Spieltischen in der großzügigen und gut belichteten städtischen Halle für gute Spielbedingungen und eine gute Versorgung von Spielern, Trainern und Zuschauern mit Speisen und Getränken sorgte. Die Turnierleitung oblag dem bayerischen Tischtennisverband als Veranstalter, vertreten durch den Beisitzer im Vorstand Jugend Hans Fleischmann. Dieser agierte in der Gruppenphase gewohnt souverän und die Wettkämpfe verliefen zügig. Der Übergang in die K.O.-Phase brachte dann allerdings eine einstündige Zwangspause mit sich. Grund war eine neue Bestimmung über die Durchführung von Nachwuchsmeisterschaften auf Verbandsebene. Sie sieht vor, dass die vorgeschaltete Gruppenphase lediglich dazu dient, die Ausgangsplatzierung für das neu eingeführte Achtelfinale festzulegen. Die Gruppenersten und -zweiten sind nicht wie früher für das Viertelfinale qualifiziert, sondern erspielen sich lediglich das Recht, die K.O.-Runde gegen die Gruppenletzten und -dritten der anderen Gruppen beginnen zu dürfen. Dadurch sollen unterschiedliche Gruppenstärken, die durch Setzung und Auslosung entstanden sein könnten, nivelliert werden. Jeder Gruppenletzte bewahrt eine Chance, das Turnier zu gewinnen, und jeder Gruppenerste läuft Gefahr, nicht unter die ersten acht Ränge zu kommen, was an diesem Tag zweimal der Fall war. Als schwierige Aufgabe, die den Turnierverlauf zum Stocken brachte, erwies sich die Erstellung der Setzungsliste für das Achtelfinale, die erst im zweiten Anlauf so bewerkstelligt wurde, dass nicht schon im Achtelfinale Gegner aufeinandertrafen, die sich erst kurz zuvor in der Gruppe den Schlagabtausch geliefert hatten.

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