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Einzelsport Jugend  

04.Januar 2020
Vierter Platz für Lukas Krönert

Unterfranken-Nord auf der bayerischen Meisterschaft der Jugend 11

Die besten vier Jungen (von rechts nach links)

Lukas Krönert (DJK Gänheim), Klara Tempcke (TSV Bad Königshofen), Leon Lodko (SV Langendorf) und Amelie Hofstetter (TV/DJK Hammelburg) sind die Jugendlichen, die am 4. Januar den Tischtennisbezirk Unterfranken-Nord auf der bayerischen Meisterschaft der Jugend 11 (ehemals C-Schüler) in Donauwörth vertraten. Sie erreichten die Plätze vier, sieben, einundzwanzig und siebenundzwanzig.
Drei Jahre nach dem Meistertitel von Konrad Haase aus Garitz und ein Jahr nach der Vizemeisterschaft von David Schlössinger  aus Salz war - in Abwesenheit von Topspieler Kazuto Itagaki - erneut ein Nachwuchstalent aus Unterfranken-Nord auf dem Weg nach ganz vorne. Nur der „Hauch der Tischtennisgötter“ trennte Lukas Krönert aus Binsbach vom Einzug ins Finale des „Future Cup“. In einem „Herzschlag“-Halbfinale unterlag er dem Topgesetzten Fabian Wrobel vom TV Konradsreuth (Oberfranken-Ost) im fünften Satz mit 13:11 Bällen. Den Unterschied machten die Netz- und Kantenbälle. Drei gingen auf das Konto des Unterfranken, mehr als zehn produzierte der Oberfranke, allein drei im fünften Satz und den letzten im spielentscheidenden vorletzten Ballwechsel.
„Herzschlag“-Halbfinale
Die Ausgeglichenheit der Kontrahenten spiegelte sich im Spielverlauf. Zunächst ging Lukas Krönert mit sehr diszipliniertem Kontrollspiel, das von intelligent gesetzten Attacken durchzogen war, in Führung. Im zweiten Satz überwand Fabian Wrobel seine anfängliche Ratlosigkeit und brachte seine aggressiven Vorhand-Topspins zunehmend zur Wirkung. Damit und mit einer wohl verteilten Serie von Netz- und Kantenbällen hatte er fortan seinen Gegner im Griff. Er glich aus und ging im dritten Satz in Führung. Im vierten Satz hielt der Unterfranke wieder stärker dagegen, so dass sich der Oberfranke nicht mehr wie zuvor absetzen konnte. Seine Vorhand-Topspins wurden schwächer, Lukas Krönert punktete mit platzierten Block- und Konterbällen, glich mit 12:10 Bällen aus und erzwang den Entscheidungssatz. Dort geriet er sofort mit drei Bällen in Rückstand. Die Auszeit musste her und sorgte im weiteren Satzverlauf  für Ausgeglichenheit.
Vom drohenden Aus zum Matchball
Beim Spielstand von 6:9 Bällen legte Fabian Wrobel erneut vor. Nur noch einen verlorenen Ballwechsel vom Halbfinal-Aus entfernt wurde Lukas Krönert mit einem Mal von einer starken Entschlossenheit beflügelt, die deutlich nach außen abstrahlte. Er machte keinen Fehler mehr und wehrte alle vier Matchbälle des Gegners ab, dem auch die eigene Auszeit nicht weiterhalf. Die Partie war auf ihrem Höhepunkt, die Spunnung für Spieler, Trainer und Fans groß. Mit einem guten eigenen Aufschlag machte er den fünften Punkt in Folge und verschaffte sich seinerseits den Matchball zum Finaleinzug. Den anschließenden gegnerischen Aufschlag retournierte er so geschickt, dass der Oberfranke hinter den Tisch zurückweichen musste. Es folgte eine Staffette von Krönert'schen Schmetterbällen und Wrobel'scher Ballonabwehr, bis der Angreifer sich entschied, den x-ten Ball nicht zu schmettern, sondern kurz zu legen. Der Abwehrer roch den Braten, stürmte an den Tisch zurück, attackierte den Ball,  machte den Punkt und blieb im Spiel.
Das letzte Wort hatten die Götter
Für diesen Top-Ballwechsel gab es vom Publikum kräftigen Szenenapplaus. Lukas Krönert ließ sich nicht beirren, platzierte seinen eigenen Aufschlag mit Unterschnitt entlang der Mittellinie tief in die gegnerische Tischhälfte und erzwang damit einen Notrückschlag. Den hatte er erwartet und attackierte ihn mit einem Vorhand-Topspin. Damit war der nächste Matchball zum Finaleinzug perfekt - nicht jedoch  für ihn, sondern für den Gegner. Denn der drosch den Ball mit einem explosiven Vorhandreflex zurück und erwischte gerade noch die Tischkante. Dieser Ballwechsel war nicht mehr zu toppen - und das „Bauern“-Pech des Unterfranken auch nicht. Es kam es wie es kommen musste. Ein einfacher finaler Schupffehler ließ den Traum vom Einzug in das Finale der bayerischen Meisterschaften platzen.
Titel und Platzierungen der Jungen
Dieses Halbfinale hatte offensichtlich an beiden Kontrahenten sehr gezehrt. Fabian Wrobel gewann im Finale und Lukas Krönert im kleinen Finale nur noch einen Satz. Der Meistertitel ging an Leonard Antusch vom FC Hösbach, Dritter wurde Simon Weber vom TV Hilpoltstein.
Leon Lodko vom SV Langendorf war erstmals dabei.  Vor einem Jahr erst war er bei den Tischtennis-mini-Meisterschaften eingestiegen und hatte im Frühjahr auf dem bayerischen Verbandsentscheid den 9. Platz belegt. Bei den bayerischen Meisterschaften der gemeldeten und aktiven Spieler/innen seiner Altersklasse waren die spielerischen Anforderungen höher. In der Vorrunde wurde er in seiner Fünfergruppe mit einem Sieg in vier Spielen aufgrund des Satzverhältnisses Dritter. Die Gruppenplatzierung führte ihn in den Wettkampf um die Plätze 17-32 im fortgesetzten KO-System. Ein Sieg gegen Ian Gaenssmantel (SB Versbach), eine Niederlage gegen Sebastian Janker (FC Chamerau) sowie zwei weitere Siege gegen Moritz Feller (SpVgg Westheim) und Ruben Herler (TSV Berching) brachten ihm den respektablen 21. Platz in der Endwertung.
Titel und Platzierungen der Mädchen
Bayerische Meisterin der Mädchen wurde Lara Kübler vom SV Dettingen vor Stella Zieger vom TV Schwabach. Den dritten Platz belegte Anna Walter vom TSV Gaimersheim vor Anna Irrgang vom FC Chamerau.
Bestplatziertes Mädchen aus Unterfranken-Nord war Klara Tempcke vom TSV Bad Königshofen, vor kurzem noch Tischtennis-mini - und eine erfolgreiche dazu: auf dem Verbandsentscheid in Wackersdorf hatte sie im Mai 2019 den Titel als bayerische mini-Meisterin in der Altersklasse II geholt. Auch in Donauwörth strebte sie nach vorne. Ihre vier Gruppenspiele gewann sie ohne Satzverlust, das Achtelfinale ebenso. Dann kam ihr die spätere Finalistin und Vizemeisterin Stella Zieger (TV Schwabach) in die Quere und verwies sie im Viertelfinale in den Wettkampf um die Plätze 5-8, wo eine weitere Niederlage gegen Anna Schindele (SV Memmingerberg) auf dem Fuß folgte. Das finale Platzierungsspiel gegen Nina Ott (RV Victoria Wombach) beendete sie erfolgreich und erreichte in der Gesamtwertung der Mädchen den guten 7. Platz.
Amelie Hofstetter vom TV/DJK Hammelburg  spielte sich in ihrer Gruppe mit einem Sieg in vier Begegnungen auf den 4. Platz. In der KO-Runde um die Plätze 17-32 brachte sie eine Niederlage gegen Hannah Sischka (SV Neusorg), ein Sieg gegen Minu Scheler (TSV Unterlauter), eine weitere Niederlage gegen Francesca Giorgi (SG Siemens Erlangen) und ein finaler Sieg gegen Theresa Widder (TSV Weilheim) auf den 27. Platz in der Gesamtwertung der Mädchen.
Ein erfüllter Tischtennistag
Als der BTTV-Vizepräsident für Jugendsport Marcus Nikolei kurz nach 17 Uhr die Siegerehrung durchgeführt und die Veranstaltung beschlossen hatte, waren auf den 16 Spieltischen, die der Durchführer VSC Donauwörth in der Gymnasium-Sporthalle aufgestellt hatte, 299 Spiele und zwei Meistertitel ausgespielt.  Für die Krone mussten die Sieger hart arbeiten und acht Spiele erfolgreich hinter sich bringen. Da jeder Platz ausgespielt wurde, hatten alle 40 Mädchen und 38 Jungen das gleiche Pensum wie die Sieger zu absolvieren. Es darf angenommen werden, dass sie bei der Heimreise in alle Winkel Bayerns auf einen erfüllten Tischtennistag zurückgeblickt haben, manch eine oder einer mit Wehmut, die meisten aber mit Freude.

Begrüßung
Halbfinale der Jungen: Simon Wrobel gegen Lukas Krönert
Siegerehrung
Die vier Starter/innen aus Unterfranken-Nord

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