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Neues aus den Vereinen  

03.10.2020
Tischtennis, (k)ein Mädchensport?

7 Vereine der Tischtennisbezirke Unterfranken-Nord und -Süd beschreiten einen neuen Weg

Die vier Unterfranken-Süd-Vereine TV Dettelbach, TSV Güntersleben, TG Höchberg, TSV Rottenbauer und die drei Unterfranken-Nord-Vereine TSV Arnshausen, TV/DJK Hammelburg, DJK Gänheim haben sich zusammengetan, um ihren Mädchen attraktiven Wettkampfsport zu ermöglichen. Sie haben eine bezirksübergreifende Mädchenliga mit acht Teams eingerichtet, deren Begegnungen an je vier Vor- und Rückrundenspieltagen im Block ausgetragen werden. Die Mädchenliga ist nicht in den offiziellen Jugendmannschaftssport des BTTV eingebunden, sondern eine von Vereinen organisierte Freundschaftsrunde. Deshalb können vereinsübergreifende Teams zusammengestellt werden. Jede Spielerin benötigt nur die Spielberechtigung für ihren Verein bzw. muss dort Mitglied sein. Nötig wurde dieser Kunstgriff, weil die aktuelle Wettspielordnung vereinsübergreifende Mädchen-Teams nicht zulässt, die Vereine jedoch immer seltener genügend Mädchen in ihren Reihen haben, um Teams zu bilden. Dadurch wird den wenigen auf mehrere Vereine einer Region verteilten Mädchen der Mädchen-Teamsport verwehrt. „Hier sind uns Bezirksjugendwarten leider sehenden Auges die Hände gebunden“, klagt Stefan Scheuring, der das Projekt gemeinsam mit seinem Kollegen Alexander Dubon auf den Weg gebracht hat, jedoch nicht als Bezirksjugendwart, sondern als Vereinsjugendleiter der DJK Gänheim und der TG-Höchberg. "Die Wettspielordnung ist die Grundlage für den Wettspielbetrieb in Verantwortung des Deutschen Tischtennisbunds und seiner Landesverbände. Das ist - wie in jedem anderen Sportverband - nötig und gut so. Nicht gut ist die Trägheit, mit welcher die Veränderung bestimmter sportlicher Realitäten in der Wettspielordnung abgebildet wird. Den Spielbetrieb für dünn besiedelte Flächenregionen wie die Rhön, den Frankenwald oder Mecklenburg-Vorpommern zu organisieren, ist eine größere Herausforderung als für die Ballungszentren Rhein-Main, München oder Nürnberg. Dafür muss der Werkzeugkasten mit Spezialwerkzeugen bestückt sein. Ist er aber leider nicht. Also müssen die Vereine kreativ sein. Und gute Impulse muss ich als Verbandsvertreter, dem die Zukunft des Nachwuchssports in meiner Region am Herzen liegt, unterstützen.

Angesichts der aktuellen Meldezahlen, verschafft die vereins- und bezirksübergreifende Eigeninitiative den wenigen Mädchen der Bezirke Unterfranken-Nord und Unterfranken-Süd eine annähernd vergleichbare Wettkampfsituation, wie sie für die Mädchen in den Ballungszentren (noch) gang und gäbe ist. Und die Mädchen vom Land danken es.

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